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Bitcoin schwächelt, Altcoins bluten – Ist der Krypto-Bullrun in Gefahr?


Der Bitcoin-Kurs kämpft weiterhin um sein positives Momentum, nachdem sich der Bereich um die Marke von 70.000 Dollar in den letzten Monaten als vorerst unüberwindbares Hindernis herausgestellt hat. Durch den Verlust des exponentiellen 21-Tage-Trends und des 50-Tage-Trends signalisiert der Bitcoin-Kurs eindeutige Schwäche im kurzfristigen Chartbild.

Bildquelle: Tradingview.com

Nun rückt das Bullmarket-Supportband, bestehend aus dem einfachen 20-Wochen-Trend und dem exponentiellen 21-Wochen-Trend, in den Fokus. Das Bullmarket-Supportband hat in der Vergangenheit eine der entscheidenden Lebenslinien für einen Bitcoin-Bullrun dargestellt. Bisher hat ein deutlicher Einbruch darunter jedes Mal das Ende eines jeweiligen Bullenmarktes markiert.

Bildquelle: Tradingview.com

Nachdem das Bullmarket Supportband Mitte April bereits in einem Weekly Candlewick getestet wurde, arbeitet der Bitcoin-Kurs derzeit an einer Bestätigung des Supports am unteren Ende des Bands auf dem Niveau von 61.300 Dollar.


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Warum steht der Bitcoin-Kurs derzeit unter Druck?

  • ETFs schwächeln: Warum die ETF-Zuflüsse der letzten Wochen nicht wirklich positiv waren, habe ich in einer meiner letzten Analyse ausführlich skizziert. Seit einigen Tagen verzeichnen die Bitcoin-Spot-ETFs in den USA jedoch wieder Netto-Abflüsse und erzeugen Verkaufsdruck. Neben Grayscale hat zuletzt auch der Anbieter Fidelity deutliche Abflüsse in dreistelliger Millionenhöhe in dieser Woche verzeichnet.
  • Miner Kapitulation: Seit dem Bitcoin-Halving im April sind die Umsätze der Mining-Industrie laut Daten von CryptoQuant um 55 Prozent gefallen. Das zwingt unprofitable Miner dazu, vermehrt Bitcoin-Bestände am Markt zu verkaufen, um die operativen Kosten decken zu können. Dies ist ein wiederkehrendes Phänomen nach jedem Halving, da die Branche sich ausdünnt und nur die profitablen Miner mit den effizientesten Geräten und günstigsten Stromkosten am Markt bestehen bleiben. Dieses Rebalancing sorgt für vermehrten Preisdruck.
  • Wenig neue Liquidität: Ein guter Indikator, um den Zustand der Liquidität im Krypto-Sektor zu messen, ist das Angebot an Stablecoins. Vor allem größere Investoren schieben Kapital initial über Stablecoins wie Tether in den Sektor und viele Trader und Investoren nutzen Stablecoins als Parkplatz für Kapital, um aus Krypto-Assets hinaus und hineinzurotieren.

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Nachdem das Angebot an Stablecoins seit Herbst 2023 wieder deutlich angezogen ist – ein Signal für neue Liquidität, die in die Märkte strömt – hat sich diese Dynamik seit April 2024 jedoch wieder abgeschwächt.

Dies steht in direktem Zusammenhang mit der Liquidität an den übergeordneten Finanzmärkten. Seit Sommer 2023 hat sich die Liquiditätssituation im Vergleich zum Jahr 2022 wieder stark verbessert. Nachdem die Federal Reserve 2022 ihre geldpolitische Straffungsphase eingeleitet hatte, hat die US-Regierung durch eine massive neue Schuldenausgabe und die Verlagerung an das kurze Ende der Zinskurve für eine neue Liquiditätsinjektion gesorgt, die die Finanzmärkte generell und auch den Krypto-Markt angetrieben hat.

Seit dem zweiten Quartal 2024 ist eine Verlangsamung des Zustroms an neuer Liquidität beobachtbar, aus einer Kombination aus saisonalen Effekten und einer zwischenzeitlich geringeren Schuldenaufnahme der US-Regierung. Die jüngste Zinssitzung der Federal Reserve hat zudem die kurzfristige Zuversicht der Märkte in Sachen Liquidität ebenfalls gedämpft, da nun nur noch eine Zinssenkung für 2024 im Raum steht.

Geht dem Bullrun der Treibstoff aus?

Der Krypto-Markt bewegt sich weiterhin im Einklang mit den übergeordneten Zyklen, die die Richtung der Märkte bestimmen. Eine Schwächephase nach einem Halving konnte bisher in jedem vergangenen Krypto-Bullrun beobachtet werden. Saisonale Effekte durch die Sommerzeit in Form verringerter Handelsvolumina spielen auch im Krypto-Sektor ebenfalls eine Rolle.

Auf fundamentaler Ebene bleibt die Ausgangslage jedoch stark, denn langfristig dürfte das Interesse der Wallstreet an Bitcoin hoch bleiben und damit weitere massive Kapital-Zuflüsse in die ETFs generieren. Zudem scheint der Handelsstart für einen Ethereum-ETF nur noch eine Frage von Wochen zu sein und könnte neues Momentum in den Krypto-Sektor jenseits von Bitcoin bringen. Krypto wird zudem ein immer größeres Thema im US-Wahlkampf und auch hier dürfte daraus eine positive Aufmerksamkeit für den Krypto-Markt entstehen.

Im Großen und Ganzen hängt weiterhin alles an der Liquidität an den Finanzmärkten. Bitcoin und Altcoins reagieren als Assetklasse ganz besonders sensibel auf eine Veränderung der Liquiditätssituation. Hier stehen die Zeichen auf eine weitere Ausweitung der Liquidität. Das Treasury-Buyback-Programm des US-Finanzministeriums und die Verlangsamung des Balancesheet-Abbaus der Federal Reserve sind unmittelbar positive Faktoren für die Liquidität.

Der Elefant im Raum besteht jedoch aus der Schuldensituation der US-Regierung und der desolaten Lage des US-Bankensektors. Diese Löcher müssen eher früher als später mit künstlicher Liquidität gestopft werden. Und das wird weiteren Treibstoff für die Rally an den Finanzmärkten und besonders für Bitcoin liefern.

Denken Sie langfristig!

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Wann wird dieser Krypto-Bullrun sein Top finden und auf welche Szenarien sollte man sich als Investor vorbereiten? Antworten darauf erhalten Sie in der neusten Video-Ausgabe von decentralist.

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