Das Wichtigste in Kürze:
- Die Bancolombia bietet ihren Kunden den Handel mit Kryptowährungen an.
- Das Angebot kommt in Kooperation mit der Krypto-Börse Gemini zustande.
- Weltweit öffnen sich immer mehr Kreditinstitute und betreten mit einer eigenen Sparte den Markt.
Mit über 11 Millionen Kunden ist die Bancolombia die größte Bank Kolumbiens. In Kooperation mit der New Yorker Börse Gemini wird man ab dem 14. Dezember den Handel mit Kryptowährungen anbieten.
Zum Start können die Kunden der Bank mit Bitcoin (BTC), Ethereum (ETH, Litecoin (LTC) und Bitcoin Cash (BCH) handeln. Dass sich die Bank dem Thema Kryptowährungen öffnen kann, ist Resultat eines Pilotprojekts der Regierung, welches bereits im Januar anlief. Gemini ist einer von insgesamt 9 Kandidaten, die von der Aufsichtsbehörde SFC ausgewählt wurden und über eine Genehmigung verfügen, in Kolumbien in Zusammenarbeit mit einer Bank tätig zu werden.
Lateinamerika gilt gemeinhin als offener gegenüber Kryptowährungen, was teilweise auch durch den Inflationsdruck auf verschiedene Landeswährungen bedingt ist. Hier stechen besonders Venezuela und Argentinien hervor. Vor der Einführung des Bitcoins in El Salvador galt Kolumbien als Spitzenreiter bei der Verbreitung von Bitcoin-Automaten in Lateinamerika.
Banken öffnen sich zunehmend
Zwar haben Banken nicht den Druck, Kryptowährungen schnell in ihr Angebot aufnehmen zu müssen, aber international wollen immer mehr Institute nachziehen. Denn letztlich sind Konzerne wie VISA, Mastercard oder PayPal längst involviert und sofern die Banken ihre Haltung nicht überdenken, dann werden interessierte Kunden auf Dauer abwandern.
Im November gab die Commonwealth Bank of Australia bekannt, den Handel mit Kryptowährungen in ihre App anzubieten. Auch dort wurde das Angebot in Partnerschaft mit Gemini realisiert. Bisher handelt es sich bei diesen Kooperationen um erste Gehversuche. Sollten sie sich als besonders erfolgreich erweisen, dann könnte das Modell vielleicht sogar Schule machen und zukünftig mehr Kreditinstitute anlocken.
Angesichts der Tatsache, dass Anleger mit klassischen Finanzprodukten keine Zinsen mehr erzielen können und Verwahrentgelte erhoben werden, sind Spekulationsgeschäfte mit Kryptowährungen auch für Kleinanleger zunehmend interessanter.