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TrueUSD (TUSD): Stablecoin könnte erneuten Crash auslösen

TrueUSD
Bildquelle: © Dennis - stock.adobe.com

  • Der Stablecoin TrueUSD wird für den Markt zunehmend relevanter.
  • TUSD könnte durch den Vorfall bei Prime Trust betroffen sein.
  • Das Unternehmen bestreitet geschäftliche Verbindungen zu PrimeTrust.

Prime Trust ist ein in Europa relativ unbekannter Kryptoverwahrer und Zahlungsdienstleister mit Sitz in Nevada. Diese Woche sagte BitGo die Übernahme von Prime Trust ab, weil die Regulatoren des Bundesstaates Nevada gegen Prime Trust geklagt hatten. Die Klageschrift macht deutlich, dass die Behörde vermutet, dass Prime Trust seine Insolvenz verschleppt hat und aus diesem Grund keine Kunden auszahlt. Jetzt muss man aufgrund einer Unterlassungsanordnung umgehend das Geschäft einstellen, hat aber noch 30 Tage Zeit, um sich zu der Anordnung zu äußern, bevor sie unumstößlich in Kraft tritt.

Mehrere Medienberichte warnen davor, dass auch TrueUSD von der Pleite betroffen sein könnte. Demnach nutzt der Stablecoin den Dienstleister, um TUSD in „harte“ Dollar umzuwandeln und umgekehrt. Sollte sich der Verdacht bestätigen, dann könnten ungedeckte TUSD auf dem Markt zirkulieren.

Weil TUSD gemäß seiner Marktkapitalisierung auf Rang 23 steht, könnte man meinen, dass ein solches Szenario für den Markt nicht ins Gewicht fällt. Schließlich befinden sich Stablecoins wie USDT oder USDC in den Top 5 und haben eine wesentlich höhere Bedeutung für den Markt.

TrueUSD ist der Treibstoff für die jüngste Kursrallye

Der Grund, warum der weitestgehend bedeutungslose Stablecoin TUSD plötzlich aus der Versenkung auftaucht, ist Binance. Die umstrittene Börse hat sogar die Handelsgebühren mit TUSD teilweise ausgesetzt. Laut Arkham Intelligence befinden sich 90 Prozent der im Umlauf befindlichen TUSD auf Binance.

Aus diesen Gründen dominiert TrueUSD auch den Spothandel mit Bitcoin auf umstrittenen Börse. Damit liegt das Handelsvolumen mit TUSD sogar noch vor Tethers USDT. Die Tendenz ist steigend. Kritiker monieren, dass die Börse im Hintergrund die Fäden zieht und den Bitcoin-Kurs nach oben manipuliert. Ähnliche Vorwürfe finden sich auch in der Klageschrift der SEC, weshalb solche Thesen trotz mangelnder Beweise eine gewisse Plausibilität besitzen.

Sollten sich diese Vorwürfe bestätigen, dann pumpt der Gesamtmarkt nach oben, indem ein möglicherweise ungedeckter Stablecoin für Washtrading und Zukäufe eingesetzt wird. Anleger sollten die Situation sehr genau beobachten und ihre Positionen ggf. absichern. TerraUSD hat im letzten Jahr schmerzhaft bewiesen, dass der Kryptomarkt anfällig für Manipulation im ganz großen Stil ist. Das Problem besteht darin, dass es in der Regel zu spät ist, wenn konkrete Beweise auf dem Tisch liegen.

TrueUSD bestreitet Verbindungen zu Prime Trust

TrueUSD wies die Vorwürfe bislang zurück und versicherte, dass es keine geschäftlichen Verbindungen zu Prime Trust gibt. Demnach sei alles in bester Ordnung und Kunden könnten TUSD ein- oder auslösen, weil man über verschiedene Bankpartner verfügt.

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Kurzfristig gab es auch Probleme mit den Testaten, die auf der Webseite von TrueUSD eingesehen werden können. Diese wurden aber vor wenigen Stunden behoben. Die Aussagekraft solcher Audits wird immer wieder von Kritikern allgemein angezweifelt, weil sie von geringer Güte sind. Grundsätzlich legen die Unternehmen nämlich fest, wie tiefgehend geprüft wird und in der Regel kratzen die Testate nur an der Oberfläche.

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