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US-Zinssenkung: Bitcoin, Solana und BNB reagieren auf Powells Kurswechsel

Jerome Powell
Bildquelle: Fed / US-Notenbankchef Jerome Powell

Die US-Notenbank Federal Reserve hat am Mittwoch ihren Leitzins wie erwartet um 25 Basispunkte gesenkt. Das Zielband für die Fed Funds Rate liegt nun bei 4,00 bis 4,25 Prozent. Mit der Entscheidung reagiert der Offenmarktausschuss auf die zunehmenden Abwärtsrisiken am Arbeitsmarkt und die zuletzt schwächeren Wachstumsdaten.

Die Entscheidung fiel nicht einstimmig, denn Stephen Miran, ein neu von Präsident Donald Trump in den Fed-Vorstand berufenes Mitglied, plädierte für eine aggressivere Zinssenkung um 50 Basispunkte. Alle übrigen elf stimmberechtigten Mitglieder unterstützten jedoch die moderatere Variante – ein Signal für die Unabhängigkeit der Zentralbank.

In seinem Statement hob Fed-Chef Jerome Powell hervor, dass die Arbeitslosigkeit zwar weiterhin niedrig sei, zuletzt aber gestiegen ist. Gleichzeitig habe sich der Stellenaufbau deutlich verlangsamt. „Die Abwärtsrisiken auf dem Arbeitsmarkt sind Realität“, erklärte Powell auf der anschließenden Pressekonferenz.

Die Inflation sei zuletzt wieder angestiegen, bleibe aber „etwas erhöht“. Kurzfristig sieht die Fed damit Inflationsrisiken nach oben und Arbeitsmarktrisiken nach unten – ein Spannungsfeld, das die Notenbank zur vorsichtigen Zinssenkung bewogen hat. Powell bezeichnete den Schritt als Maßnahme zur Risikosteuerung.

Mit Blick auf die mittelfristige Ausrichtung gehen die Mitglieder des FOMC laut Dot Plot im Schnitt von zwei weiteren Zinssenkungen bis Ende 2025 aus. Allerdings sind die Erwartungen innerhalb des Gremiums stark gespalten. Während einige Mitglieder überhaupt keine weiteren Schritte für notwendig halten, sieht Miran Zinssenkungen von insgesamt 125 Basispunkten bis Jahresende als angemessen an. Damit wird Miran zum Sprachrohr von US-Präsident Donald Trump innerhalb des Komitees. Trump kritisierte die Fed wiederholt für ihre zögerliche Haltung und auch die aktuelle Zinssenkung dürfte ihm nicht weit genug gehen.

Powell betonte jedoch, dass größere Zinsschritte nur dann in Frage kämen, wenn die Geldpolitik „am falschen Ort“ sei und schnelle Anpassungen erforderlich würden, was ihm zufolge aktuell aber nicht der Fall sei. Vielmehr wolle die Fed von Sitzung zu Sitzung datenabhängig entscheiden.

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Implikationen für die US- und die Weltwirtschaft

Die Entscheidung verdeutlicht, dass die US-Wirtschaft vor einer Phase erhöhter Unsicherheit steht. Das Wachstum kühlt sich ab, insbesondere der Konsum hat nachgelassen. Gleichzeitig drohen die jüngst eingeführten Zölle die Teuerung weiter anzuheizen – Powell sprach von einem Effekt von bis zu 0,4 Prozentpunkten auf die Kerninflation.

Die Märkte reagierten mit hoher Volatilität auf den Zinsentscheid. Die Erwartung weiterer Zinssenkungen sorgt kurzfristig für Entlastung an den Aktienmärkten, könnte jedoch längerfristig die Glaubwürdigkeit der Fed unter Druck setzen, sollte die Inflation hartnäckiger ausfallen. International setzt die Zinssenkung die Währungen anderer Länder unter Druck, da Kapital in höher rentierende Märkte abfließen könnte. Für Schwellenländer bedeutet dies neue Herausforderungen bei Finanzierung und Kapitalflüssen.

Auswirkungen auf den Kryptomarkt

Für Bitcoin und andere Kryptowährungen sind die Signale der Fed ambivalent. Einerseits begünstigen sinkende Zinsen riskantere Anlageklassen, da Investoren verstärkt nach Rendite suchen. Die Erwartung einer weiteren Lockerung könnte daher frische Nachfrage in den Kryptomarkt spülen – ähnlich wie es in früheren Phasen expansiver Geldpolitik zu beobachten war.

Andererseits weist Powell ausdrücklich darauf hin, dass die Inflation zuletzt wieder gestiegen ist. Sollte sich dieser Trend verstärken, könnte die Fed gezwungen sein, ihren Lockerungskurs zu unterbrechen oder gar umzukehren. Ein solcher Schwenk würde die Risikobereitschaft am Markt schmälern und könnte den Kryptosektor belasten.

Kurzfristig dürfte Bitcoin von der Erwartung niedrigerer Zinsen profitieren, was das Narrativ einer „digitalen Alternative zu Fiat-Geld“ stützt. Mittel- bis langfristig bleibt aber entscheidend, ob die Fed den Balanceakt zwischen Inflation und Arbeitsmarkt stabil meistern kann – oder ob politische Eingriffe, wie zuletzt die Ernennung von Stephen Miran, die Unabhängigkeit der Notenbank infrage stellen.

In Reaktion auf das FOMC-Meeting stieg der Bitcoin-Kurs auf über 117.000 US-Dollar an, bliebt damit aber immer noch deutlich unter dem Allzeithoch von 124.000 US-Dollar. Zu den Gewinnern in den Top-10 gehörten Dogecoin (DOGE), BNB (BNB) und Solana (SOL). Sie konnten in dieser Woche zwischen 10 Prozent und 11 Prozent zulegen, was deutlich über dem durchschnittlichen Wachstum am Kryptomarkt liegt. Der BNB-Kurs befindet sich seit August sogar in der Preisfindung und erreichte ein neues Allzeithoch von 1.006 US-Dollar.

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