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Binance sperrt Konto – Grenzübergreifende Ermittlungen kommen russischen Nutzer teuer zu stehen

Russland Wirecard
Bildquelle: Michael Siebert, pixabay.com

Ukrainische Behörden ermitteln

Laut einem Bericht des russischen Magazins RBC hat Binance das Konto eines russischen Nutzers eingefroren. Eigentlich kein besonders aufregender Vorgang, wenn man bedenkt, dass es für einen solchen Schritt eine Vielzahl von Gründen geben kann.

Jedoch informierte das Unternehmen Alexander M. über den notwendigen Schritt. Laut Binance ermitteln ukrainische Behörden gegen den russischen Staatsbürger. Der Mann ist erstaunt, denn er hat nach eigenen Angaben an keinen illegalen Aktivitäten teilgenommen oder außerhalb Russlands interagiert.

Die einzige Spur sei der Kauf von USDT gewesen, den er Ende 2019 mit einem anderen Nutzer privat vereinbart hatte. Dieser überwies ihm die gewünscht Summe USDT auf sein Binance-Konto. Auch das Konto seines Handelspartners sei bereits gesperrt.



Bitte recht freundlich

Nun musste der Mann an einem KYC-Verfahren teilnehmen und sich selbst filmen, um an seine Einlagen zu gelangen. Jedoch muss er zuvor 30 Tage lang warten, bis die Überprüfung abgeschlossen ist. Solange kommt er nicht an seine Kryptowährungen.

Ein Vertreter von Binance äußerte gegenüber RBC, dass es sich hierbei um einen ganz normalen Vorgang handelt. Es laufe ein Verfahren in der Ukraine, deshalb waren diese Schritte notwendig. Soweit kann man auch nur zustimmen, denn eine Überprüfung scheint tatsächlich nicht ungewöhnlich zu sein.

Ungewöhnlich ist eher die Tatsache, dass es den Behörden möglich ist gegen ausländische Staatsbürger vorzugehen, die sich nicht in ihrem Zuständigkeitsbereich aufhalten. Würde Binance auch handeln, wenn Anfragen aus Ländern kämen, deren juristische Legitimität aus objektiver Sicht zweifelhaft ist?

Laut RBC hat sich eine Vielzahl von Nutzern gemeldet, denen es sehr ähnlich geht. Allerdings ermitteln in diesen Fällen anscheinend keine Behörden.

Internationale Standards

Obwohl zum Jahresanfang neue Regeln in Kraft getreten sind, zeigt der vorliegende Fall, dass die Regulierung von Kryptowährung noch ganz am Anfang ihrer Reise steht. Bis dahin sind Nutzer dazu aufgefordert genau Acht zu geben, wem sie ihre Kryptowährungen anvertrauen.

Die Vor- und Nachteile der Selbstverwahrung sind bekannt. Die Nachteile von „Custodial Wallets“ und Börsen, die zur Aufbewahrung zweckentfremdet werden ebenfalls.

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