Trade Republic Testbericht 04/2025
Trade Republic dürfte den meisten Lesern eher ein Begriff für Guthabenzinsen und Aktienhandel sein. Im Jahr 2023 startete man mit einem Zins von 4,00 % p.a., was viele Sparer auf den Plan rief und die Community des Neobrokers rapide anwachsen ließ. In der Zwischenzeit sind die Zinsen wieder gefallen, aber Trade Republic positioniert sich nicht ausschließlich in diesem Bereich. Neben Aktien, ETFs und einer Kreditkarte bietet man seinen Kunden auch den Handel mit Kryptowährungen an.
Wir haben Trade Republic getestet und uns genau angeschaut, was der Neobroker in Sachen Krypto zu bieten hat.
Inhaltsverzeichnis
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Bei Trade Republic steht das Smartphone im Vordergrund
Schon bei der Anmeldung merken wir, dass Trade Republic* das Thema Trading anders angeht als seine Wettbewerber. Denn Dreh- und Angelpunkt ist das Smartphone der Kunden. Alles läuft über die App, was zum Start hin viele Dinge unkompliziert macht. Denn auch bei diesem Anbieter durchlaufen wir das obligatorische KYC-Verfahren, welches u. a. vorsieht Selfies zu machen und Bilder vom Ausweis einzureichen. Alles geht schnell und bequem, was uns sehr entgegenkommt. Schließlich brauchen wir keine lange Strecke durchlaufen und zwischen den Geräten hin- und herwechseln, sondern erledigen alles mit dem Smartphone. Wer trotzdem lieber am Desktop arbeitet, kann sich nach erfolgreicher Registrierung auch im Browser anmelden. Dann fungiert die App als 2FA-Device und versorgt uns mit einem OTP für den Login.
Nachdem der obligatorische Teil absolviert ist, geht es direkt ungewöhnlich weiter. Denn bei Trade Republic erhält man als Neukunde direkt ein Girokonto dazu. Nicht jeder braucht das, nicht jeder möchte das, aber dieser Aspekt des Produkts ist nicht optional. Das mag auch daran liegen, dass Trade Republic seinen Funktionsumfang ständig erweitert und das Fintech seinen Kunden einen vollständigen Produktkosmos zur Verfügung stellen will. Wer bei diesem Anbieter Kunde wird, kann sich also überlegen, ob er nicht einen kompletten Wechsel vollziehen möchte. Neben dem Bankkonto gibt es nämlich auch eine VISA-Karte, die man zusätzlich bestellen kann. Wir haben in unserem Test darauf verzichtet, denn für den Handel mit Kryptowährungen ist dieser Schritt nicht notwendig.
Der Aspekt des Bankings war für uns nur insofern relevant, als das wir Geld einzahlen mussten, um mit dem Trading zu beginnen. Zur Verifizierung haben wir einen schlanken Euro auf das neueröffnete Girokonto gesendet und für unseren obligatorischen Testkauf haben wir die Kreditkarte genutzt. Beides ging schnell und unkompliziert von der Hand, lediglich eine Einzahlung per American Express verlief erfolglos, weil der Kartenanbieter die Transaktion ablehnte. Mit der VISA-Karte hatten wir dann bei der Einzahlung mehr Glück.
Der Testkauf bei Trade Republic
Bevor wir mit dem Handel mit Kryptowährungen starten können, müssen wir noch einer Reihe von Sonderbedingungen zustimmen. Dazu gehört u. a. eine Sonderbedingung zur Verwahrung von Kryptowährungen, welche Trade Republic* auf den Anbieter BitGo auslagert. Wer Kryptowährungen kauft, wird damit automatisch Vertragspartner der BitGo Europe GmbH und genießt diverse Schutzrechte, denn der Kryptoverwahrer erfüllt die in Deutschland geltenden Anforderungen. Trade Republic selbst ist ein Wertpapierhandelsinstitut und setzt deshalb auf einen externen Dienstleister, was in dieser Form mittlerweile sogar branchenüblich ist. So übernimmt beispielsweise Tangany die Verwahrung für Kunden von Bitvavo und auch andere Börsen haben diese Dienstleistung aus unterschiedlichen Gründen an andere Unternehmen abgegeben.
Der Testkauf selbst geht spielend von der Hand. Wir laden per Kreditkarte unser Guthaben auf, legen den gewünschten Betrag fest und bestätigen noch die Transaktion. In einer Übersicht wird uns genau aufgeschlüsselt, wie viel BTC wir zu welchem Preis erhalten. Außerdem zahlen wir 1 Euro Fremdkostenpauschale, was angesichts der geringen Summe für unseren Testkauf besonders hoch ist, aber im Allgemeinen doch eher als günstig betrachtet werden kann.
