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YouTube sperrt Bitcoin-Kanäle ohne Vorwarnung

Bitcoin-Münze mit Stoppschild
© Michaela Richter, Bitcoin-Kurier

Plötzlich war alles aus

Vollkommen unerwartet hat die Onlineplattform YouTube mehrere Kanäle gesperrt, die sich vorwiegend mit Kryptowährungen beschäftigen. Bereits nach wenigen Stunden kam es über Twitter und anderen Social-Media-Kanälen zum Aufschrei. 

Die betroffenen Besitzer kamen aus ganz unterschiedlichen Bereichen, denn es wurden sowohl Influencer, als auch Journalisten zum Ziel. Was genau zu dieser Entscheidung seitens YouTube führte, ist bisher unklar.

Da die Sperren und Löschungen der Videos über die Feiertage erfolgte, konnten die Betroffenen noch schlechter darauf reagieren. Außerdem steht YouTube in der Kritik, weil viele Inhaber der Kanäle keine Begründung zu den Maßnahmen erhalten haben. 



YouTube rudert zurück

Nachdem die Betroffenen öffentlich Druck auf YouTube ausübten, äußerte sich der Konzern nur kurz per Twitter. So bestünde die Möglichkeit Beschwerde einzureichen und man würde die Vorfälle prüfen. Nun sollen viele Kanäle wieder vollständig rehabilitiert sein und alle gelöschten Videos wiederhergestellt. 

Dennoch gibt es immer noch vereinzelt Komplikationen. So meldete sich der Inhaber des Kanals „Nugget’s News“, der über 64.000 Abonnenten besitzt. Die jüngsten Videos auf dem Kanal sind 3 Monate alt. Sämtliche aktuellen Videos des Journals, können immer noch nicht abgerufen werden.

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Eine fatale Situation, denn durch die Sperre der aktuellen Inhalte wird das Geschäftsmodell des Nachrichtenkanals massiv beschädigt. Doch „Nugget’s News“ ist mit dem Problem nicht alleine. Es sind noch weitere Kanäle betroffen.

Deutsche Kanäle verschont

Viele deutschsprachige YouTube Kanäle, die regelmäßig über Kryptowährungen berichten, sind anscheinend intakt geblieben. Allerdings sind diese Kanäle auch vergleichsweise klein, wenn man die Zahl der Abonnenten misst. 

Die englischsprachigen Kanäle haben für gewöhnlich eine wesentlich höhere Reichweite und erzielen somit international eine größere Relevanz. Dennoch ist die Gesamtsituation alles andere als entspannt. 

YouTube gehört zu Google und der Mutterkonzern hat ein schwieriges Verhältnis zu Bitcoin und Kryptowährungen. So sperrte man beispielsweise Werbung für Bitcoin, nur um sie zu einem späteren Zeitpunkt wieder zu erlauben.

Dezentrale Plattformen sind gefragt

Eigentlich eignet sich Blockchain-Technologie hervorragend, um zensurfreie Plattformen zu betreiben. Ein Hinderungsgrund ist immer noch die geringe Reichweite der bereits bestehenden Plattformen.

Betreiber von Kanälen sind darauf angewiesen möglichst viele Menschen erreichen zu können. Die Mehrheit aller Nutzer im Internet zieht es aber auf die großen Plattformen, wie YouTube oder den Streamingdienst Twitch. Ein erfolgreiches Geschäftsmodell als Influencer ist mit der geringen Reichweite alternativer Plattformen kaum möglich. Aber auch journalistische Unterfangen leben letztlich davon, dass sie auch ein Publikum erreichen können.

Nun sind DTube, Steemit, Minds, LBRY, Bitchute und Bittube im Gespräch, denn sie sind dezentrale Plattformen, die Inhalte nicht in der gleichen Form zensieren können, wie es bei YouTube der Fall ist. Am Ende sind aber die Zuschauer gefragt, auf welchen Medien sie zuschalten. 

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