- Der Bitcoin-Kurs sprang gestern über die Marke von 24.000 US-Dollar.
- Gleichzeitig wandelte Binance 1 Milliarde BUSD in BTC, ETH und BNB um.
- Es bleibt strittig, ob der Kursanstieg durch die Bankenkrise oder durch das Eingreifen der US-Regierung begründet ist.
Bitcoin rennt los, und zwar genau zu dem Zeitpunkt, an dem seine Jünger prophezeit haben, dass er die Rettung aus dem Chaos ist. In den USA hat sich eine handfeste Bankenkrise entwickelt, welche die US-Regierung zum Einschreiten gezwungen hat. Die Kunden der Silicon Valley Bank und der Signature Bank werden vollständig ausgezahlt.
Nachdem man zunächst eine Rettung ausgeschlossen hatte, musste man am Ende doch zur Tat schreiten. Schließlich würde man ansonsten das Vertrauen der Bürger in das Bankensystem riskieren und eine Grundlage für einen Bank-Run schaffen. Jetzt, wo klar ist, dass niemand leer ausgeht, können alle Kunden ruhig schlafen und das Vertrauen ist wieder hergestellt.
Währenddessen ist der Bitcoin-Kurs in die Höhe geschossen und stieß bei etwa 25.000 US-Dollar auf einen Widerstand. Dieser wurde im Februar 2023 und im August 2022 getestet und konnte bislang nicht überwunden werden. Richtig bullish ist Bitcoin also erst, wenn ein Ausbruch oberhalb dieser Marke gelingt, vorzugsweise mit einem Retest.
Ist Bitcoin ein Risiko-Asset oder ein sicherer Hafen?
Bislang ging Bitcoin zusammen mit dem Aktienmarkt in den Sturzflug, weil die Fed unnachgiebig die Zinsen erhöhte. Jetzt entkoppelte sich der Bitcoin-Kurs jedoch von S&P 500 und Nasdaq 100. Letzterer konnte sich allerdings etwas erholen, wenn auch deutlich schwächer als Bitcoin.
Damit stellt sich jetzt die Frage, ob Bitcoin wegen der Bankenkrise steigt und als sicherer Hafen wahrgenommen wird. Die alternative Version lautete, dass es erst das Eingreifen der FDIC, Fed und des Treasury Departments war, welches BTC beflügelte.
Aus der Antwort auf diese Fragen ergibt sich allerdings für Anleger keine entscheidenden Erkenntnisse. Sofern das Eingreifen verantwortlich ist, bleiben wir vermutlich bullish, weil Banken weiterhin gerettet werden. Sollte Bitcoin jedoch verstärkt als Fluchtmittel vor einem versagenden System wahrgenommen werden, dann geht es wahrscheinlich ebenfalls weiter aufwärts.
Binance stößt BUSD für Krypto ab
Entscheidender dürfte es gewesen sein, dass Binance Stablecoin-Bestände in Höhe von 1 Milliarde US-Dollar abstoßen musste. Der hauseigene Stablecoin BUSD war in den USA verboten worden. Paxos nimmt ihn nur noch zurück und emittiert keine neuen BUSD.
Laut dem Binance-CEO kann man dann auch auf Banken verzichten und stattdessen Krypto in die Kasse legen. Es dürfte also die öffentlichkeitswirksame Ankündigung gewesen sein, dass man rund 1 Milliarde Dollar in den Markt presst, welche die Kaufentscheidung vieler Anleger beflügelt haben dürfte.
US-Inflationsdaten weisen den Weg
Heute werden die US-Inflationsdaten für Februar 2023 veröffentlicht. Sie werden entweder die Erwartung bestärken, dass die Fed die Zinsen um 50 Basispunkte anheben wird oder sie verändern. Sollten die Daten günstig sein, dann könnte der nächste Zinsschritt möglicherweise nicht so drastisch ausfallen.
Damit bleibt abzuwarten, ob sich Bitcoin wirklich von der bislang starken Korrelation zum Aktienmarkt vollständig lösen kann oder befangen bleibt. Es gilt zu erwarten, dass die Veröffentlichung der Inflationsdaten zumindest diesen Punkt klären wird.
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