Microsoft geht mit einem gestern veröffentlichten Patent neue Wege im Bereich des Mining. Das bereits im Juni 2019 eingereichte Patent detailliert dabei, wie Kryptowährungen durch Körperaktivität generiert werden soll.
Anstatt ASICs oder GPUs, welche sonst bei Proof-of-Work üblich sind, möchte der Softwareriese aus Redmond etwa Gehirnwellen oder Körperwärme nutzen.
Mining durch das Ansehen von Werbung
„Beispielsweise kann eine Gehirnwelle oder Körperwärme, die vom Benutzer abgegeben wird, wenn der Benutzer die von einem Informations- oder Dienstanbieter bereitgestellte Aufgabe ausführt, wie z.B. das Ansehen von Werbung oder das Verwenden bestimmter Internetdienste, im Mining-Prozess verwendet werden. Anstelle der massiven Rechenarbeit, die für einige herkömmliche Kryptowährungen erforderlich ist, können Daten, die auf der Grundlage der Körperaktivität des Benutzers generiert werden, für Proof-of-Work genutzt werden. So kann ein Benutzer das rechnerisch schwierige Problem unbewusst lösen. (…)“
Patentantrag von Microsoft, Cryptocurrency system using body activity data
Messen möchte man diese Aktvität mit einem „wearable device“, also etwa mit einer Smartwatch oder einem Fitness-Tracker. Die erhobenen Daten sollen anschließend auf einem Server ausgewertet werden, der bestimmt, ob die Aktivität den Anforderungen entspricht. Im Gegenzug wird der Nutzer mit einer Auszahlung der Kryptowährung belohnt, ganz wie bei regulären PoW-Währungen.
Basic Attention Token 2.0?
Das Konzept ist nicht neu, sondern erinnert eher an den Basic Attention Token (BAT), der im Brave Browser zum Einsatz kommt. Im Gegensatz zum Microsoft-Patent findet hier allerdings keine derart intensive Überprüfung statt, ob die Anzeige tatsächlich angesehen wurde.
Ob Microsoft plant, das Patent in ein echtes Produkt umzusetzen, wird aus dem Antrag nicht ersichtlich. Es zeigt jedoch, dass Softwareentwickler kreative Wege einschlagen, um den Energieverbrauch beim Miningprozess zu reduzieren.