- Binance plant, seine Geschäftspolitik bezüglich des Firmensitzes zu ändern.
- Vorbereitend wurden dazu letzten Monat drei neu Unternehmen in Irland gegründet.
- CEO Changpeng „CZ“ Zhao bestätigte die Pläne im Gespräch mit Reuters.
Binance hat seit jeher versucht, regulatorischen Auflagen so gut es geht auszuweichen, indem man in einer rechtlichen Grauzone operierte. Teil der Strategie war u. a. die Verschleierung des Firmensitzes, der hin und wieder auch verlegt wurde. Damit fand man ein probates Mittel, um für diverse Aufsichtsbehörden unerreichbar zu bleiben.
Doch damit soll bald schon Schluss sein. Binance musste in den letzten drei Monaten immer wieder zurückstecken. Mehrfach musste man die Konsequenzen ziehen und der Reihe nach das börsliche Geschäft oder wenigstens Teilbereiche in verschiedenen Ländern schließen. Am Ende ist es den Aufsichtsbehörden nämlich gleichgültig, wo eine Börse ihren Sitz hat, es reicht, wenn sie Kunden innerhalb des Zuständigkeitsbereiches bedient.
Schon im Sommer war also klar, dass Binance auf diese Art und Weise nicht weiter machen kann. Jetzt wurden erste Details bekannt, wie man das Unternehmen zukünftig aufstellen möchte.
Ab nach Irland
Teil der neuen Ausrichtung wird ein internationales Firmengeflecht sein. Demnach sieht es danach aus, dass Binance in verschiedenen Ländern lokale Ableger gründen wird. In einigen Ländern ist das bereits längst der Fall.
Im September wurden drei neue Unternehmen in Irland gegründet, wie die Zeitung Independent letzte Woche berichtete. Im Gespräch mit Reuters wurde CEO Changpeng Zhao dann etwas deutlicher und bestätigte, dass Irland eine Rolle bei der Neuausrichtung spielen wird.
Die Grüne Insel ist bei vielen Unternehmen und Konzernen beliebt, weil sie steuerliche Anreize bietet. Mit der nun beschlossenen globalen Mindeststeuer steigt der Satz zwar auch in Irland, bietet aber bis zur endgültigen Umsetzung im Jahr 2023 immer noch günstigere Konditionen.