Unbekannte Quellen
In einem Artikel der New York Times kündigten Investoren an, dass die Kryptowährung von Telegram am 31.10.2019 erscheinen werde. Die Quellen wollten allerdings anonym bleiben, da sie durch „Non-disclosure Agreements“ zum Stillschweigen verpflichtet sind.
Während die ersten Gram Token erst Ende Oktober an ihre neuen Besitzer geschickt werden, soll das eigentliche Netzwerk in den nächsten ein bis zwei Wochen starten. Bisher ist nicht sehr viel über Gram bekannt.
Telegram hatte im Mai 2018 eine Finanzierungsrunde mit privaten Investoren abgehalten. In dem Token Sale wurden insgesamt 1,7 Milliarden US-Dollar mit dem Verkauf von Gram eingenommen. Seitdem wurde das Projekt immer wieder als heißer Kandidat für eine Revolutionierung des digitalen Zahlungssystems gehandelt.
Was wird mit der Regulierung?
Während Facebook mit Libra aus allen Ecken und Enden der Welt unter Beschuss steht und seine Pläne verteidigen muss, hat es Telegram bisher sehr leicht. Vielleicht liegt das aber auch daran, dass trotz hoher Erwartungshaltung bisher nicht viel über das Projekt bekannt wurde.
Kryptowährungen sind unlängst Gegenstand politischer Pläne auf höchster Ebene geworden. Das belegen die Äußerungen des US-Finanzministers und auch die seines deutschen Kollegen. Zusätzlich wurden durch die G7 internationale Maßnahmen zu einer weitreichenden Überwachung geplant.
Es ist daher interessant, welchen Weg Telegram einschlagen wird. Besonders auf dem Hintergrund, dass sein Dienst vollverschlüsselt ist.
Gigantische Reichweite
Das Unternehmen könnte mit seiner Kryptowährung bis zu 300 Millionen Nutzer erreichen. Ähnlich wie bei Libra könnte das Projekt ein Zündfunke sein, der für Massenadoption von Kryptowährungen sorgt.
Dies wird voraussichtlich von zwei Faktoren abhängig sein. Zum einen braucht es ein regulatorisches Framework, welches Gram nicht feindlich gesonnen ist. Dies ließe sich durchaus vermeiden, abhängig davon, wie die Kryptowährung designt wurde.
Zum anderen wird es davon abhängen, welche Anwendungsfälle mit Gram möglich sind. Wenn sich ein großes Ökosystem um die Kryptowährungen bilden kann, dann könnte es auch für die breite Masse interessant werden. Ohne Akzeptanzstellen, hätte Gram nur den Vorteil innerhalb des Messengers verschickt werden zu können.