Schließlich lohnt es sich dadurch höhere Summen anzulegen. Andere Anbieter berechnen dafür eine prozentuale Gebühr. Kauft man bei ihnen höhere Summen, dann wird es teurer. Unterm Strich lohnt sich Trade Republic, wenn man regelmäßig dreistellige Summen oder mehr handelt. Nur wer Kleinstbeträge kauft, der hat in Bezug auf die Gebühr einen Nachteil, denn zusätzlich gibt es noch einen Spread, der ebenfalls Kosten verursacht. Die Kontoführung ist hingegen kostenlos, was im direkten Vergleich mit dedizierte Kryptobörsen zum Standardangebot gehört.

Diese Unternehmen sind für das Angebot verantwortlich
Wer Dritten sein Geld anvertraut, möchte gerne wissen, mit wem er es zu tun hat. Wir haben recherchiert, welche Unternehmen im Einzelnen für das Angebot verantwortlich sind und wie man die Anbieter erreichen kann. Die sogenannte Kundenvereinbarung kann hier eingesehen werden.
Trading | Kryptoverwahrung |
Trade Republic Bank GmbH | BitGo Europe GmbH |
Amtsgericht Charlottenburg HRB 204524 B | Amtsgericht Frankfurt am Main HRB 125175 |
Brunnenstraße 19–21 10119 Berlin |
Neue Rothofstraße 13–19 60313 Frankfurt am Main |
Deutschland | Deutschland |
Die Gebührenstruktur von Trade Republic im Überblick
Bei der Nutzung von Trade Republic für den Handel mit Kryptowährungen profitieren Anleger von einer klar strukturierten und transparenten Kostenaufstellung. Statt einer klassischen Handelsgebühr erhebt der Anbieter keine separaten Gebühren, sondern verdient am sogenannten Spread – also an der Differenz zwischen An- und Verkaufspreis eines digitalen Vermögenswerts.
Das Gebührenmodell ist damit leicht verständlich: Es gibt keine versteckten Kosten, keine Zusatzgebühren für Ein- oder Auszahlungen und auch keine separate Depotgebühr für die Verwahrung der Kryptowährungen.
Kostenart | Gebühr / Spread | Bemerkung |
Handelsgebühr (Kauf/Verkauf) | 1 € Fremdkostenpauschale pro Transaktion | Unabhängig vom Ordervolumen |
Spread | ca. 0,5 % bis 2,0 % | Variabel, abhängig vom Marktgeschehen |
Verwahrung | 0 EUR | Depotführung über BitGo Europe GmbH |
Einzahlung (SEPA) | 0 EUR | Überweisung auf das persönliche IBAN-Konto |
Auszahlung (SEPA) | 0 EUR | Bankauszahlung ohne Zusatzkosten |
Transaktionsgebühr Netzwerk | nicht relevant | Keine On-Chain-Auszahlung auf externe Wallets möglich |
Die Gesamtkosten für den Handel setzen sich bei Trade Republic* also aus dem Spread und der Fremdkostenpauschale zusammen. Dieser bewegt sich im branchenüblichen Rahmen, kann jedoch bei erhöhter Marktvolatilität oder geringem Handelsvolumen leicht variieren.
Die Verwahrung erfolgt über die in Frankfurt ansässige BitGo Europe GmbH, ein auf digitale Vermögenswerte spezialisierter Verwahrer mit Sitz in Deutschland. Auch hier entstehen für Nutzer keinerlei Zusatzkosten.
Besonders relevant für viele Privatanleger: Alle Ein- und Auszahlungen sind kostenlos, was das Gebührenmodell insgesamt sehr benutzerfreundlich macht – insbesondere für Nutzer, die gelegentlich oder mit kleineren Beträgen handeln.
Sparpläne, Limits und Auszahlung
Sparpläne sind für Privatanleger ein beliebtes Mittel, um zu investieren. Auf diesem Weg können sie den Durchschnittkosteneffekt nutzen und dauerhaft in Bitcoin oder andere Kryptowährungen investieren. Dieses Feature hält zwar bei immer mehr Anbietern Einzug, ist aber trotzdem ein Alleinstellungsmerkmal für Trade Republic, weil längst nicht jede Kryptobörse die Möglichkeit dazu anbietet.
Ebenfalls nicht alltägliches sind die Limits bei Trade Republic. So gilt etwa ein Ein- und Auszahlungslimit von 100.000 € pro Kalendertag. Außerdem darf man das Geld nur von Konten einzahlen, die auf denselben Namen laufen wie das Trade Republic-Konto.
Bei der Aus- und Einzahlung gibt es jedoch eine Besonderheit, denn Kryptowährungen können zwar gekauft und verwahrt werden, nicht aber ein- oder ausgezahlt. Damit offenbart sich das größte Manko an Trade Republic, denn es sind lediglich Investitionen möglich. Wer den dezentralen Traum mit eigenem Wallet und voller Hoheit über seine Private Keys leben möchte, muss ihn mit einem anderen Anbieter realisieren.
Wie sicher ist Trade Republic?
