Blockchain

Eine alternative Perspektive auf das KI-Narrativ in diesem Krypto-Bullrun

Logos von Google AI, Microsoft AI und Open AI in verschiedenen Browser-Fenstern
Bildquelle: © Tada Images - stock.adobe.com

Die Geburtsstunde von ChatGPT hat die Welt in Euphorie versetzt, denn vorher war eine KI noch im Bereich der Sience Fiction beheimatet und schien ein ferner Zukunftstraum zu sein. Die weltweite Einführung des OpenAI-Sprachmodells hat KI jedoch in den Alltag katapultiert. Wir sehen gerade erst die Anfänge dessen, was mit KI-Technologie alles möglich sein könnte – und das lädt zum Träumen ein.

Nirgendwo träumt es sich besser als an den Finanzmärkten, denn dort wird auf die Zukunft spekuliert. Der prominenteste Spielball an den übergeordneten Märkten ist bisher der Chip-Hersteller Nvidia, denn das Unternehmen verkauft die nötige Hardware, mit der KI-Modelle realisiert und betrieben werden können. Die Nvidia-Aktie hat in den letzten Monaten einen kometenhaften Aufstieg erlebt und ein Ende ist – vorerst – nicht in Sicht, denn das Unternehmen belegt den Hype mit massiv gestiegenen Gewinnen und der Veröffentlichung neuer, noch leistungsfähigerer Chips.

Das KI Narrativ in Krypto

Während die regulierten traditionellen Börsen insgesamt jedoch noch sehr limitiert sind, was die Möglichkeit eines KI-Investments angeht, ist das im Krypto-Sektor kein Problem, denn hier können Projekte ohne regulatorische Hürden aus dem Boden gestampft werden. Genau das haben wir in den letzten Monaten gesehen – dutzende, wenn nicht hunderte „KI“-Coins sind aus dem Nichts gekommen und haben extreme Pumps erlebt. Das meiste davon hat jedoch nichts mit echter KI-Technologie zu tun und hat sich lediglich an der Euphorie der Massen bedient.

Viele Projekte haben lediglich ein nettes Frontend gebaut und arbeiten im Hintergrund mit APIs, die die Befehle an die echten Sprachmodelle von OpenAI oder anderen KI-Firmen zur Verarbeitung weiterleiten. Man könnte es ein wenig mit der Praktik des Dropshippings auf Amazon und anderen Online-Handelsplattformen vergleichen, bei denen Unternehmen sich lediglich als Zwischenhändler installieren und Produkte billig ein und teurer wieder verkaufen.

Der Krypto-Sektor hat in der heißen Phase eines Bullruns seine ganz eigenen Spielregeln und ein Projekt braucht keine starken Fundamentaldaten, um einen extremen Preisanstieg zu erfahren. Wenn man sich dieser Dynamiken bewusst ist, kann man dieses Narrativ (und andere) entsprechend spielen – doch das ist reine Spekulation und hat mit einem echten Investment, welches das Potenzial der Kombination zwischen Blockchain- und KI-Technologie abdeckt, nichts zu tun.

DePIN – das echte Krypto-KI-Narrativ?

Ein ganz entscheidender Punkt für die weitere Adaption von KI ist Rechenleistung. Obwohl die Rechenleistung dank neuer Chips immer effizienter wird, steigt der Hunger der KI nach mehr Rechenleistung exponentiell mit der weiteren Verbreitung. Hier kann die Blockchain-Technologie einen echten Lösungsansatz vorlegen: DePIN.

Was ist DePIN?

DePIN (Decentralized Physical Infrastrukture Networks) steht für die Anwendung von Blockchain-Technologie auf die Bereitstellung von physischen Infrastrukturdiensten. Ähnlich wie bei zentralisierten Plattformen wie Uber, bei denen Fahrer physische Ressourcen (Fahrzeuge) und Dienstleistungen (Chauffeurdienste) bereitstellen, ermöglicht DePIN eine dezentralisierte Plattform, auf der Anbieter bestimmte reale Dienstleistungen anbieten können. Diese Dienstleistungen werden über eine öffentliche Blockchain aufgezeichnet, und die Anbieter erhalten ihre Vergütung in Kryptowährungen.

Kategorien von DePIN

DePINs lassen sich in zwei Hauptkategorien einteilen: Physische Ressourcennetzwerke (PRNs) und Digitale Ressourcennetzwerke (DRNs). PRNs sind auf Standorte bezogene Netzwerke, die physische Ressourcen wie Konnektivitäts-, Mobilitäts- oder Energieinfrastrukturen bereitstellen. DRNs hingegen beziehen sich auf digitale Ressourcen wie Rechenleistung oder Speicherplatz, die nicht an einen physischen Ort gebunden sind.

