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Heiße Kartoffel: YAM schrumpft innerhalb von Minuten um 90%

DeFi YAM

Kompakt:

  • Das DeFi-Protokoll YAM beinhaltet einen potenziellen Fehler.
  • Die Nutzer wurden aufgefordert ihre Mittel abzuziehen.
  • YAM verlor damit ca. 90 Prozent seiner Kapitalisierung. Auch der Kurs des Token brach ein.

Viele Skeptiker unkten bereits, dass YAM sich zu schnell entwickelt, als das es nicht zu einem Gau kommen könnte. Tatsächlich sollten diese Kritiker nun am Ende recht behalten, denn YAM beinhaltet einen potenziellen Fehler im Protokoll.

Um keine noch fataleren Auswirkungen zu provozieren, wurden alle Nutzer über Twitter informiert und dazu aufgefordert ihre Mittel abzuziehen, um sie in Sicherheit zu bringen. Der Fehler sorgte dafür, dass riesige, nicht vorgesehene Mengen des YAM Tokens erschaffen wurden und schließlich den Abstimmungsprozess blockierten.

Damit sind nach Schätzungen des Magazins „The Block“ rund 750.000 US-Dollar verloren, die sich nicht mehr auslösen lassen.

YAM hatte kein Audit

Die Schöpfer von YAM betonten, dass sie das Protokoll in einem experimentellen Status veröffentlichen. Innerhalb von 48 Stunden schwoll das Volumen von YAM an. Das Protokoll war heute vor wenigen Stunden mehr als 475 Millionen US-Dollar schwer und der Token wurde für rund 125 US-Dollar gehandelt. Nun bekommt man nur noch 1 US-Dollar pro YAM.

Es verbleibt nicht mehr viel von der einstigen Pracht und man fühlt sich an die Legende des Ikarus erinnert. Dass die Entwickler den experimentellen Status betonten ist löblich, was aber von vielen Spekulanten übersehen wird, ist der nicht wesentlich bessere Zustand von so manch anderem Protokoll.

Ordentliche Audits sind sehr wichtig, aber kein Allheilmittel. Man muss kein Hellseher sein, um zu erahnen, dass die Branche im Jahr 2020 noch von so manchem Fehler in den Protokollen erschüttert werden wird.

Über Twitter zeigte sich der Entwickler, der unter dem Pseudonym Belmore bekannt ist, tief erschüttert über die Entwicklungen und bat um Verzeihung.

DeFi steckt in den Kinderschuhen

In diesem Sinne sind die DeFi Hacks und Exploits vermutlich das analoge Gegenstück zu den Hacks und Diebstählen auf den Exchanges, die wir in der Vergangenheit gesehen haben. Auch gab es erste Scams unter den DeFi-Protokollen.

Damit steckt der Markt ähnlich, wie einst der für Kryptowährungen, in den Kinderschuhen. Allerdings bleibt abzuwarten, wie die Industrie die Erwartungen und Risiken in diesem Fall besser steuern will. Börsen sind zentralisiert, DeFi-Protokolle sind es nicht.

Die neue Ära steht also vor alten Problemen.

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