Recht

Stablecoins: Riesiger Öl- und Waffenschmuggel nach Russland aufgedeckt


  • US-Ermittler gaben gestern die Zerschlagung eines Netzwerks bekannt, das Kryptowährungen für das Umgehen internationaler Sanktionen benutzte. 
  • Gehandelt wurden Öl und Militärtechnik in Millionenhöhe. 
  • Unter Anklage stehen 2 Venezolaner und 5 russische Staatsbürger.

Gestern floss wieder Wasser auf die Mühlen der Kryptogegner, als das US-Justizministerium die Zerschlagung eines internationalen Schmugglerkartells meldete. Dieses handelte laut dem Magazin The Block vorwiegend mit dem Stablecoin Tether (USDT), um die Sanktionen der westlichen Staaten gegenüber Russland zu umgehen. In der offiziellen Mitteilung ist hingegen allgemein von Kryptowährungen die Rede.

Konkret handelte es sich dabei um den internationalen Schmuggel von mehreren Millionen Barrel an Erdöl und geheimer Militärtechnik. Aktuell stehen 2 Venezolaner und 5 Russen unter Anklage mithilfe von Kryptowährungen die entsprechenden Transaktion bewerkstelligt zu haben. Dabei ermittelten Behörden in drei Ländern nach den Verdächtigen, darunter auch in Deutschland. Die Beschuldigten sollen in Hamburg zwei Firmen betrieben haben, um ihre Aktivitäten zu verschleiern.

Grund für den Schmuggel

Klarer Grund für den Schmuggel sind die sowohl gegen Venezuela als auch Russland verhängten Sanktionen, die es beiden Ländern beinahe unmöglich machen, weltweite Handelsbeziehungen mit Ländern der westlichen Welt zu führen. 

Während der Handel mit Öl als eindeutig nachvollziehbar erscheint, so sorgen sich Experten und New Yorker Behörden mehr um die Militärtechnik. Diese Ware könnte beispielsweise im Russland-Ukraine-Krieg zum Einsatz kommen oder schon längst zum Einsatz gekommen sein. 

Kryptowährungen im Krieg

Auch wenn es sich hier um ein Negativbeispiel handelt, so zeigt es eindeutig, dass es ohne Probleme möglich ist, selbst im großen Stil mithilfe von Kryptowährungen staatliche Sanktionen zu umgehen. 

Ein ähnliches Narrativ zeigte sich zu Beginn des Russland-Ukraine-Krieges. Beide Seiten erhielten massive Kryptospenden aus verschiedenen Lagern. Grund dafür waren reiche Sympathisanten, welche entweder die eine oder die andere Seite unterstützen wollten. 

So erhielt die überfallene Ukraine schon über 100 Millionen US-Dollar an Spenden in Kryptowährungen seit Beginn des Krieges. 

Wird das Umfeld für Kryptos wieder rauer?

Doch viele befürchten nun, dass nach dieser Geschichte sich das Umfeld für Kryptowährungen gerade in den USA wieder verhärten könnte. Allerdings sollte dies differenzierter betrachtet werden. Immerhin ist es nicht Bitcoin oder Ether, welche direkt betroffen sind und in der Bevölkerung inzwischen schon einen guten Stand haben. 

Eng wird es tatsächlich immer mehr für die Stablecoins, die bald immer mehr Regulierung unterliegen und deswegen auch deutlich mehr Druck ausgesetzt sind. Gerade die Terra-Luna-Pleite und der jetzige Vorfall im Zusammenhang mit Tether haben gezeigt, dass die angeblich so “stabilen” Coins durchaus angreifbar sind. 

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