Staking als Service hat sich seit dem Spätsommer 2019 wie ein Lauffeuer bei den Börsen und Brokern verbreitet. Der Grund dafür ist relativ einfach, die Kunden sehen in dem Angebot erstmals eine echte Anlagemöglichkeit. Hält man beispielsweise Bitcoin auf einer Börse, so bringt das rein gar nichts, es sei den man verkauft und kann Kursgewinne mitnehmen.
Beim Staking hingegen hält man eine Kryptowährung und verdient fortlaufend einen bestimmten Prozentsatz. Allerdings handelt es sich nicht um ein klassisches Zinsprodukt, sondern um den Konsensmechanismus „Proof of Stake“. Anders als beim Mining (Proof of Work) erzeugt man hier Kryptowährungen, indem man sie dauerhaft hält.
Im Ergebnis wird man dafür vom Netzwerk belohnt. Die Börsen und Broker bündeln also zu diesem Zweck die Einlagen der Kunden, und geben die Vorteile daraus zu unterschiedlichen Sätzen an die Kunden weiter. Das fühlt sich dann an, als ob man Zinsen erhält.
Bitfinex steigt ein
Die Börse hat angekündigt, vorerst drei Kryptowährungen zum Staking anzubieten. Dabei handelt es sich um EOS, Cosmos (ATOM) und v.systems (VSYS). Tezos wird allerdings erst im Mai verfügbar sein, was in erster Linie technische Gründe hat, weil das Netzwerk eine 40 tägige Wartezeit verlangt, bevor Bitfinex an seine Kunden auszahlen könnte.
Damit springt ein weiterer „Global Player“ auf den Zug auf und bietet Staking an. Die Webseite präsentiert außerdem Algorand (ALGO) und Tron (TRX), was die Annahme berechtigt, dass diese beiden Kandidaten noch in das Programm folgen werden.
Damit hat die Börse vergleichsweise lange gebraucht, um den Service anzubieten. Denn viele größere Mitbewerber haben sich schon länger getraut. Allen voran Coinbase, die grade in Hinblick auf Tezos ein gewaltiges Volumen auf sich vereinen.
Bequemlichkeit vs Sicherheit
Wer einem Drittanbieter seine Kryptowährungen anvertraut, der muss damit rechnen, dass seinen Einlagen etwas passieren kann. Alleine die Liste der Hacks und Diebstähle im Jahr 2019 erscheint fast endlos.
Dabei ist Staking oftmals gar nicht so schwer. Grade im Fall von Tezos ist der Prozess des sogenannten Delegierens relativ leicht. Auch der Hardware-Wallet-Anbieter Ledger bietet seinen Kunden Selbstverwahrung und Tezos-Staking an.
Es ist also wichtig, dass sich Verbraucher über die Risiken und Chancen des Stakings im Klaren sind. Auch die von den Börsen angebotenen „Zinssätze“ sind zu relativieren. Schließlich erhält man mehr von der im Staking befindlichen Kryptowährungen, muss aber auch massive Kursschwankungen gegenüber dem Euro bzw. US-Dollar mit einplanen.