Kompakt:
- Das US-Justizministerium hat mehr als 69.370 BTC beschlagnahmt.
- Die BTC sollen von Silk Road stammen.
- Die Transaktion des Betrags sorgte im Vorfeld medial für Aufsehen.
Das US-Justizministerium beschlagnahmte diese Woche Bitcoin im aktuellen Gegenwert von 1 Milliarde US-Dollar. Die Beschlagnahmung muss erst noch durch ein Gericht bestätigt werden. Laut den Unterlagen werden die 69.370 BTC in Zusammenhang mit Silk Road gebracht. Dabei handelte es sich um einen Darknet-Marktplatz, der im Jahr 2013 durch US-Ermittlungsbehörden geschlossen wurde.
Es handelt sich um eine der größten bekannten Summen an Bitcoin, die auf einer einzigen Adresse gehalten wird. Am Dienstag fand die Transaktion statt, welche den Betrag in die Obhut der Behörden brachte. Dies sorgte in den Medien für breites Interesse und es wurde gemutmaßt, warum eine solche Rekordsumme plötzlich bewegt wird. Tatsächlich gingen von der betroffenen Adresse seit 2015 keine Bewegungen mehr aus.
Wie im Kino: Behörden präsentieren Mister X
Seit Jahren versuchte man die Adresse zu knacken, denn in den Weiten des Internets wurden Kopien des Wallet gehandelt, die angeblich die Private Keys zu dem Schatz beinhalten sollen. Anfänglich wurde spekuliert, dass es einem Hacker gelungen sei, die Wallet zu knacken. Doch auch jetzt, wo ersten Fakten zu der Transaktion vom Dienstag existieren, hören die Spekulationen nicht auf.
Was die Gerüchteküche so richtig auf Hochtouren bringt, ist die Tatsache, dass es laut der behördlichen Unterlagen tatsächlich einen Unbekannten gibt, der den Betrag übergeben hat. In den Akten ist schlicht von „Mister X“ die Rede. Weitere Informationen zu seiner Identität gibt die Akte nicht preis.
Das Dokument bestätigt allerdings, dass der Unbekannte Silk Road vor Jahren gehackt haben soll und ihm damit ein Angriff auf den Marktplatz geglückt ist. Im Zuge dessen entwendete er den Betrag durch eine Transaktion an die berüchtigte Adresse. Angeblich soll dies auch Ross Ulbricht bekannt gewesen sein.
Eine große Auktion steht bevor
Jetzt stellt sich die Frage, was die Behörden mit den 69.370 BTC vorhaben. Der neue Besitzer werden die Vereinigten Staaten von Amerika, wenn das Gericht zustimmt. Aber es ist unwahrscheinlich, dass sich die USA Bitcoin in den Staatsschatz packen.
Denn auch andere Beträge, die bei der Schließung von Silk Road beschlagnahmt wurden, kamen in der Vergangenheit unter den Hammer. So machte Investor Tim Draper im Jahr 2014 von sich reden, als er 30.000 BTC der auktionierten Bitcoin erwarb.