Funktionsweise von DePIN

DePIN verbindet physische Einrichtungen mit der Blockchain. Dies geschieht über drei Hauptkomponenten:

  • Physische Infrastruktur: Dies können beispielsweise Sensoren, Internetrouter oder Solarmodule sein, die von privaten Anbietern verwaltet werden.
  • Middleware: Eine Zwischenschicht, die die physische Infrastruktur mit der Blockchain verbindet, ähnlich wie ein dezentrales Oracle-Netzwerk.
  • Blockchain-System: Dieses System dient als Verwaltungs- und Zahlungsplattform, indem es die Daten von der Middleware erhält und die Nachfrage sowie die Belohnungen für die Anbieter regelt.

DePIN-Ökonomie

Der Prozess innerhalb eines DePIN ist zyklisch und zielt darauf ab, eine effiziente physische Infrastruktur durch Anreize zu fördern. Anbieter werden motiviert, ihre Einrichtungen einem dezentralisierten Netzwerk zur Verfügung zu stellen. Das Netzwerk wächst durch Gebühren, die von den Nutzern gezahlt werden, und durch den zunehmenden Wert des nativen Tokens, was wiederum mehr Anbieter und Investoren anzieht.


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Vorteile von DePIN

DePIN bietet verschiedene Vorteile:

  • Horizontale Skalierbarkeit: Netzwerke können ihre Ressourcen flexibel erweitern, um der Nachfrage gerecht zu werden.
  • Dezentrale Kontrolle: Das System verteilt die Kontrolle über die Infrastruktur auf die Anbieter.
  • Gerechte Preisgestaltung: Die Preismodelle in DePIN sind oft fairer und deutlich günstiger als bei zentralisierten Einrichtungen.
  • Kosteneffiziente Betriebsführung: DePIN ermöglicht einen kostengünstigeren Betrieb und eine flexible Nutzung der Ressourcen.
  • Incentivierung: Anbieter werden durch Kryptowährungen belohnt, was zusätzliche Einkommensströme schafft.

Herausforderungen für DePIN

Trotz der vielversprechenden Vorteile steht DePIN vor Herausforderungen wie der Adoptionsrate, technologischen Komplexität, Betriebskosten privater Einrichtungen und der Rentabilität, insbesondere in den frühen Phasen seiner Entwicklung.

Das Potenzial in Verbindung mit KI

In diesen digitalen Ressourcennetzwerken besteht die potenzielle Verknüpfung zwischen Blockchain und KI. Dank der dezentralen und effizienten Ressourcenverteilung mit dem DePIN-Ansatz könnte die allgemein verfügbare Rechenleistung um ein Vielfaches effizienter verteilt werden und den wachsenden Ressourcen-Hunger von KI-Modellen bedienen.

Dabei können sämtliche Rechenleistungsquellen angezapft werden, sowohl die Geräte privater Nutzer als auch die ungenutzten Ressourcen von Unternehmen. Die dezentrale Natur der Blockchain ermöglicht jedem Teilnehmer den Zugang.

Blick auf den DePIN-Subsektor

Die bekanntesten DePIN-Projekte sind Filecoin, Render, Theta Network, Arweave und Akash Network. Diese fünf Projekte haben den Run in diesem Subsektor in den letzten Wochen und Monaten angeführt und haben ihrer Marktkapitalisierung teils mehrere Milliarden Dollar hinzugefügt.

Die Gesamtmarktkapitalisierung des Sektors liegt derzeit laut Daten von Coingecko bei knapp 28 Milliarden Dollar. Vergleicht man das mit der Gesamtmarktkapitalisierung des Krypto-Sektors von knapp 2,7 Billionen Dollar, der Marktkapitalisierung von Nvidia von knapp 2,3 Billionen Dollar und dem generellen Ausblick auf das Wachstum dieser wirtschaftlichen Sparte, dann erscheint diese Größe in meinen Augen als geradezu sträflich unterbewertet, selbst wenn derzeit größtenteils nur die Spekulation auf eine zukünftige, breite Nutzung von DePIN-Netzwerken für die effiziente Verteilung von Rechenleistung stattfindet. DePIN könnte eines der bisher unterschätzen Narrative in diesem Bullrun sein, welches im Einklang mit dem weiteren KI-Hype an den traditionellen Finanzmärkten und im Krypto-Sektor sein wahres Potenzial erst noch entfalten könnte.

Denken Sie langfristig!

Ethereum bleibt aus diversen Gründen als Investment interessant. Doch im Krypto-Sektor ist in den letzten Monaten der erste echte Konkurrent erwacht. Warum Solana aus der Investment-Perspektive deutlich mehr Potenzial als Ethereum haben könnte, erfahren Sie in der neusten Video-Ausgabe von decentralist.

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