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Ukraine: Bullet Proof Exchanger schlägt zu – Geldwäscher festgenommen

Bullet Proof Exchanger Binance

Kompakt:

  • Die Krypto-Börse Binance untersucht verdächtige Aktivitäten im Netz und unterstützt damit Behörden.
  • Das Projekt trägt den Namen „Bullet Proof Exchanger“ und hat nun für Ergebnisse gesorgt.
  • Ein Ring soll rund 42 Millionen US-Dollar gewaschen haben, es kam zu drei Festnahmen.

Es erinnert fast ein wenig an einen Comic. Ein reicher Milliardär nutzt seine Ressourcen, um nachts Kriminelle zu jagen. Nur das in diesem Fall keine Superheldenkostüme involviert und die Aktivitäten sogar offiziell bekannt sind.

Intern trägt das Projekt den Namen „Bullet Proof Exchanger“ und soll die Krypto-Industrie ein Stück sicherer machen, wie Binance stolz in einer Pressemitteilung veröffentlichte. Die Abteilung soll mit ihrer Detektivarbeit einem Ring auf die Schliche gekommen sein, der insgesamt 42 Millionen US-Dollar gewaschen haben soll. Auch die ukrainischen Behörden bestätigen in einer Mitteilung die Zusammenarbeit mit der Börse.

Die ukrainischen Behörden konnten in der Sache bereits Ende Juni 3 Tatverdächtige ermitteln, die festgenommen wurden. Die Behörden stellten Waffen, Munition, IT-Hardware und Bargeld im Gegenwert von 200.000 US-Dollar bei der Festnahme sicher.

Binance und TRM Labs

Obwohl man die Lorbeeren medienwirksam einheimst, hat Binance dennoch nicht ganz alleine gehandelt. Das Unternehmen TRM Labs war bzw. ist an dem Projekt beteiligt. TRM Labs bietet Lösungen zur Blockchain-Analyse und hilft, verdächtige Aktivitäten zu untersuchen.

Binance scheint die Produkte des Unternehmens zu schätzen und geht löblich auf die Kapazitäten zur Datenanalyse ein, die maßgeblich dafür gesorgt haben soll, dass man der Bande auf die Schliche kommen konnte.

Demnach waren die gelieferten Hinweise in dem vorliegenden Fall so stark, dass man sich absolut sicher war, dass es sich um illegale Aktivitäten handeln musste. Bei der Kooperation mit den ukrainischen Behörden handelt es sich um den ersten Erfolg des Projekts, welcher auf Basis einer Vorabvereinbarung zwischen den Ermittlungsbehörden und Binance erfolgte.

Auf diesem Weg konnte die Börse alle Daten ohne weitere Beschlüsse oder Verhandlungen an die Polizei weiterleiten.

Mittel stammten aus Ransomware-Attacken

Ransomware wird immer mehr zur Bedrohung, die auch öffentliche Einrichtungen betrifft. Auch Krankenhäuser können lahmgelegt werden und von den Tätern um hohe Geldsummen erpresst. Diese werden in der Regel mit Bitcoin beglichen, zunehmend aber auch mit Monero.

Die Polizei ist häufig machtlos. Die Kriminellen haben einen hohen Wissensvorsprung und sitzen meistens im Ausland. Das macht es schier unmöglich, sie zu ermitteln, und auch die Prävention ist schwieriger.

Die Mittel der mutmaßlichen Bande sollen aus solchen Verbrechen stammen. Die Tatverdächtigen sollen im Zeitraum von 2018 bis 2019, 20 verschiedene Börsen im Darknet betrieben haben, auf denen 42 Millionen US-Dollar in Kryptowährungen gewaschen wurden. Den Verdächtigen drohen nun Haftstrafen von bis zu 8 Jahren Gefängnis.

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