Ein Kommentar von Robert Steinadler.
Was für ein Jahr! Auch wenn die Meisten keinerlei Verständnis dafür haben mögen, ich feiere den Bitcoinpreis. Klar, wer im Dezember 2017 gekauft hat, der steht schlechter da als ein Käufer im Dezember 2018. Dennoch ist das eine unglaubliche und spektakuläre Entwicklung. Eine der wichtigsten Fragen für deutschsprachige User ist und bleibt: „Wird sich der Preis für Bitcoin noch einmal erholen?“. Dies ist einer der Fälle in denen es sich lohnt die Frage zu analysieren, anstatt nach einer direkten Antwort zu suchen.
Das große Ganze will betrachtet werden. Der Bitcoinpreis muss sich nicht von einem Sturz von knapp $20.000 auf ungefähr $3700 erholen. Der Preis für den Bitcoin musste sich vielmehr von dem rapiden Anstieg, den er erlebt hat erholen. Denn nichts steigt ewig nach oben. Das nennt man eine Korrektur. Man kann sich jetzt fragen, was einem diese Weisheit bringen soll, wo sich doch das eigene Portfolio tief in den roten Zahlen befindet.
Zum einen dauert auch eine Korrektur nicht ewig an, zum anderen hat der ganze Markt für Kryptowährungen in der Vergangenheit mehr als eine solche Korrektur bereits erlebt. Anhand des aktuellen Preises sieht man, wohin das geführt hat. Über einen Zeitraum von mehreren Jahren betrachtet, ist Bitcoin immer noch eine rentable Anlage. Ob der Preis im nächsten Jahr wieder steigen wird, das kann auch ich nicht vorhersagen. Meine Glaskugel ist leider kaputt und wer regelmäßig TradingView besucht, der weiß das es eine Menge Menschen gibt die ihre Charts wesentlich schöner bemalen, als ich es kann.
Die Spekulation ist immer noch für viele User der wichtigste Anreiz. Dabei ist es die Technologie, die Kryptowährungen einen Nutzen und damit auch einen Wert verleiht. Ich bin der Meinung, dass dieser Nutzen gestiegen ist. Zwar kann man nicht davon sprechen, dass sich diese Entwicklung auf alle Kryptowährungen bezieht, aber das muss es auch gar nicht. Es zeichnet sich ab, dass sämtliche Forks von Bitcoin gescheitert sind und weitere Projekte die dies in Zukunft versuchen wahrscheinlich auch vom Scheitern bedroht seien dürften. Damit haben wir im Jahr 2018 nicht nur geklärt, welcher Coin Bitcoin ist, sondern in erster Linie, welche Eigenschaften seine Technologie hat und in Zukunft haben wird.
Wir erleben, dass die eigene Privatsphäre im Netz zunehmend bedroht wird und auch Transaktionen in Kryptowährung davon betroffen sind. Es gibt aber Coins, die dieses Problem angehen und praktikable Lösungen anbieten. Monero ist einer davon und ich schaue gespannt auf dessen weitere Zukunft. Gleichzeitig prüfte und untersuchte die SEC im Jahr 2018 ICOs, Projekte und Anbieter gleichermaßen. Das ist zwar im Einzelnen nicht immer angenehm, aber es nützt dem ganzen Markt ungemein. Dadurch wurden weitere Rahmenbedingungen geschaffen, welche letztlich dazu führten, dass sich der Markt weiter etablieren konnte.
Egal wie tränenreich das Jahr 2018 und sein schier unendlich langer Bärenmarkt gewesen seien mag, es gab durchaus Lichtblicke. Ich bin mir jetzt schon ganz sicher. Das Jahr 2019 wird für Kryptowährungen großartig werden.