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Wird Bitcoin in einer Finanzkrise crashen oder steigen?

Bitcoin wurde als Antwort auf die Finanzkrise 2008 erschaffen und das ultimative Ziel der Kryptowährung besteht darin, ein alternatives Geldsystem anzubieten, in dem die Probleme gar nicht mehr auftreten können, die letztendlich überhaupt zu der Krise von vor 16 Jahren geführt haben.

Das Fundament des alten Systems bröckelt

2008 hat stattgefunden, weil die Welt zu diesem Zeitpunkt bereits zu lange unter einem ungedeckten Geldsystem operiert hatte. Zu viele Schulden sind angehäuft worden, zu wenige echte Werte haben hinter dem aufgeblähten Finanzmarkt und den Balancesheets der einzelnen Banken gesteckt. Die durch Schulden scheinbar unlimitierte Ressource Geld wurde zu ungezügelt verwendet und damals haben sich die größten Exzesse im US-amerikanischen Immobilienmarkt abgespielt, der in eine extreme Blase übergegangen war.

Seit dem Platzen dieser Blase kann das ungedeckte Geldsystem nur noch durch regelmäßige Interventionen der Zentralbanken in Form von künstlicher Liquidität oben gehalten werden. Die Federal Reserve als Herausgeber des US-Dollars ist dabei federführend, denn der Dollar ist die relevanteste Währung für die globalen Finanzmärkte. Eine asymmetrische Inflation von Vermögenswerten, Produktkosten, Dienstleistungen und Energiekosten, die die Allgemeinheit benachteiligt und wenige Finanzmarktakteure bevorteilt ist das Ergebnis dieses künstlich moderierten Marktes.

Die Zeichen mehren sich, dass sich dieses System seiner Belastungsgrenze nähert und auch die immer drastischeren geldpolitischen Interventionen zeigen immer kürzere Entlastungseffekte. Die Inflation, die sich lange größtenteils bei Vermögenswerten ausgespielt hat, ist nun auch in der Realwirtschaft bei den Verbraucherpreisen angekommen und hält sich hartnäckig. Der US-Bankensektor, der als Ausgabemechanismus für die Schulden und damit die Neuerzeugung des Geldes funktioniert, kann schon lange nicht mehr auf eigenen Beinen stehen und wird nur noch von der Unterstützung der Notenbanken aufrechtgehalten.

Die US-Regierung, die die Krisen der letzten Jahre mit immer neuen Schulden aufgefangen hat, steht ebenfalls vor einer Sackgasse, da sie immer mehr neue Schulden benötigt, um handlungsfähig zu bleiben und die Zinsen auf den bereits vorhandenen Schuldenberg noch bedienen zu können. Doch am Markt gibt es kaum noch genug Ressourcen, um das Angebot an Schulden – in Form von neu ausgegebenen Staatsanleihen – noch ausreichend bedienen zu können. Auch hier werden mittelfristig direkte geldpolitische Interventionen folgen müssen – in Form einer künstlich erzeugten Nachfrage nach Anleihen, die letzten Endes auch nur durch die Druckerpresse ermöglicht werden kann.

Bitcoin ist die richtige Idee zur richtigen Zeit…

Angesichts dieser Ausgangslage wirkt Bitcoin geradezu wie eine natürliche Antwort auf die Probleme des derzeitigen Geldsystems, das technisch bereits seit Jahrzehnten an sein Limit geraten und dadurch gnadenlos ausgenutzt und manipuliert worden ist (so wie es in der Geschichte bereits des Öfteren passiert ist). Deswegen würden viele überzeugte Bitcoin-Anhänger auch sofort mit Ja auf die Frage antworten, ob Bitcoin im Falle einer Finanzkrise weiter im Kurs steigen würde. Das derzeitige System ist ausgehebelt worden, indem der Gold-Standard und damit ein hartes Geldsystem verabschiedet wurde und wird sich durch kontinuierliche Geldmengenausweitung selbst auffressen.

Bitcoin als nicht inflationierbares und in seinen Grundregeln aufgrund der Dezentralität nicht korrumpierbares Geldsystem wird diese Geldmengenausweitung immer weiter in sich aufsaugen und daraus als Sieger im Wettstreit um das vorherrschende Geldsystem hervorgehen, da der Markt sich freiwillig dafür entscheidet.

Die richtige Idee zur richtigen Zeit kann nicht aufgehalten werden und Bitcoin demonstriert das bisher mit einer beeindruckenden Adaptionsrate genauso wie mit einer beeindruckenden langfristigen Preisentwicklung. Doch als Investoren sind wir gut beraten, uns nicht uneingeschränkt der Begeisterung hinzugeben. Auch die beste Idee ist nicht unfehlbar und der Weg zum Erfolg ist oft mit spitzen Steinen gepflastert.

… doch das Timing ist entscheidend

Es ist unvermeidlich, dass die Volatilität an den Finanzmärkten aufgrund der Notwendigkeit immer größerer geldpolitischer Interventionen weiter zunehmen wird. Das Wechselspiel zwischen Krisen und einer entsprechenden geldpolitischen Antwort hat nicht zuletzt durch die Pandemiejahre weiter an Fahrt aufgenommen.

