- FTX verfügt über Kryptowährungen im Gegenwert von 3,4 Milliarden Dollar.
- Diese Assets sollen im Zuge des Insolvenzverfahrens aufgelöst werden.
- Eine Marktanalyse von Matrixport zeichnet ein düsteres Bild.
Die insolvente Kryptobörse FTX sitzt auf einem gigantischen Berg an Kryptowährungen, der nach Stand zum 31. August insgesamt 3,4 Milliarden US-Dollar wert war. Davon entfallen laut dem jüngsten Report von FTX rund 1,16 Milliarden US-Dollar auf Solana (SOL), 560 Millionen US-Dollar auf Bitcoin (BTC) sowie 192 Millionen US-Dollar auf Ethereum (ETH). Aber auch andere Kryptowährungen wie Aptos (APT), Ripple (XRP) und der Stablecoin USDT werden im dreistelligen Millionenbereich gehalten.
Laut der Aufstellung sind 28 Prozent des Milliardenbetrags auf über 400 Kryptos verteilt. Also rund 925 Millionen US-Dollar. Es wird entscheidend sein, in welchem Tempo man sich von den Assets trennt und über welche Kanäle man abverkauft. Bereits Ende August hatte man beantragt, die Vermögenswerte auflösen zu dürfen, um den Gegenwert in US-Dollar zu sichern.
Laut einem Marktbericht von Matrixport, könnte der Abverkauf von Solana bereits in dieser Woche beginnen und ein Marktbeben auslösen.
Liquidität ist ein wichtiger Faktor
Aktuell krankt der Markt an mangelnder Liquidität, was jeden überstürzten Abverkauf zu einem dramatischen Ereignis werden lässt. Doch darüber sind sich auch die Insolvenzverwalter von FTX bewusst, weshalb davon auszugehen ist, dass sie „schonend“ vorgehen werden, um den Gegenwert in US-Dollar so hoch wie möglich zu halten. Zudem hat man in einigen Fällen nur Anspruch auf die Assets, erhält aber nur monatlich einen Bruchteil im Rahmen eines Auszahlungsplans. Dies ist bei Solana der Fall, weshalb der Löwenanteil der SOL-Token nicht liquide ist.
Dennoch wird der nächste Schritt spürbare Auswirkungen auf den Markt haben. In Antizipation auf den Abverkauf brach Bitcoin ein und der Rest des Marktes zeigte im Schnitt eine noch schlechtere Performance als BTC. Glaubt man an die Analyse von Matrixport, dann werden die Altcoins noch lange Zeit unter den Abverkäufen leiden.
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Short Squeeze verfälscht das Bild
Heute brach der Bitcoin-Kurs bullish aus und besuchte kurzfristig die Marke bei 26.000 US-Dollar. Allerdings handelt es sich bei dieser Bewegung um einen typischen Short Squeeze, bei dem der Preis durch kaufkräftige Marktteilnehmer kurzfristig in die Höhe gedrückt wird. Im Ergebnis werden dadurch Short-Positionen liquidiert oder ausgestoppt.
Der Markt für Derivate zeichnete zuletzt ein Bild, welches diese Bewegung zwar nicht garantiert vorwegnahm, aber zumindest sehr wahrscheinlich machte. Dementsprechend sollten Anleger kurzfristig vorsichtig agieren. Schließlich könnte die Fahrt noch holprig werden, bis der Markt die Meldung und ihre Konsequenzen vollständig eingepreist hat.
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