CoinATMRadar hat einen Treffer
Vollkommen überraschend ist eine Bitcoin-Verkaufsstelle (engl. teller) in einer venezolanischen Kleinstadt aufgetaucht. Dies geht aus Medienberichten und einem Eintrag auf CoinATMRadar hervor. San Antonio del Táchira umfasst ca. 60.000 Einwohner und liegt nahe der Grenze zu Kolumbien.
Der Laden akzeptiert Bitcoin, Bitcoin Cash und Dash. Kunden haben sowohl die Möglichkeit zum Kauf von Kryptowährungen, als auch zum Verkauf. Der Betreiber, Panda BTM, liefert sein System hauptsächlich in Kolumbien aus. Der Unterschied zu einem Bitcoin-Automaten besteht in der Abwicklung des Geschäfts. So wird das Bargeld beispielsweise nicht vom Automaten ausgegeben oder angenommen, sondern vom Personal vor Ort.
Mit der Expansion nach Venezuela gelingt dem Unternehmen eine kleine Sensation. Denn in der Vergangenheit soll es zu Repressionen gegen Bitcoin-Miner gekommen sein.
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Banco de Venezuela stellt Systeme um
Wie wir bereits vor zwei Tagen berichteten, soll sich auch bei der größten Bank des Landes etwas getan haben. Kunden sollen bald einen Wallet innerhalb ihres Bankkontos verknüpfen können. Allerdings ging man bisher davon aus, dass es nur um die landeseigene Kryptowährung Petro geht.
Sollte sich Venezuela allerdings vollständig öffnen und dezentrale Kryptowährungen zulassen, dann könnte sich daraus eine spannende Situation entwickeln. Die Landeswährung unterliegt dem Effekt einer Hyperinflation und ist daher de facto wertlos.
Damit sind Devisen für die Bevölkerung das einzige Mittel zum Werterhalt ihres Geldes. Da diese aber nur beschränkt verfügbar sind und in ihrer Handhabung komplizierter, könnte Bitcoin echte Vorteile bieten.
Leider ein warmes Land
So traurig es auch ist, wäre es in Venezuela im Durchschnitt kälter, dann könnten die Bürger des Landes ihr Papiergeld wenigstens zum heizen verwenden. Aktuell erhält man für einen Bolivar ca. 0,000042 Euro. Obwohl Bitcoin gerne als Alternative angepriesen wird, gibt es keinen Grund zum Jubeln.
Es ist zwar gut denkbar, dass dezentrale Kryptowährungen eine Rolle für die Bevölkerung spielen könnten, aber es kann die Gesamtsituation des Landes kaum verändern. Dazu ist Venezuela politisch und wirtschaftlich international zu isoliert.
Der Druck kommt dabei in erster Linie aus Washington, denn die USA haben schon seit 2015 Sanktionen gegen das Land verhängt. Ohne eine Verbesserung des Verhältnisses der beiden Länder, wird es dem Land wirtschaftlich nicht besser gehen. Stein des Anstoßes ist die Regierung unter Präsident Maduro und ihr sozialistischer Kurs. In erster Linie wollen die USA sein Regime beendet sehen. Auch die EU hatte 2017 Sanktionen verhängt.
Quelle: Decrypt, CoinATMRadar