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SPD gegen Bitcoin: Seeheimer Kreis will Steuerfreiheit kippen

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Der Seeheimer Kreis ist die einflussreichste Strömung innerhalb der deutschen Sozialdemokratie. Jetzt hat der als konservativ und wirtschaftsnah geltende Kreis ein Strategiepapier veröffentlicht, das für einen regelrechten Knall in der Bitcoin-Community sorgt. Denn um Deutschland gerechter zu machen, will man u. a. die steuerlichen Haltefristen für Kryptowährungen kippen.

Bisher sieht die steuerliche Regelung so aus, dass Kryptowährungen wie Bitcoin nach einem Jahr steuerfrei veräußert werden können. Ein großer Vorteil für Anleger, der sich jedoch nicht nur auf Kryptos beschränkt. Sie gilt auch für Immobilien, wenn diese länger als zehn Jahre gehalten und nicht selbst bewohnt wurden; danach kann ein Verkauf steuerfrei erfolgen. Handelt es sich um ein Eigenheim, das selbst genutzt wurde, kann es unabhängig von der Haltedauer steuerfrei veräußert werden.

Auch daran möchte der Seeheimer Kreis scheinbar rütteln. In dem Papier heißt es dazu:

„Zu diesen Leitplanken zählen eine Eindämmung von steuerfreien Haltefristen, wie diese beispielsweise bei Kryptowährungen und Immobiliengeschäften gewährt werden, eine wahrhaftige, progressive Erbschaft- und Schenkungsteuer, die Leistungsgerechtigkeit und Fairness in den Mittelpunkt stellt, die Reform der privaten Altersvorsorge sowie die konkrete Ausgestaltung des Deutschlandfonds, um strategische Zukunftsinvestitionen gezielt möglich zu machen. Diese Themen entschlossen anzugehen ist ein wichtiger Schritt, um Vertrauen in die Handlungsfähigkeit des Staates zu festigen, unsere Demokratie zu stärken und die Vision einer gerechten Gesellschaft mit Leben zu füllen.“

Quelle: Seeheimer Strategiepapier – Oktober 2025

Grundsätzlich lässt sich der Wunsch nachvollziehen, die Staatskasse ein wenig mit dem Geld der Superreichen und der erfolgreichen Trader aufzubessern. Deutschland arbeitet an vielen Baustellen und kämpft wortwörtlich an mehreren Fronten. Doch daran möchte sich längst nicht jeder beteiligen.

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Wenn Misstrauen zu Haltung wird

Selbstverständlich sind viele Anleger daran interessiert, Gewinne mit Kryptowährungen kurzfristig in Euro zu realisieren, und das kann und sollte man selbstverständlich besteuern. Der Kern der Bitcoin-Gemeinde besteht jedoch zunehmend aus Personen, die Bitcoin nicht verkaufen. Stattdessen wandeln sie jeden verfügbaren Cent in Bitcoin um. Das Ziel besteht darin, vollständige Hoheit über die eigene Kaufkraft zu erlangen und zu behalten. Man kann das für einen Geniestreich halten oder diese Menschen vollumfänglich für bekloppt erklären – die Betrachtungsweise spielt hierbei keine Rolle. Fakt ist: Immer mehr Menschen haben kein Vertrauen in den Euro und die Politik. Sie gehen eher davon aus, dass Bitcoin nicht nur den Markt, sondern die gesamte Gesellschaft outperformt, als dass jemand eine bessere Lösung für ihre wirtschaftlichen Probleme präsentiert.

Betrachtet man die wachsende Zustimmung für die AfD, dann verwundert das auch nicht. Denn in einem Klima der Unzufriedenheit gedeihen kuriose Ideen immer besser. Der politische Widersacher der SPD greift diese sogar proaktiv auf und spielt sich im Bundestag als Verteidiger von Freiheit und Bitcoin auf. Wie die autoritären Züge der Partei zu diesem libertären Gedankengut passen, erklärt man nicht, aber das ist auch nicht das Ziel der Aktion. Es geht um eine wachsende Gruppe von Wählern, die bereit sind, auf Klientelpolitik einzusteigen und über Gegensätze großzügig hinwegzusehen. Trump hat das in den USA bereits erfolgreich demonstriert, denn auch er umwarb die Bitcoin-Community im US-Wahlkampf.

Bei der letzten Bundestagswahl gewann die SPD die meisten Stimmen von Wählern, die zur Mittelschicht gehören und über 60 Jahre alt waren. Der Partei stirbt diese Wählerbasis gleich im doppelten Sinne weg. Wenn man jetzt noch versucht, Milliardäre, Multimillionäre und Bitcoiner gegen sich aufzubringen, dann macht das zwar Sinn, wenn man nur auf die Besitzverhältnisse schaut, aber der Partei dürfte das nicht guttun.

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