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Reich werden mit Krypto? Studie zeichnet ernüchterndes Bild

Millionär sitzt im Privatjet und blickt aus dem Fenster
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Ein Blick auf den langfristigen Bitcoin-Chart gibt allen Grund zu Optimismus, denn Bitcoin hält sich weiterhin an seine übergeordneten zyklischen Preismuster. Das Jahr 2022 war gezeichnet durch einen langen Bärenmarkt und ein Härtetest für alle Krypto-Investoren, doch mit der starken ersten Jahreshälfte 2023 hat der Bitcoin-Kurs den Ausbruch aus dem Bärenmarkt und den Start in den nächsten langfristigen Aufwärtstrend aus meiner Sicht bestätigt.

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Sollte sich anhand dieser Ausgangslage ähnliches abspielen, wie in vergangenen Krypto-Bullenmärkten, dann eröffnet das viele Perspektiven. Nicht nur für Bitcoin würden dann erhebliche Preissteigerungen möglich werden, sondern vor allem der Altcoin-Sektor mit seinem erheblich schärferen Risikoprofil, jedoch auch wesentlich chancenreicheren Renditepotenzial würde erneut zu einem Umfeld werden, in welchem man aus wenig Kapital sehr viel Kapital machen kann.

Dass das durchaus möglich ist, haben vergangene Bullenmärkte und die Geschichten vieler Investoren gezeigt. Doch gerade im Angesicht dieser vielversprechenden Perspektive muss man sich als Krypto-Investor auf dem Boden der Tatsachen halten. Die bittere Wahrheit: trotz der großen Chancen ist es für die meisten Menschen sehr unwahrscheinlich, im Krypto-Sektor mit dem Einsatz von nur wenig Kapital zu Wohlstand zu gelangen.

Studie zeigt die nüchterne Realität für Anleger auf

Eine neu veröffentlichte Studie der in London ansässigen Investment Migration Consultancy Henley & Partners in Zusammenarbeit mit New World Wealth belegt diese Tatsache mit Zahlen. Die Studie hat sich mit der Anzahl an Investoren befasst, die durch Investments in Krypto-Assets in die Ränge der Dollar-Millionäre aufgestiegen sind. Dazu wurden die Finanz-Transaktionen und Ausgabenmuster von 150.000 vermögenden Personen analysiert und mit On-Chain-Informationen und öffentlichen Daten von Kryptowährungsbörsen wie bspw. Binance und anderen Datenanbietern verknüpft, um ein umfassendes Vermögensmodell zu erstellen. Dabei wurden die Namen der identifizierten Individuen aus Datenschutzgründen nicht veröffentlicht.

Das Ergebnis: Von insgesamt etwa 425 Millionen Krypto-Nutzern weltweit haben es 88.200 Personen geschafft, ein Vermögen von einer Millionen Dollar oder mehr mit Kryptowährungen aufzubauen. Das ist ein verschwindend geringer Anteil von 0,02% aller Krypto-Nutzer.

Gerechnet auf die Zahl von weltweit schätzungsweise 60 Millionen Menschen, die ein Vermögen von einer Millionen Dollar oder mehr haben, machen die Zahl der Krypto-Millionäre lediglich 0,15% aus. Blickt man auf die Zahl der Milliardäre, die der Krypto-Sektor hervorgebracht hat (22) und vergleicht diese mit der Zahl der insgesamt auf der Welt existierenden Milliardäre (Stand 2021 waren es 2755), dann fällt der prozentuale Anteil mit 0,7% ein wenig höher aus, ist aber ebenfalls extrem gering.

Die Studie offenbart noch einen interessanten Datenpunkt: von den 88.200 Millionären haben mit 40.500 Personen knapp die Hälfte davon ihr Vermögen mit Bitcoin gemacht. Ausgehend von der Preishistorie des Bitcoins und dass die Zeiten, in denen man aus Bitcoin mit wenig Geld viel Geld machen konnte, angesichts des hohen Einstiegspreises und der Marktkapitalisierung der Kryptowährung schon lange vorbei sind, müssen die meisten dieser Leute zu den frühen Bitcoin-Anhängern gehören und sind schon seit vielen Jahren im Sektor mit dabei.


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Welche Erkenntnisse kann man aus der Investment-Perspektive aus der Studie ziehen?

