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Kölner Dom: Zentral-Dombau-Verein nutzt Non-fungible Token

Der Kölner Dom mit Gerüstbau
Das Wahrzeichen der Stadt ist selten ohne Gerüst zu bewundern. Bildquelle: © stock.adobe.com

Der Kölner Dom ist eines der bekanntesten Wahrzeichen Deutschlands und der Stolz der Kölner Bürger. Das Bauwerk lädt jedes Jahr ca. 6 Millionen Menschen zur Besichtigung ein. Die meisten Besucher sind Touristen, die das Bauwerk im Stile der Gotik bestaunen, abfotografieren und ihre Reise danach fortsetzen. Doch der Dom bietet mehr als das, denn er hat eine bewegte Geschichte, die vor fast 800 Jahren ihren Anfang nimmt.

Zu dieser Geschichte gehört eine Bauunterbrechung, die etwa 1528 beginnt und erst 1823 ein Ende nimmt, als man den Dom als nationales Bau- und Kulturprojekt entdeckt und beschließt, ihn nach Jahrhunderten fertigzustellen. Im Zentrum dieser Entwicklung stand seiner Zeit Sulpiz Boisserée, seines Zeichens Kunstsammler und Historiker, der aus einer Familie wohlhabender Kaufleute stammte. Boisserée warb sogar bei Goethe für die Idee der Fertigstellung, der zu Beginn Schwierigkeiten gehabt haben soll, mit dem Kölner Tuchfühlung aufzunehmen, später aber sein Freund wurde. Sein wohl größter Schachzug aber waren Kupferstiche, die Boisserée aufwendig anfertigen ließ, um einen bildlichen Eindruck zu erwecken, wie der Dom nach seiner Fertigstellung das Stadtbild prägen würde. Damit löste er in Deutschland große Begeisterung aus, welche schlussendlich darin mündete, dass König Friedrich Wilhelm IV. am 4. September 1842 den Grundstein legte und der Bau fortgesetzt wurde.

Ein kostenintensives Mammutprojekt

Der Dombau kostet seiner Zeit eine unglaublich hohe Summe. Das weiß auch der preußische König, der zwar großzügige Mittel zusagt, die Kosten aber nicht allein tragen will. Es ist der Zentral-Dombau-Verein zu Köln, der am Ende rund 60 Prozent der Mittel für die Fertigstellung auftreibt. An der Vereinsgründung 1842 ist auch Sulpiz Boisserée wieder maßgeblich beteiligt.

Der Hochchor vom Kölner Dom

Weil die Fertigstellung nach heutigen Maßstäben umgerechnet rund 10 Milliarden Euro verschlingt, muss man auf verschiedene Mittel zurückgreifen, um den Kraftakt zu bewältigen und die Finanzierung sicherzustellen. Als ergiebig erweist sich eine Domlotterie, welche Geld in die Kassen spült und schließlich feiert man am 15. Oktober 1880 die Fertigstellung des Kölner Doms.

Doch damit ist die Geschichte des Dombaus nicht zu Ende, denn der Erhalt des Bauwerks kostet bis heute jedes Jahr rund 8 Millionen Euro. Umwelt- und Kriegsschäden machen eine fortwährende Instandsetzung erforderlich, obgleich der Tag kommen wird, an dem letztere vermutlich als beseitigt gelten werden. Bis heute trägt der Verein rund 60 Prozent der Kosten für die Erhaltung.


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Dome Cologne NFT will für den Dom begeistern

Um die erforderlichen Mittel einzusammeln, setzt der Zentral-Dombau-Verein u. a. auf ein kreatives Projekt, das an die Stiche von Sulpiz Boisserée erinnert. Der Fotograf und Künstler Carsten Sander fotografierte für einen ersten Drop im Februar 2023 das Westportal und unterteilte es in kleine Ausschnitte, die als NFT erworben werden können.

Einen zweiten NFT-Drop, der im Juni folgte, hat man auf 122 Exemplare begrenzt. Hier haben Anleger und Unterstützer die Möglichkeit NFTs ganzer Figuren oder Wasserspeier ihr Eigen nennen zu können. Die Einnahmen kommen anteilig dem Zentral-Dombau-Verein zugute, der damit den Erhalt des Doms finanziert. Zusammen mit seinem NFT erhält man außerdem eine einjährige Mitgliedschaft im Verein, ein Vorkaufsrecht bei weiteren Drops, ein digitales Jahrbuch des ZDVs sowie einmaligen Eintritt in die Schatzkammer und zur Turmbesteigung im Dom. Abhängig vom gewählten Paket bekommen Käufer sogar eine Domfigur im NFT-Design als Beigabe. Zudem enthält der zweite Drop hochwertige Abzüge der Fotografien im Maßstab 1:1 der jeweiligen Motive. Weil einige der Figuren 2 Meter groß sind, sollte man also genügend Platz haben, um die Fotoprints im Alu-Dibond aufzustellen.

Bis zum Frühjahr 2024 sollen drei weitere NFT-Serien folgen. Wer ein Stück Weltkulturerbe in digitaler Form sein Eigen nennen will, kann entweder auf der offiziellen Webseite zuschlagen oder vor Ort im Shop sein Stück vom Dom kaufen. Aus technischer Sicht sind die NFTs auf der Polygon-Blockchain beheimatet. Auch wenn die Aushändigung über USB-Sticks nicht ganz dem entspricht, was Krypto-Enthusiasten erwarten dürften, lassen sich die NFTs also regulär an ein eigenes Wallet transferieren oder können auf dem Sekundärmarkt gehandelt werden.

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