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Auge um Auge – Worldcoin plant weltweiten Airdrop per Iris-Scan


Das Wichtigste in Kürze:

  • Worldcoin ist eine neue Kryptowährung, die von Sam Altman ins Leben gerufen wurde.
  • Um sie möglichst schnell weltweit zu verbreiten, kann jeder einen Anteil Worldcoin kostenlos erhalten.
  • Im Gegenzug muss man allerdings einen Scan seiner Iris vornehmen lassen.

Worldcoin sorgte in den letzten Tagen für Schlagzeilen, weil Unternehmer Sam Altman damit den großen Wurf plant. Denn die Kryptowährung soll viele Probleme lösen, die andere Netzwerke bisher noch nicht angehen konnten. Darunter auch das der Verteilungsgerechtigkeit, denn jeder kann einen Anteil an Worldcoin einfordern.

Soweit zumindest das Versprechen von Worldcoin. Um die hehren Ziele zu erreichen, möchte man den Worldcoin kostenlos verteilen. Doch die Sache hat einen Haken, denn irgendwie muss man sich gegenüber dem Unternehmen ausweisen. Statt einen Pass zu kopieren, müssen Interessenten ihre Augen scannen, damit Worldcoin fair verteilt werden kann.

Denn mit einem eigens entwickelten Gerät und der dazugehörigen Software will das Unternehmen hinter Worldcoin jede Person zuverlässig identifizieren, um doppelte Auszahlung zu verhindern. Das klingt zwar plausibel, sorgt jedoch für berechtigte Skepsis.

Iris-Scan für den Airdrop

Das man durch die Nutzung des Internets die Hoheit über die eigenen Daten wenigstens partiell aufgibt, ist den meisten Menschen bewusst. Auch die Sammelwut von Unternehmen ist keine „breaking news“, jedoch stellt sich hier die Frage, warum man seine biometrischen Daten für eine Handvoll Worldcoin preisgeben sollte.

Anders als Bitcoin ist Worldcoin nämlich nicht von einer globalen Community angetrieben, sondern von den Interessen eines Unternehmens. Wenn man die Sache ganz genau betrachtet, dann stellt man fest, dass es sogar mehrere sind. Denn zu Investoren gehören u. a. Branchengrößen wie Coinbase oder Sam Bankman-Fried, der wohl persönlich involviert ist und nicht über eine seiner Firmen. Auch die Verteilung von Worldcoin findet im Sinne der Investoren statt. Schließlich finden nur 80 % der Coins ihren Weg in die Öffentlichkeit, sofern jeder Erdenbürger auch seinen Anspruch erhebt.

Laut Worldcoin wird aus jedem Scan eine einzigartige ID bzw. ein Hash gebildet, aus dem sich das Bild der Iris nicht wiederherstellen lässt. Die eigentliche Aufnahme wird nach dem Erstellen gelöscht, was bleibt sind die Zugangsdaten zum eigenen Wallet. Kritiker befürchten jedoch, dass die Datensätze am Ende doch anderweitig verwertet werden könnten.

Bisher nur wenige Standorte

Bislang kann man nur in Chile, Kenia, Indonesien, dem Sudan und Frankreich einen sogenannten Orb besuchen, um den Scan vornehmen zu lassen. Wann die Technologie nach Deutschland kommen wird, lässt sich noch nicht genau eingrenzen. Es sollen wohl ab November jeden Monat 40.000 Geräte gebaut werden, die danach noch verteilt und betreut werden müssen.

Technologisch basiert der Worldcoin auf Ethereum und ist eine Second-Layer-Technologie. Daher darf man gespannt sein, ob sich die Kryptowährung am Ende auch gleichmäßig über die ganze Welt verteilen wird und ob die Menschen bereit sind an einer solchen experimentellen Distribution teilzunehmen.

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