Arizona steht kurz davor, als erster US-Bundesstaat eine staatliche Bitcoin-Reserve einzurichten. Zwei entsprechende Gesetzentwürfe, SB1025 und SB1373, haben gestern erfolgreich das Repräsentantenhaus passiert. Der „Arizona Strategic Bitcoin Reserve Act“ erlaubt es öffentlichen Fonds, bis zu 10 % ihrer Mittel in virtuelle Währungen zu investieren – wobei der Schwerpunkt klar bei Bitcoin liegt. Der zweite Entwurf sieht einen Reservefonds für digitale Assets vor, der unter anderem beschlagnahmte Kryptowährungen enthalten kann.
Beide Vorhaben haben bereits den Senat passiert und benötigen nun nur noch die Unterschrift von Gouverneurin Katie Hobbs. Der Bundesstaat verwaltet über die öffentlichen Fonds rund 31,4 Milliarden US-Dollar, was ein Investment von 3,1 Milliarden US-Dollar möglich macht, wenn man den geplanten Rahmen voll ausschöpfen würde.
Die Entwicklung in Arizona ist Teil eines landesweiten Trends. In 20 Bundesstaaten sind ähnliche Initiativen anhängig.
Wird Hobbs zustimmen oder ablehnen?
Ob Hobbs die Gesetze unterzeichnet, ist jedoch offen – zuletzt zeigte sie sich wechselhaft bei ihrer Haltung zu Krypto-Gesetzgebung.
Trotz der Fortschritte in Arizona bleibt die gesamtstaatliche Lage angespannt. In den einzelnen Bundesstaaten zeigt sich bisher wenig politischer Wille, Bitcoin als Bestandteil einer nationalen Reserve zu etablieren. Auch auf Ebene der US-Bundesregierung blieb eine klare Unterstützung bislang aus. Zwar entschied Präsident Trump am 6. März per Executive Order, dass beschlagnahmte Bitcoin-Bestände künftig gehalten und nicht mehr verkauft werden, doch ein aktives Kaufprogramm existiert nicht.
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Parallel dazu sind bereits fünf Bundesstaaten mit ähnlichen Gesetzesinitiativen gescheitert, darunter Montana, Wyoming und Pennsylvania. Zwar arbeiten noch weitere Staaten an entsprechenden Entwürfen, doch ein Scheitern in Arizona könnte dem Thema schweren Schaden zufügen und den politischen Rückenwind für Bitcoin-Reserven erheblich schwächen.
Weil Hobbs die erste Amtsinhaberin wäre, die einer Bitcoin-Reserve zustimmt, bei der BTC am Markt nachgekauft wird, braucht die Entscheidung politischen Mut. Wenn kein anderer Bundesstaat folgt und die Reserve floppt, dann könnte sich Hobbs damit in die Nesseln setzen. Umgekehrt könnte sie die Lorbeeren für sich beanspruchen, wenn sich eine ausbaufähige Bitcoin-Reserve als die richtige Entscheidung erweist.
Das Go wäre ein wichtiges Signal
Für den Markt wäre es ein wichtiges Signal, wenn Hobbs die Zustimmung erteilt. Grundsätzlich solle man die Entwicklungen rund um Bitcoin in den USA nicht kleinreden, aber auch nicht beschönigen. Viele Marktteilnehmer haben mit Kaufprogrammen gerechnet, die den Bitcoin-Kurs in luftige Höhe tragen könnten.
Dabei wurden von unterschiedlichen Experten und Star-Investoren in den letzten Jahren verschiedene Prognosen in Umlauf gebracht. Die Kursziele liegen irgendwo zwischen 250.000 US-Dollar und 500.000 US-Dollar, was angesichts der absolut begrenzten Menge an Bitcoin nicht vollkommen abwegig ist.
Dafür braucht es aber auch eine entsprechende Nachfrage durch staatliche Akteure. Die Zukäufe von MicroStrategy und künftig von XXI werden nicht die gleiche Wirkung erzielen können. Noch wichtiger ist die Vorbildfunktion, die Arizona haben könnte.
Nicht nur andere US-Bundesstaaten könnten folgen, sondern andere Nationalstaaten könnten sich daran ein Beispiel nehmen. Schließlich würde es sich um den ersten staatlichen Akteur der westlichen Welt handeln, der eine Bitcoin-Reserve bildet, die aktiv durch Marktkäufe aufgebaut wird – und nicht ausschließlich auf beschlagnahmten Mitteln basiert.