- Der Binance Gründer und CEO Changpeng „CZ“ Zhao ist zurückgetreten.
- Zudem bekennt er sich in einem laufenden Strafverfahren im Rahmen eines Plea Deal für schuldig.
- Binance wird eine Strafe von 4,3 Milliarden US-Dollar begleichen und bekennt sich ebenfalls schuldig.
Der Gründer und CEO von Binance, Changpeng Zhao, ist zurückgetreten und hat sich in einem Plea Deal vor Gericht schuldig bekannt. Damit gesteht der 46-Jährige ein, gegen Anti-Geldwäschegesetze verstoßen zu haben und stimmt zudem einer Zahlung von 50 Millionen US-Dollar zu. Diese wird Zhao neben einer Kaution von 175 Millionen US-Dollar persönlich leisten müssen. Zusätzlich drohen dem Milliardär wahrscheinlich bis zu 18 Monate Haft, worüber das US-Bundesgericht noch urteilen muss.
Das Unternehmen bekennt sich ebenfalls schuldig, wird aber deutlich tiefer in die Tasche greifen und 4,3 Milliarden US-Dollar auf den Tisch legen, um seinen Fortbestand zu sichern. Neben dem US-Justizministerium sind das Finanzministerium sowie die CFTC an dem Deal beteiligt. Der Deal sieht ebenfalls vor, dass die Behörden davon absehen zu behaupten, dass Binance Kundeneinlagen missbräuchlich verwendet oder den Markt manipuliert hat. Damit werden die Ermittlungen wegen einer Reihe von anderen Straftaten eingestellt.
Ob das der endgültige Schlussstrich für die gesamte Branche ist, bleibt hingegen abzuwarten. Denn gleichzeitig stehen noch Zivilklagen gegen Coinbase und Kraken an. Beide US-Börsen stehen unter Beschuss der SEC, welche gestern erst Klage gegen Kraken erhob. Auch die Zivilklage der SEC gegen Binance ist damit nicht eingestellt.
Richard Teng wird neuer CEO
Auf dem Kurznachrichtendienst X verabschiedete sich Zhao von seinen Kunden und seinen Fans. Er gestand ein, Fehler gemacht zu haben und übernimmt damit die Verantwortung für die Verfehlungen seines Unternehmens. Jetzt möchte er sich zurückziehen und zukünftig ein beschaulicheres Leben führen. Dem Kryptomarkt bleibt er nur noch passiv als Investor erhalten. Zudem behält er seine Anteile an Binance, was ihn nach wie vor an das Wohlergehen des Unternehmens bindet.
Ab sofort wird Richard Teng den Posten als CEO bekleiden. In seiner Karriere finden sich zwei Stationen in leitender Funktion bei Aufsichtsbehörden, was unterstreicht, welchen Kurs Binance fahren wird. Compliance ist der einzige Weg für das Unternehmen, um zu überleben und es scheint, dass Teng dieser Aufgabe gewachsen ist.
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Der Deal ist ein bullisches Signal
Der Gesamtmarkt reagierte zunächst sehr verhalten, ein drastischer Kurseinbruch war nicht zu beobachten. Obwohl es sich augenscheinlich nicht um eine positive Meldung handelt, hat der Rücktritt und der Deal eine reinigende Wirkung.
Binance ist damit zwar nicht begnadigt, darf aber in seiner Monopolstellung verweilen und einen Neuanfang wagen. Hätte es keinen Plea Deal gegeben, dann wäre es vermutlich zu einem Marktbeben gekommen, denn dann hätten die US-Behörden das Unternehmen sehr wahrscheinlich zerlegt.
Der Deal hat auch Einfluss auf die Frage, ob ein Spot-Bitcoin-ETF zugelassen wird. Schließlich wäre eine Zulassung problematisch, wenn dermaßen schwere Vorwürfe gegen das größte Unternehmen der Branche im Raum stehen. Ob die SEC jedoch auch über die Klagen gegen Coinbase, Binance und Kraken hinwegsehen kann, wenn sie eine Entscheidung fällen muss, bleibt abzuwarten.
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