- Großbritannien schickt sich an, zu einem Krypto-Hub in Nachbarschaft zur EU zu werden.
- Medienwirksam will das Finanzministerium ein eigenes NFT „prägen“ lassen.
- Zukünftig will man einen besseren regulatorischen Rahmen bieten und Stablecoins mehr Anerkennung verschaffen.
Es mutet schon bitter an. Während in Brüssel letzte Woche in einer Abstimmung restriktive Maßnahmen bezüglich Kryptowährungen bei den Parlamentariern Zustimmung fanden, dreht man in Großbritannien nur wenige Tage danach voll auf.
Das Finanzministerium gab via Twitter bekannt, ein offizielles NFT bis zum Sommer erstellen zu wollen, was den symbolischen Auftakt zu einer ausgewogenen regulatorischen Landschaft für Unternehmen darstellen soll. Konkret möchte man den Markt besser regulieren und dabei gleichzeitig offen für Innovation bleiben. Davon erhofft man sich Unternehmen zu begeistern, Kapital nach Großbritannien zu locken und Arbeitsplätze zu schaffen.
Ganz andere Töne also, als die, die jüngst aus dem EU-Parlament zu vernehmen waren. Vorbehaltlich eines Ergebnisses im Rahmen des Trilogs möchte man die „Travel Rule“ enger auslegen als ursprünglich angedacht. Gemeinhin gelten Wallets, die von EU-Bürgern in Eigenregie betrieben werden, zumindest dem Gesetz nach dann als beerdigt.
Stablecoins werden Zahlungsmittel
Insbesondere bei den Stablecoins sieht man einen besonderen Mehrwert und möchte sie als Zahlungsmittel anerkennen. Demnach wird die Aufsichtsbehörde FCA in Zukunft ein neues Regime umsetzen, welches den nötigen Spielraum bieten soll.
Was von diesen hehren Zielen am Ende übrig bleibt, gilt es erst einmal abzuwarten. Seit dem letzten Jahr ist die FCA schwer damit beschäftigt, vor unregulierten Produkten und Unternehmen zu warnen. Teilweise handelte es sich dabei auch um Firmen, die international bei den Verbrauchern bereits ein hohes Vertrauen genießen.
Immerhin ließ Finanzminister Rishi Sunak in seinem Statement dazu verlautbaren, dass er Großbritannien in ein Krypto-Hub verwandeln will:
Mein Ziel ist es, das Vereinigte Königreich zu einem globalen Zentrum für Kryptoassets zu machen, und die heute vorgestellten Maßnahmen werden dazu beitragen, dass Unternehmen in diesem Land investieren, innovieren und expandieren können. Wir wollen die Unternehmen von morgen – und die Arbeitsplätze, die sie schaffen – hier im Vereinigten Königreich sehen, und durch eine wirksame Regulierung können wir ihnen das Vertrauen geben, das sie brauchen, um langfristig zu denken und zu investieren. Dies ist Teil unseres Plans, um sicherzustellen, dass die britische Finanzdienstleistungsbranche immer an der Spitze von Technologie und Innovation steht.
Finanzminister Rishi Sunak, frei übersetzt aus der Pressemitteilung des britischen Finanzministeriums
Der Fokus scheint also eindeutig auf den Technologien zu liegen, die sich in einem gesicherten Umfeld besser greifbar machen lassen als etwa Kryptowährungen wie Bitcoin.