Altcoins

Schwache Leistung: Bitcoin Gold (BTG) erleidet 51% Attacke

Kanone im Sonnenuntergang
Bildquelle: skeeze, pixapay.com

Kompakt:

  • Der Altcoin Bitcoin Gold (BTG) erlitt am 1. Juli 2020 eine 51 Prozent Attacke.
  • Der Angreifer invalidierte 1310 Blöcke und kippte damit die BTG Blockchain.
  • Die Situation soll mit einem Update bereinigt worden sein.

Am 2. Juli bemerkten die Entwickler von Bitcoin Gold, dass ein Angreifer dabei war, die BTG Blockchain nachhaltig zu seinen Gunsten zu manipulieren. Über ein Update der Referenzimplementierung versucht man nun den Angriff zunichte zu machen.

Der Angreifer nutzte 10 Tage lang NiceHash, um genügend Rechenleistung zu mieten. Gestern versuchte er dann, die Gegebenheiten im Netzwerk dauerhaft zu ändern, indem er signalisierte über die längste und damit legitime Blockchain im Netzwerk zu verfügen.

Die Mining Pools und Börsen haben laut dem Entwickler-Team bereits reagiert, nun müssen alle Nutzer entweder durch ein Notfall Update oder durch einen Befehl im CLI der falschen Blockchain abschwören, um auf der richtigen Spur zu bleiben.

Nur Bitcoin (BTC) ist echtes Gold

Der Fall beweist eindrücklich, was Enthusiasten schon längst klar war. Die Technologie hinter Bitcoin und die schiere Anzahl an Netzwerkknoten und Miner ist eine fundamentale Stärke. Zwar gibt es tausende Altcoins, die ebenfalls Transaktionen ermöglichen, aber das schafft noch keine Sicherheit.

Bei Bitcoin Gold (BTG) handelt es sich um eine Kopie des Originals, welche im Jahr 2017 durch eine Fork entstanden ist. BTG setzt im Gegensatz zu Bitcoin auf einen anderen Algorithmus. Mit Equihash wollte man wieder das Mining mit Grafikkarten ermöglichen, doch längst gibt es auch hierfür eigene ASICs.

Das Netzwerk von Bitcoin Gold ist jedoch so klein und schwach, dass es tatsächlich nur etwas gemietete Rechenleistung braucht, um es massiv anzugreifen.

BTG findet sein Zentrum in Deutschland

Laut der offiziellen Website verfügt BTG über 107 Netzwerkknoten, eine zwergenhafte Zahl. Doch 31 davon werden in Deutschland betrieben. Damit steht fast 30 Prozent der Infrastruktur in Deutschland, was unter Umständen aber auch an den Kosten für das Hosting liegen kann.

Bitcoin verfügt über mehr als 10.000 Netzwerkknoten, von denen ebenfalls ein großer Teil in Deutschland steht. Die Zahlen unterliegen zwar einer gewissen Schwankung, belegen aber eindeutig, wie schwach BTG im Vergleich zu BTC abschneidet.

Bei der Rechenleistung der Miner sieht es nicht anders aus, weshalb der Angriff so leicht möglich war.

Ähnliche Beiträge

Solana überlastet: Warum die Highspeed-Blockchain nicht nutzbar ist

Robert Steinadler

Litecoin (LTC): Warum das „digitale Silber“ bald eine Renaissance erleben könnte

Robert Steinadler

Bitcoin Cash Hashrate wächst: Halving beflügelt den Markt

Robert Steinadler