Weil Trade Republic ein Neobroker ist, ist die Plattform auch um einiges sicherer als eine herkömmliche Kryptobörse. Ohne ein Hotwallet, welches Krypto an die Kunden auszahlen kann, gibt es kein attraktives Ziel für Hacker. Lediglich Kreditkarten und Girokonto muss man absichern, denn im Prinzip könnte ein Dieb oder ein Hacker darauf unbefugten Zugriff ausüben.
Hier vermissen wir 2FA über den Google Authenticator. Stattdessen gibt es eine zusätzliche PIN, um das Konto gegen unbefugten Zugriff zu schützen. Zudem ist die App mit dem genutzten Gerät und der jeweiligen Mobilfunknummer verknüpft. Also ein anderer Ansatz beim Thema Sicherheit, der sich von Kraken, Bitvavo und Co. abgrenzt. Dennoch können wir nur dazu anraten vorsichtig zu sein, denn ein Verlust des Smartphones ist bei Nutzung dieses Anbieters besonders bitter. Hier lohnt es sich ggf. ein Zweithandy zu nutzen, welches in der Schublade liegen bleibt.
Bei der Absicherung der Einlagen profitieren Kunden von der EU-Einlagensicherung, die bis zu einem Betrag von 100.000 Euro gilt. Die Kryptowährungen, die von BitGo verwahrt werden, sind wiederum dort versichert.
Im Gesamtbild ist Trade Republic also ein sicherer Anbieter, was auch daran liegt, dass es sich nicht um eine klassische Bitcoin-Börse handelt, sondern primär um eine vollregulierte Handelsplattform für Wertpapiere.
Einzelwertung für Trade Republic
Produkte, Features und Funktionen ★★★★★
Trade Republic ist ein Neobroker, der eine hohe Bandbreite an Finanzprodukten abdeckt. Kryptowährungen gibt es auch, sind aber nur ein Teil des Angebots. Im direkten Vergleich mit dedizierten Kryptobörsen vermissen wir viele Features wie Orderbücher oder professionelle Charts und Indikatoren. Dafür kann der Anbieter u. a. eine Kreditkarte und eine Verzinsung des Euroguthabens anbieten.
Coins, Token und andere Assets ★★★★★
Die Achillesferse von Trade Republic ist das schmale Angebot an Krypto-Assets. Wir zählen bei unserem Test nur 20 und es gibt keine Stablecoins im Angebot. Dafür gibt es jedoch die Möglichkeit u. a. Aktien, ETFs und Zertifikate zu handeln. Die Gesamtauswahl ist also groß, aber in Sachen Krypto leider zu klein, was mit deutlichen Abzügen in der Einzelwertung einhergeht.
Sicherheit★★★★★
Trade Republic hält alle regulatorischen Standards ein, was mit einem höheren Anlegerschutz verbunden ist, wenn man den Neobroker mit Plattformen aus Übersee vergleicht. Gleichzeitig müssen Kunden aber ihr Smartphone wie ihren Augapfel hüten, um den Zugang zu sichern, was mit einem kleinen Abstrich in der Wertung verbunden ist.
Bedienung und Oberfläche★★★★★
Die Navigation von Trade Republic ist intuitiv und selbsterklärend. Zudem reduziert der Anbieter alle Informationen und Optionen auf das notwendige Maß. An der ein oder anderen Stelle ist uns das aber zu spartanisch, wenn auch vollumfänglich ausreichend.
Gebühren★★★★★
Der Anbieter ist effektiv einer der günstigsten am Markt und reiht sich in dieser Kategorie in das obere Drittel ein. Das liegt daran, dass es auch im Jahr 2025 noch genügend Kryptobörsen gibt, die weit über 2 % pro Trade verlangen. Wenn man nur die Gebühren für regelmäßiges Trading vergleicht, dann ist eine Fremdkostenpauschale von 1 Euro gering angesetzt. Allerdings sollten Interessenten auch den Spread beachten, der wie eine stille Gebühr im Hintergrund berechnet wird.
Testergebnis und Gesamtwertung
Trade Republic

Wer unkompliziert und zuverlässig per SEPA-Überweisung in Kryptowährungen investieren möchte, findet mit dem Angebot von Trade Republic eine solide Lösung. Die Plattform ist vollständig reguliert, unterliegt der Aufsicht der BaFin und bietet dank deutscher Verwahrung durch die BitGo Europe GmbH zusätzliche Sicherheit. Die Gebührenstruktur ist klar: Es fällt eine pauschale Fremdkostenpauschale von einem Euro an, zusätzlich zum marktüblichen Spread. Insgesamt überzeugt das Angebot durch Transparenz, einfache Bedienung und die Einbindung in ein reguliertes Depotumfeld.
3.8
Vorteile
- Neben Kryptowährungen auch Aktienhandel und ETFs
- Schnelle Kontoeröffnung
- Sparpläne können eingerichtet werden
- Von der BaFin reguliert
- Zahlungsmethoden umfassen u. a. SEPA und Kreditkarte
Nachteile
- Kryptowährungen können nicht auf das Wallet ausgezahlt werden
- Spread sorgt für schwankende, wenn auch akzeptable Gebühr