Im zweiten und letzten Teil über NiceHash möchten wir Ihnen zeigen, wie Sie Mining ohne eigene Hardware betreiben können. Dazu benötigen Sie im Kern zwei Dinge, zunächst einen Account bei NiceHash und außerdem müssen Sie bereits über eigene Bitcoin verfügen. Wie Sie einen Account eröffnen, können Sie im ersten Teil nachlesen. Um Bitcoin zu kaufen bieten sich verschiedene Börsen an. In unserer Artikelreihe über verschiedene Exchanges können Sie sich auch dazu einen Überblick verschaffen. Sobald beides erledigt ist, kann es theoretisch direkt losgehen, allerdings gilt es auch hier einige wichtige Dinge zu beachten. Schließlich müssen Sie im Vorfeld wissen welchen Coin Sie schürfen wollen und wie Sie die Sache angehen möchten.
Während man eigene Rechenleistung relativ sorglos über NiceHash verkaufen kann, muss man etwas mehr Aufwand betreiben, wenn man die Hash Power anderer User für sich nutzen möchte. Grundsätzlich kann man auf zwei verschiedene Arten Mining betreiben, alleine oder im Pool. Ein Pool ist ein Zusammenschluss von vielen Minern, die mit ihren Rechner bzw. Rigs einen Verbund bilden. Das hat den Vorteil, dass sich alle Teilnehmer im Pool die Aufgaben teilen, dadurch werde diese schneller erledigt und somit ist auch der Erfolg und die Ausbeute höher. Der Pool selbst organisiert das Zusammenspiel aller Teilnehmer und lässt sich diesen Aufwand in der Regel mit einer prozentualen Gebühr entlohnen. Die meisten Miner nutzen einen Pool, denn ihre Rechenleistung reicht nicht aus, um auf sich allein gestellt wirtschaftlich erfolgreich zu sein. Erst wenn man über eine sehr hohe Rechenleistung verfügt lohnt es sich Solo Mining zu betreiben. Wie hoch diese im Einzelfall seien muss, ist je nach Kryptowährung verschieden, denn dies hängt davon ab wie stark das jeweilige Netzwerk des Coins bereits ist.
Auch wenn man Hash Power bei NiceHash kauft, nutzt man diese Leistung mit einem Pool. Bei der Wahl eines Pools sollte man darauf achten, dass dieser NiceHash unterstützt. Dazu haben die Pools meistens einen eigenen Port, der nur für Mining mit NiceHash genutzt wird, um einen optimalen Ablauf zu garantieren. Außerdem gilt es zu beachten, ob der Pool den gewünschten Coin zum Mining anbietet. Um die beste Ausbeute zu erzielen lohnt es sich einen Pool zu wählen, der schon über ausreichend Unterstützung durch andere Miner verfügt. Erst wenn man sehr viel Rechenleistung kauft und den Pool sichtbar dominiert, wird dieser Punkt verzichtbar. Dann gilt es aber immer noch darauf zu achten, ob die gekaufte Leistung ausreichend Wirkung im gesamten Netzwerk erzielt.
Der wohl wichtigste Punkt ist die Wahl der Kryptowährung die man schürfen möchten. Da jede Währung über einen eigenen Algorithmus verfügt, legt dies u.a. fest, in welcher Kategorie Gebote abgegeben werden müssen. Einige Algorithmen sind sehr populär und werden daher von sehr vielen Kryptowährungen genutzt. Andere sind wiederum seltener anzutreffen. Letztlich entscheidet dieser Faktor auch darüber, wieviel Rechenleistung für einen bestimmten Algorithmus verfügbar ist und hat damit auch Auswirkungen auf Angebot und Nachfrage. Abgesehen davon sollte man sich gründlich über die Währung informieren, dazu gehört mindestens das Wissen um die Handhabung der Wallet. Besser ist es natürlich, wenn man die wesentlichen Aspekte eines Projekts berücksichtigt.
Um einige Beispielfragen zu nennen:
- Wer sind die Entwickler?
- Was sind die Ziele des Projekts?
- Gibt es eine Community, wie stark ist diese?
- Wo wird die Kryptowährung gehandelt?
- Welches tägliches Handelsvolumen wird von ihr erreicht?
Selbstverständlich sollten Sie Ihre Fragen gemäß Ihrer individuellen Bedürfnisse stellen, daher ist die Liste an dieser Stelle nicht abschließend.
Nachdem die grundsätzlichen Fragen geklärt sind, kann der Einkauf beginnen. Wenn man Bitcoin auf seinen Wallet bei NiceHash eingezahlt hat, kann man im Anschluss an die Gutschrift Gebote abgeben. Dazu wählt man den Algorithmus aus den man benötigt und definierten mit seiner Order die Höhe der Leistung sowie den Preis. Abhängig von der Situation am Markt wird die Order bedient und abgearbeitet. Um die Rechenleistung direkt zu verwerten, muss im Vorfeld ein Pool definiert sein. Diesen kann man auch direkt im Dropdown Menü hinzufügen. Dazu muss man nur die obligatorischen Angaben machen, den Namen des Pools, die IP bzw. die Stratum Adresse, den Port, den Usernamen und das Passwort. Im Prinzip sind dies die gleichen Angaben, die Sie auch machen müssten, wenn Sie selber ein Rig mit dem Pool betreiben würden.
Wenn Sie ein Gebot auf die Rechenleistung abgeben, dann können Sie zwischen zwei Ordertypen wählen. Eine Standard Order erlaubt es Ihnen, die Leistung immer für niedrigsten Preis zu erwerben der möglich ist. Aber die Order kann auch überboten werden, dann bekommen Sie keine Rechenleistung mehr, bis Sie den Preis wieder erhöhen.
Als Alternative dazu gibt es die Fixed Order, diese ist im Schnitt teurer, aber sie wird komplett abgearbeitet und zwar auch dann, wenn sie überboten wird. Außerdem definieren Sie bei beiden Ordertypen, welchen Preis Sie pro Recheneinheit pro Tag bezahlen und wieviel Bitcoin Sie insgesamt ausgeben möchten. Zusätzlich können Sie ein Limit definieren, welches festlegt wieviel Leistung Sie höchstens in Anspruch nehmen wollen. Mit diesen drei Werten beeinflussen Sie also den Preis, die Leistung und die Dauer der Leistung.
Sobald die Order erstellt und abgegeben wurde, können Sie diese in der Gesamtübersicht sehen. Hier lässt sich auch der Fortschritt beobachten. Parallel dazu können Sie Ihren Erfolg auf der Website des Pools überprüfen. Dort finden Sie in der Regel eine Übersicht aller Auszahlung und außerdem eine Statistik über den Verlauf der Rechenleistung. Beachten Sie bitte, dass dieser Wert schwanken kann, weil der Pool zur Berechnung die eingereichten Shares benutzt. Da der Erfolg schwankt, schwankt auch die davon abgeleitete Leistung.