Recht

Gericht bestätigt Sanierungsplan: FTX geht nächsten Schritt im Insolvenzverfahren


FTX hat einen wichtigen Meilenstein in seinem Insolvenzverfahren erreicht, da das US-Konkursgericht des Bezirks Delaware den Restrukturierungsplan des Unternehmens offiziell genehmigt hat. Dies geschieht fast zwei Jahre nach dem Zusammenbruch der Kryptobörse im November 2022.

Der genehmigte Plan, der von den Gläubigern überwältigende Unterstützung erfuhr, sieht vor, dass durchschnittlich 119 % des Wertes der Forderungen zurückgezahlt werden, wobei einige Gläubiger bis zu 140 % in bar erhalten könnten. Rund 98 % der Gläubiger sollen ihre Rückzahlungen innerhalb von 60 Tagen nach Inkrafttreten des Plans erhalten. FTX schätzt, dass die gesamte Rückerstattung zwischen 14,7 und 16,5 Milliarden Dollar betragen wird, dank der Rückgewinnung von Vermögenswerten durch verschiedene Behörden.

John J. Ray III, der CEO von FTX, betonte, dass dieser Erfolg nur durch die harte Arbeit des Teams möglich war, das die Vermögenswerte wieder aufgebaut und weltweit gesichert hat. Er erwähnte, dass das Unternehmen in der Lage ist, 100 % der Forderungen der nicht staatlichen Gläubiger zurückzuzahlen, was er als die größte und komplexeste Verteilung von Konkursvermögenswerten in der Geschichte bezeichnete.

Um die Verteilung zu erleichtern, werden spezialisierte Agenten eingesetzt, die sicherstellen sollen, dass die Rückzahlungen weltweit sicher und pünktlich erfolgen.

Es ist (k)ein glückliches Ende

Caroline Ellison, die als Managerin von Alameda Research und Geliebte an der Seite von Sam Bankman-Fried stand, wurde zu 2 Jahren Haft verurteilt. Eine milde Strafe, die damit begründet wurde, dass sie vollumfänglich gegen Bankman-Fried ausgesagt hatte und außerdem dabei half, verschwundene Assets in dem Firmengeflecht aufzufinden. Richter Lewis Kaplan hatte mit dem Ex-Manager Ryan Salame hingegen weniger Nachsicht. Salame wurde zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt und muss insgesamt 11 Millionen US-Dollar Geldstrafe und Vermögensabschöpfung leisten.

Sam Bankman-Fried ist mit seinem Urteil und dem Strafmaß nicht zufrieden. Obwohl er unter den aktuellen Bedingungen theoretisch eine Halbierung der Strafe erzielen könnte, ging er letzten Monat in Berufung. Seine Aussichten auf Erfolg sind eher gering und angesichts der erdrückenden Beweislage ist die Argumentation seiner Verteidiger wenigstens auf Anhieb nicht überzeugend.

Schmerzlich vermisst wird hingegen immer noch Sam Trabucco, der bei Alameda eine leitende Funktion neben Ellison innehatte. Er trat im August 2022 wenige Monate vor dem Zusammenbruch des Krypto-Imperiums von Sam Bankman-Fried zurück. Seitdem steht er unter Verdacht, möglicherweise von dem Betrug gewusst zu haben oder gar beteiligt gewesen zu sein. Der Aufenthaltsort von Trabucco ist unbekannt, und Medienberichten zufolge haben einige FTX-Gläubiger sogar ein Kopfgeld auf ihn ausgesetzt.

Mit der Auszahlung der Gläubiger ist also weiterhin nicht das letzte Kapitel in der Geschichte von FTX angebrochen.

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