Das Potenzial im Krypto-Sektor ist ohne Zweifel vorhanden. Wir befinden uns am Anfang einer Art digitalen Renaissance: das Internet als neue effiziente Infrastruktur zur Übertragung von Informationen geht nun in seine nächste Evolutionsstufe über und entwickelt sich zu einem digitalen Raum, in dem echte Vermögenswerte aus der analogen Welt übertragen oder neue erschaffen werden können. Der Krypto-Sektor liefert dafür das entscheidende Fundament.

Leider ist es trotz dieser gewaltigen Chancen alles andere als einfach, dieses Potenzial in einer Art und Weise anzuzapfen, um aus wenig Kapital echten Wohlstand aufzubauen. Die Zahlen dieser Studie belegen das, denn offensichtlich haben von den mittlerweile vielen Millionen Nutzern und Investoren nur wenige dieses Ziel erreicht.

Als Investor muss man sich davon nicht entmutigen lassen. Es ist lediglich wichtig, mit einer realistischen Perspektive an ein Investment in den Krypto-Sektor heranzugehen. Mit dem Einsatz von relativ wenig Aufwand und Ressourcen kann man an der generellen Wachstumsbewegung dieses aufstrebenden Sektors teilhaben. Das beste Vehikel dafür ist Bitcoin als Zugpferd des Sektors mit einem (für die typischen Marktverhältnisse) sehr geringen Risiko-Profil bei gleichzeitig sehr attraktivem Renditepotenzial.

Das gilt ebenso – oder vielleicht sogar noch ein wenig mehr – für Ethereum, da das Netzwerk die Infrastruktur für einen großen Teil dieses Sektors bereitstellt und sowohl wirtschaftlicher Mehrwert als auch die Bewertung von Ethereum im Einklang mit dem gesamten Ökosystem mitwachsen.

Ein starkes Renditepotenzial ist hier gegeben, allerdings reicht es nicht, um aus wenig Kapital echten Wohlstand aufzubauen. Aufgrund dieser Motivation treten viele den Gang in den Krypto-Sektor jedoch an – und das ist auch nichts Verwerfliches. Doch um das zu erreichen, muss man sich auf der Risiko-Kurve deutlich nach oben in den Altcoin-Dschungel bewegen. Nur Altcoins – und das auch nur zu ganz bestimmten Marktphasen – liefern das nötige Rendite-Potenzial, um dieses Ziel zu erreichen. Ohne den Aufbau eines umfassenden Knowhows sowohl im technischen, finanziellen, also auch ökonomischen Bereich ist es jedoch schwer bis unmöglich, mit komplexen Krypto-Investments reich zu werden, da es sonst eher dem Spiel im Casino als einem Investment gleicht.

Am Ende hängt alles davon ab, welche Investment-Ziele man hat, wie viel Zeit und wie viele Ressourcen zur Verfügung stehen und ob man bereit ist, sich das nötige Knowhow für eine entsprechende Strategie anzueignen und dann auch in der Lage zu sein, diese über einen langen Zeitraum durchzuziehen. Auch Altcoin-Investments stellen keine Abkürzung zu schnellem Reichtum dar. Im Gegenteil, wenn man auf diese Weise an den Sektor herangeht, dann führt das im Regelfall eher zu einem Totalverlust des eingesetzten Kapitals.

Denken Sie langfristig!

Das Potenzial, um mit Krypto-Investments reich zu werden, ist definitiv vorhanden. Doch dieses Potenzial zu nutzen ist eine große Herausforderung. Was muss man in der Praxis genau tun, welche Ressourcen benötigt man und wie hoch ist die Erfolgswahrscheinlichkeit, um dieses Potenzial Realität werden zu lassen? Antworten gibt es in dieser Video-Ausgabe von decentralist.

Die auf unserer Webseite veröffentlichten Beiträge spiegeln die persönliche Meinung der Redakteure und ihre persönliche Einschätzung der Marktsituation wider. Sie stellen keine Anlageberatung oder Empfehlungen dar. Alle Veröffentlichungen dienen der bloßen Information. Sie sind nicht an Ihre individuelle Situation angepasst und können und sollen nicht eine persönliche und qualifizierte Anlageberatung durch hierzu qualifizierte Berater ersetzen. Der Handel mit Kryptowährungen stellt immer ein Risiko dar. Sofern Sie hier angebotene Informationen nutzen, oder Ratschlägen folgen, handeln Sie eigenverantwortlich.

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