Aktuell brodeln so viele systemische Gefahrenherde unter der Oberfläche der Finanzmärkte wie nie. Der US-Bankensektor ist aufgrund hoher Buchverluste bei Staatsanleihen immer noch defacto insolvent, solange die Zinsen oben bleiben. Die US-Regierung rutscht unweigerlich in eine Schulden-Teufelsspirale, die von den hohen Zinsen immer schneller gedreht wird. China droht eine Krise durch den aufgeblähten Immobiliensektor, der die letzten Jahrzehnte die tragende Säule des Aufschwungs gewesen ist. Japan droht eine Währungskrise, da der Yen immer weiter abwertet. Interventionen diesbezüglich lassen jedoch die Probleme der USA größer werden, da diese mit US-Anleiheverkäufen einhergehen, was die Zinsen weiter nach oben treibt. Europa droht eine Rezession. All das wird mit weiteren geldpolitischen Interventionen beantwortet werden, da die Alternative ein harter Schulden-Reset wäre, der sämtlichen derzeit amtierenden Politikern die Köpfe kosten würde.

Das ist das Rezept für eine Rally ohne Limit bei Vermögenswert-Preisen, da ein endliches Angebot auf eine unendliche Nachfrage aus der Gelddruckerpresse trifft. Bitcoin steht hier ganz vorn in der Reihe, da die Kryptowährung sehr sensibel auf die Geldmengenveränderung reagiert.

Doch diese Dynamiken sind zwangsläufig begleitet von einer Menge Volatilität. Der Ausbruch der Corona-Krise im März 2020 war ein gutes Beispiel – Bitcoin ist im Einklang mit den restlichen Finanzmärkten ins Bodenlose gestürzt, bevor in den nächsten Wochen und Monaten die geldpolitischen Interventionen ihre Wirkung gezeigt und Asset-Preise anschließend zum Mond geschossen haben.

Es ist noch ein langer Weg

Bei all dem Potenzial, das Bitcoin aufweist, darf man eines nicht vergessen – vor allem, wenn man sich bereits seit längerer Zeit mit dieser Thematik beschäftigt und hier die „Betriebsbrille“ auf hat – ein Großteil der Welt weiß noch nicht wirklich, was Bitcoin ist. Ein Großteil der Welt weiß auch nicht, wie Geld funktioniert und was die Probleme hinter den derzeitigen Mechanismen sind. Die Leute wissen nur, dass sie sich die meisten Dinge mit Dollar, Euro und Co. kaufen können, die Mieten damit zahlen müssen, ihre Bankkonten und Kredite in diesen staatlichen Währungen laufen.

Bitcoin ist eine brillante Idee und meiner persönlichen Meinung nach der nächste Evolutionsschritt für das Werkzeug Geld. Mit Bitcoin als notwendigem, in der globalen und digitalen Welt konkurrenzfähigen Upgrade für Geld als Infrastruktur, haben wir eine gute Chance, die aktuellen Probleme langfristig in den Griff zu bekommen. Der Weg bis zu diesem Punkt – der globale Adaptionspfad – bewegt sich in exponentiellen Schritten. Dennoch wird er noch einige Jahre brauchen, damit Bitcoin wirklich in der Lage ist, als neues Geld zu funktionieren.

Bis dahin wird Bitcoin als liquides – und damit im Zweifel schnell verkaufbares – Asset auf Crash-Szenarien wie das aus März 2020 wahrscheinlich weiterhin mit stark fallenden Kursen reagieren. Denn wenn es hart auf hart kommt, werden die meisten Leute immer noch in staatliche Währungen flüchten, einfach weil sie es müssen – oder zumindest denken sie es, aufgrund der vielen in Fiat-Geld geforderten finanziellen Verpflichtungen. Für die Hardcore-Bitcoin-Unterstützer und -Pioniere mag das zwar nicht gelten und deren Zahl wächst täglich. Bis die Allgemeinheit von Bitcoin jedoch so überzeugt ist, dass Bitcoin sich von den Finanzmärkten und staatlichen Währungen entkoppeln kann, ist es aus meiner Sicht jedoch noch ein langer Weg.

Und als letzten Punkt in dieser Überlegung sollte man denn aus meiner Sicht auch hoffen, dass das derzeitige System noch eine Weile zusammengehalten werden kann, auch wenn der Preis für die Allgemeinheit in Form einer andauernden Inflation und damit wachsenden Ungleichheit hoch bleibt und immer höher wird. Damit Bitcoin die nötige Zeit bekommt, um als Idee weiter zu reifen und sich in der Welt zu etablieren, werden wir das derzeitige Geldsystem noch eine Weile aushalten müssen.

Das Gute ist: Als Investor braucht man nicht zu warten. Die größten Chancen liegen ohnehin auf dem Adaptionspfad und nicht erst an dem Punkt, wo der Weg bereits zu Ende gegangen wurde. Wer als Pionier dabei und bereit ist, die extreme Volatilität auszuhalten, der wird mit den extremen Renditen belohnt, die Bitcoin auf seinem Weg zu seiner angestrebten Daseinsform als neues Geldsystem abwirft. Das Futter dafür liefern die Regierungen und Zentralbanken mit ihrer auf lange Sicht sehr destruktiven Geldpolitik.

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Denken Sie langfristig!

Warum die jüngsten geldpolitischen Entscheidungen in den USA die nächste große Liquiditätswelle und damit die nächste extreme Rally für Bitcoin signalisieren, erfahren Sie in der aktuellen Ausgabe meines wöchentlich erscheinenden Krypto-Reports.

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