Strategy (Nasdaq: MSTR; STRK) will mit dem schrittweisen Verkauf von Vorzugsaktien im Wert von bis zu 21 Milliarden US-Dollar frisches Kapital am Markt auftreiben. Die Vorzugsaktien haben eine feste Dividende von 8,00 % und können von Anlegern in Class-A-Stammaktien des Unternehmens umgewandelt werden.
Strategy plant, die Verkäufe über einen längeren Zeitraum durchzuführen und dabei die Marktbedingungen zu berücksichtigen. Die Erlöse sollen für allgemeine Unternehmenszwecke verwendet werden, darunter der Erwerb von Bitcoin und die Finanzierung des laufenden Geschäfts.
Der Aktienverkauf erfolgt im Rahmen eines At-the-Market-Programms (ATM) und unterliegt den Bestimmungen der US-Börsenaufsicht SEC.
Das Risiko für Strategy steigt weiter an
Neben den bekannten Kritikpunkten an dem Modell von Strategy kommen mit dem neuen Angebot weitere Risiken hinzu. Strategy hat keine Garantie, dass es tatsächlich die vollen 21 Milliarden US-Dollar einnehmen kann. Sollte der Kurs der Stammaktien stark fallen, wird die Umwandlung der Vorzugsaktien für Investoren weniger attraktiv, was das Kapitalbeschaffungsprogramm ins Stocken bringen könnte.
Noch schwerer wiegt jedoch die Dividende von 8 %, die für das Unternehmen auf lange Sicht eine erhebliche finanzielle Belastung darstellt. Da es sich um eine kumulative Dividende handelt, müssen nicht gezahlte Dividenden zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden – mit zusätzlichen Zinskosten. Strategy kann zwar entscheiden, ob die Dividenden in bar oder in Form von Stammaktien gezahlt werden, doch dabei verbleibt ein Grundproblem.
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Wird die Dividenden in Bar gezahlt, braucht das Unternehmen eine stabile Einnahmequelle, um die Zahlungen dauerhaft leisten zu können. Falls die Dividenden in Aktien gezahlt werden, kommt es zu einer Verwässerung der bestehenden Aktionäre, was den Aktienkurs weiter unter Druck setzen könnte.
Würde Strategy die vollen 21 Milliarden US-Dollar aufnehmen, müsste es jährlich 1,68 Milliarden US-Dollar an Dividenden ausschütten. Der Umsatz des Unternehmens lag 2024 bei 463 Millionen US-Dollar und man realisierte im gleichen Jahr einen Nettoverlust von 1,167 Milliarden US-Dollar.
Dieses Rechenbeispiel zeigt, dass Strategy nicht in der Lage wäre, die Dividenden aus seinem operativen Geschäft zu bedienen. Falls keine zusätzlichen Einnahmen generiert werden, könnte sich die kumulative Dividende schnell zu einer schweren finanziellen Last entwickeln.
Droht eine Blasenbildung?
Im Jahr 2022 brach der Krypto-Markt nach dem Zusammenbruch von 3 Arrows Capital (3AC), FTX und Alameda Research ein. In diesen Fällen wurde mit hohem Fremdkapital und fragwürdigen Finanzierungsmodellen operiert, die letztlich nicht tragfähig waren.
Aktuell sitzt Strategy auf 499.096 BTC, hat aber ein vergleichsweise kleines Beratungsgeschäft, das kaum ausreicht, um die hohen Dividendenverpflichtungen langfristig zu bedienen. Falls das Unternehmen kein weiteres Kapital beschaffen kann, stellt sich die Frage, wie die laufenden Kosten gedeckt werden sollen.
Zwar könnte Strategy die Dividenden durch die Ausgabe neuer Aktien finanzieren, doch das würde zu einer fortlaufenden Verwässerung der Stammaktien führen. Sollte der Aktienkurs dabei stark fallen, müsste das Unternehmen immer mehr Aktien ausgeben, um die gleiche Dividendenlast zu decken – ein Modell, das sich langfristig als nicht tragfähig erweisen könnte.
Strategy ist mit Bitcoin buchhalterisch im Plus, weil der Durchschnittskaufpreis pro Bitcoin bei 66.357 USD liegt, doch das Unternehmen plant keine Bitcoin-Verkäufe, sondern nur weitere Zukäufe. Sollte man sich also verkalkulieren, könnte Strategy gezwungen sein, Bitcoin zu verkaufen, um liquide zu bleiben. Das würde enormen Verkaufsdruck auf den Markt ausüben und eine Abwärtsspirale in Gang setzen, die das Unternehmen noch tiefer in finanzielle Schwierigkeiten bringt.
Dieses Szenario ist derzeit hypothetisch, könnte aber eintreten, wenn Strategy keine neuen Investoren findet oder die operativen Einnahmen nicht ausreichen, um die wachsenden Verpflichtungen zu bedienen. Anleger sollten die Kapitalerhöhung genau beobachten. Sollte sie scheitern, dann könnte das ein Hinweis darauf sein, dass das bisherige Modell an seine Grenzen stößt. Falls sie jedoch erfolgreich ist, steigt das Risiko noch weiter an, da Strategy noch größere Verpflichtungen eingeht.