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Julian Hosp im Clinch: Wird Bake (Cake DeFi) aufgelöst?  

Julian Hosp, Mitgründer und CEO von Bake
Julian Hosp im Jahr 2018 als Teilnehmer eines Panels. Bildquelle: Seb Daly / RISE via Sportsfile/Flickr.com (CC BY 2.0 DEED)

  • Die Gründer von Bake haben sich scheinbar zerstritten.
  • Mitgründer U-Zyn Chua versucht das Unternehmen, welches hinter Bake steht, abzuwickeln.
  • Derweil behauptet CEO Julian Hosp, dass es dem Unternehmen unverändert gut geht und wehrt sich in einer Gegendarstellung.

Das Management von Bake (ehemals Cake DeFi) liegt scheinbar im Clinch. Laut einem Blogpost, den Julian Hosp über Bake herausgegeben hat, haben die beiden Gründer Meinungsverschiedenheiten, was die Zukunft der Plattform anbelangt. Auf Bake können Anleger relativ hohe Renditen erzielen, indem sie beispielsweise ihre Kryptowährungen einzahlen und etwa am Liquidity Mining oder Staking teilnehmen. Dass es zu einem Zerwürfnis gekommen ist, bestätigte Mitgründer U-Zyn Chua in einem kurzen Statement via X. Zudem bestreitet er die Darstellung von Julian Hosp, ging aber nicht auf Details ein.

Im Kern geht es darum, dass Chua aktuell vor Gericht in Singapur versucht, das Unternehmen, welches hinter der Plattform steht, abzuwickeln. Dazu soll am 22. Dezember eine Anhörung erfolgen. Laut Darstellung von Bake soll er diese Option aus taktischen Gründen gewählt haben, um eine Pattsituation zwischen ihm und Mitgründer Julian Hosp aufzulösen. Für Anleger ist die Situation jedoch problematisch, denn für sie ist nicht auf Anhieb ersichtlich, ob es dem Unternehmen gut geht. Das Jahr 2022 und das noch laufende Jahr 2023 waren für die gesamte Industrie sehr hart. Bei Bake kam es laut Medienberichten zu Entlassungen, was zumindest andeutete, dass die veränderten Marktbedingungen nicht spurlos an der Krypto-Plattform vorbeigegangen sind.

Weil der Streit zwischen den Gründern vor Gericht möglichweise weiter eskalieren könnte, sind Anleger gut beraten, die Situation genau zu beobachten.

Bake präsentiert seine Bilanzen

Mit Zuversicht präsentierte CEO Julian Hosp die Zahlen für die Jahre 2021 und 2022. Demnach habe das Unternehmen nichts zu befürchten und sei in guter finanzieller Verfassung. Die Kundeneinlagen sind laut dem Beitrag sicher und Hosp fühlt sich laut eigener Darstellung zu 100 Prozent seiner Rolle als CEO verpflichtet.

Fakt ist aber auch, dass keine aktuellen Zahlen aus dem laufenden Jahr öffentlich zur Verfügung gestellt worden sind. Ohne Zwischenbilanz kann man also nur auf das Wort von CEO Julian Hosp vertrauen und hoffen, dass sich die finanzielle Situation des Unternehmens im ausklingenden Jahr 2023 nicht drastisch verschlechtert hat.

In jedem Fall will man das durch Chua angestrengte Verfahren juristisch anfechten und verwahrt sich dagegen, dass die Cake Group in einer finanziellen Schieflage geraten ist. Demnach sei das Unternehmen auf Kurs und würde seine finanziellen Ziele konsequent erreichen.

DFI-Token und DUSD im Sturzflug

Obgleich das Geschäft von Bake nicht direkt davon abhängig ist, gilt es auch einen Blick auf die Marktentwicklung des DFI-Tokens und dem Stablecoin DUSD zu werfen. Beide sind nämlich auch ein Teil des Angebots von Bake, denn dort können Anleger etwa über den „Yieldvault“ mit diesen Kryptos Renditen erwirtschaften.

Der Stablecoin DUSD führt den Begriff Stablecoin ad absurdum, denn er notiert zum Zeitpunkt der Erstellung des vorliegenden Artikels bei rund 0,11 US-Dollar. Auch der DFI-Token konnte nicht von der Kursrallye zum Jahresende profitieren. Stattdessen brach er in den letzten 24 Stunden um weitere 20 Prozent ein und notiert bei 0,18 US-Dollar.

Diese Entwicklung ist bezeichnend für die Situation, denn obwohl Bake nicht vom Erfolg oder Misserfolg der beiden Kryptos abhängig ist, sind beide Kryptos in der Wahrnehmung der Anleger eng mit Bake verbunden. Der Streit um die Cake Group scheint also dafür zu sorgen, dass Anleger das Vertrauen verlieren und wenigstens kurzfristig DFI abstoßen.

Wer in dieser unübersichtlichen Lage auf Nummer sicher gehen will, der zieht seine Kryptowährungen von Bake auf ein eigenes Wallet ab und wartet, bis sich die Situation geklärt hat und das Gericht in der Sache zu einem Urteil kommt. Auch Anleger, die nicht auf Bake aktiv sind, dafür aber in DUSD und DFI engagiert sind, sollten zumindest genau beobachten, was der Streit zwischen den Gründern im Ergebnis hervorbringt. Die Performance von beiden Kryptos war im Vergleich zum Gesamtmarkt in diesem Jahr sehr schwach und sofern weitere unerfreuliche Meldungen zu Bake folgen sollten, könnte es passieren, dass die Kurse weiter sinken.

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