- Nachdem El Salvador letztes Jahr Bitcoin als zweite Landeswährung eingeführt hat, folgt nun eine zweite Nation.
- Die Zentralafrikanische Republik hat bei der wirtschaftlichen Entwicklung mit Problemen zu kämpfen.
- Angesichts der insgesamt schwierigen Lage, in der sich das Land befindet, ist es fraglich, ob Bitcoin unmittelbar eine Hilfe sein kann.
El Salvadors Präsident Nayib Bukele hatte bereits prognostiziert, dass im Jahr 2022 mindestens zwei weitere Nationen dem Beispiel seines Landes folgen werden. Nachdem ein Artikel von Forbes zunächst eine Zeitungsente vermuten ließ, bestätigte sich gestern Abend, dass die Zentralafrikanische Republik auf Bitcoin setzt.
Damit wird Bitcoin neben dem CFA-Franc als zweite Währungen anerkannt und dient zukünftig als Zahlungsmittel. Die entsprechenden Gesetze wurden dazu vom Parlament verabschiedet, wie die Nachrichtenagentur AFP vermeldete. Die Zentralafrikanische Republik ist Teil einer Währungsunion, der 5 weitere Staaten angehören und die den CFA-Franc BEAC als Landeswährung gemeinsam verwenden.
Damit optiert eine zweite Nation für den Bitcoin, welche allerdings noch stärker von Problemen geplagt wird als El Salvador. Insbesondere die Menschenrechte genießen in dem afrikanischen Land keinen hohen Stellenwert.
Markt regiert neutral
Die Meldung scheint die Anleger nicht hinter dem Ofen hervorlocken zu können. Und so reagierte der Markt nur sehr schwach und Bitcoin notiert bei Redaktionsschluss bei 39.740 US-Dollar.
Die Zentralafrikanische Republik besitzt aufgrund ihrer vielschichtigen Probleme für die Anleger scheinbar keine hohe Attraktivität. Das Land ist so strukturschwach, dass überhaupt nicht klar ist, ob Bitcoin bei der Bevölkerung erfolgreich ankommen kann. Auch das Narrativ von der Akzeptanz des Bitcoins vonseiten staatlicher Stellen hat seinen Glanz verloren, ansonsten hätte es wahrscheinlich dem Bitcoin-Kurs auf die Sprünge geholfen.
Trotzdem bleibt der Schritt ein Pluspunkt, weil sich nun zeigen kann, ob die Erwartungshaltung vieler Experten erfüllt wird, dass Bitcoin ein Gamechanger für ärmere Länder sein kann.
IWF warnt erneut
Das sieht der Internationale Währungsfonds freilich anders und warnte erneut vor möglichen negativen Folgen für Umwelt, Wirtschaft und Verbraucher. So bitter es auch klingen mag, am Ende ist die Position des IWFs alleine schon deshalb nicht nachzuvollziehen, weil es nicht mehr viel in Zentralafrika gibt, was Bitcoin kaputtmachen könnte.
Neben den Menschenrechtsverstößen gehört die gesamte Region zu den wirtschaftlich schwächsten der Welt und leidet außerdem unter Korruption. Daran konnte der IWF in den vergangenen Jahrzehnten nicht viel ändern. Ein Versuch, den Bitcoin als Alternative zu etablieren, kann daher nicht schaden. Insbesondere die Tatsache, dass die meisten Menschen keinen Zugang zu Bankdienstleistungen haben, verleiht Bitcoin zusätzliche Attraktivität. Sollte die Einführung des Bitcoins eine Erfolgsgeschichte werden, dann könnte das Modell vielleicht als Blaupause für andere afrikanische Länder dienen.
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