Kompakt:
- In einem Interview auf CNBC kamen die Gerüchte erneut zur Sprache.
- PayPal könnte demnach Bitcoin-Zahlungen integrieren.
- Das PayPal involviert werden könnte, wird immer wieder diskutiert.
In einem Interview mit CNBC äußerte sich Sandi Bragar positiv zu einer möglichen Einführung von Bitcoin und anderen Kryptowährungen auf PayPal. Bragar ist im Management der Aspirant Vermögensverwaltung tätig, die ihren Hauptsitz in Los Angeles hat.
Bragar betonte, dass es angesichts des stetig wachsenden öffentlichen Interesses an Kryptowährungen sehr vielversprechend sei, dass PayPal derartige Zahlungen bald verarbeiten könnte. Damit würde das Unternehmen den globalen E-Commerce stärken und auch seine eigene Position am Markt erfolgreich ausbauen, so Bragar.
Außerdem rechnet sie mit einer verstärkten Nutzung des Onlinehandels durch Endverbraucher, weil die anhaltende COVID-19 Pandemie dieses Marktumfeld stark begünstige. Das sei am Ende auch gut für den Zahlungsdienstleister, der einen großen Anteil an der Abwicklung hat.
PayPal und Bitcoin – Gerüchte halten sich hartnäckig
Ende Juni sorgte ein Bericht für großen Wirbel, der eine baldige Einführung von Bitcoin und anderen Kryptowährungen in Aussicht stellte. Doch dabei stützte sich der Bericht auf eine einzige anonyme Quelle.
Einen Monat später erhielt das Thema neuen Zündstoff, weil eine mögliche Partnerschaft zwischen Paxos und PayPal diskutiert wurde. Insgesamt waren beide Berichte jedoch nicht sonderlich hilfreich, weil eine Bestätigung durch beide Unternehmen ausblieb.
PayPal gab ebenfalls keine Erklärung ab, ob und wann man Zahlungsabwicklung mit Bitcoin anbieten wollen würde. Auch zum Thema Kauf und Verkauf von Kryptowährungen gab es keine Bestätigung.
Alle Jahre wieder: PayPal, China, Indien
Es ist ein wenig bezeichnend, dass in einem gewissen Rhythmus bestimmte Meldungen verbreitet werden. So verbieten und erlauben China, Indien und Korea in regelmäßigen Abständen Kryptowährungen. Zumeist handelt es sich dabei um regulatorische Maßnahmen, die am Ende medial zu einem Weltuntergang stilisiert werden.
Gleiches gilt leider auch für PayPal. Der Konzern ist nicht zum ersten Mal im Gespräch und sollten sich die Gerüchte am Ende nicht als wahr erweisen, dann werden in den kommenden Jahren wahrscheinlich erneut Meldungen dazu erscheinen.
Somit ist man gut beraten, jede überschwängliche mediale Aufbereitung mit Vorsicht zu genießen.
BTC ist für PayPal trotzdem interessant
Der Grund, warum sich die Gerüchte so hartnäckig halten, ist dass PayPal durchaus ein gewisses Interesse an Bitcoin und anderen Kryptowährungen hat. Es ist für den Konzern aber von großer Bedeutung in absolutem Einklang mit Anti-Geldwäschegesetzen zu handeln. Diese und andere Punkte machte PayPal anlässlich einer Stellungnahme gegenüber der EU deutlich.
Da die Regulierung international relativ uneinheitlich erfolgt und zu einem großen Teil noch in den Kinderschuhen steckt, bleiben Kryptowährungen also ein schwieriges Geschäftsfeld. Zusätzlich entwickelt sich in bestimmten Bereichen politischer Druck.
So war PayPal sehr früh an Libra interessiert, gab aber noch im Jahr 2019 seinen Ausstieg bekannt, als absehbar war, dass sich die westliche Politik geschlossen gegen den Stablecoin stellen würde.
Ebenfalls vielversprechend ist die Tatsache, dass PayPal eine eigene Forschungs- und Entwicklungsabteilung für Blockchain-Technologie unterhält. Auch die Stellenanzeigen aus dieser Abteilung gingen in Medienberichte ein.
Es bleibt also ein wahrer Kern, der am Ende aber nicht so schillernd ist, wie die Berichterstattung.