Börsen

KuCoin Hack: Sind die Täter nun tatsächlich bekannt?


Kompakt:

  • Die Krypto-Börse Kucoin wurde gehackt.
  • Die Schadenssumme liegt höher als ursprünglich vermutet.
  • Laut dem CEO sind die Täter bekannt und werden bald gestellt.

Der KuCoin Hack war ein trauriger Auftakt für das letzte Quartal im Jahr 2020. Ging man zunächst davon aus, dass „nur“ rund 150 Millionen US-Dollar in Kryptowährungen und Token entwendet wurden, so zeigte sich relativ zügig das ganze Ausmaß des Diebstahls.

Insgesamt 281 Millionen US-Dollar sollen sich die Täter erbeutet haben. Einen Großteil konnte man sicherstellen, indem man entweder Konten der Hacker einfror oder beispielsweise einen Swap durchführte, um gestohlene Token zu entwerten. Trotz der Maßnahmen handelt es sich immer noch eine großzügige Beute.

Kryptowährungen und Token im Wert von 13 Millionen US-Dollar konnten alleine über dezentrale Börsen gewaschen werden. Diese werden durch keine Instanz kontrolliert. Knapp 204 Millionen US-Dollar wurden den Tätern wieder abgerungen. Bei allen Zahlen handelt es sich um Schätzwerte und demnach wären noch 64 Millionen US-Dollar offen.

Kennt man jetzt die Täter?

Einem Tweet von Johnny Lyu zufolge sind KuCoin die Täter nun bekannt, weil man sie anhand ihrer hinterlassenen Spuren sicher identifizieren konnte. Demnach hat man die Informationen an die Behörden weitergeleitet, um die Strafverfolgung zu ermöglichen.

Ob diese Information auch wirklich stimmt, lässt sich nur schwerlich überprüfen. Tatsächlich sind die Aussichten, die Täter zu fassen, relativ schlecht, wenn sie denn bestimmte Vorgehensweisen strikt eingehalten haben. Vergangene Fälle haben immer wieder gezeigt, dass es kaum möglich ist, den Tätern beizukommen.

Stattdessen muss man sich darauf beschränken, die entsprechenden Adressen auf der Blockchain dauerhaft zu beobachten. So kann man es den Tätern deutlich erschweren, ihren Reichtum auch tatsächlich zu nutzen.

KuCoin nimmt den Betrieb wieder auf – Vorsicht ist geboten

Der Hack verläuft insgesamt ohne Überraschungen, denn auch in den Jahren zuvor war der Ablauf bei gleichen Straftaten sehr ähnlich. Das betriff auch die mediale Aufbereitung der Ereignisse. Nun ist die Börse wieder geöffnet.

Doch das ist kein Grund zur Freude. Zwar wurde die Meldung verbreitet, dass KuCoin den Schaden kompensieren kann, aber dafür ist bisher kein Nachweis erbracht worden. Selbst die restlichen 64 Millionen US-Dollar, zuzüglich der 13 Millionen, die bereits gewaschen wurden, sind eine stolze Summe.

Fälle wie der von Cryptopia haben in der Vergangenheit bewiesen, dass Börsen durchaus mit den Geldern ihrer Anleger spielen können. Niemand kann mit Sicherheit sagen, ob KuCoin sich erholen wird. Es ist eher davon auszugehen, dass die Kunden einen Exodus veranstalten werden, sobald er ihnen möglich ist.

Viele der jüngst getroffenen Aussagen könnten also schlicht dazu dienen, das Vertrauen der Kunden zurückzuerlangen. Vorsicht ist besser als Nachsicht und sofern die eigenen Kryptowährungen noch auf der Börse liegen, dann macht es Sinn, sie auf den eigenen Wallet zurückzuholen. Es sind zwar mittlerweile 53 Kryptowährungen für Ein- und Auszahlungen reaktiviert, aber nicht die harten Kryptowährungen, wie etwa Bitcoin, Ethereum oder gar der Stablecoin USDT. Diese sollen bald noch folgen.

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