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Ethereum (ETH) glückt Upgrade: Was bringt „Shapella“?

Ethereum-Münze
© Michaela Richter, Bitcoin-Kurier

  • Gestern Nacht erfolgte für Ethereum das Shapella-Upgrade.
  • Damit können Validatoren ETH aus dem Staking abziehen.
  • Der Markt kann aber nicht mit Ether geflutet werden, weshalb der ETH-Kurs stabil bleibt.

Das Shapella-Upgrade ging gestern planmäßig und unspektakulär über die Bühne. Genau genommen handelte es sich um zwei Upgrades, nämlich Shanghai und Capella. Der Schritt gilt als der wichtigste seit der Umstellung auf Proof of Stake mit dem Merge im September 2022.

Jetzt können Validatoren nämlich die im Staking befindlichen Ether abziehen. Dies war seit dem Start der Beacon Chain im Dezember 2020 nicht möglich. Dementsprechend hat sich eine gewaltige Menge Ether angesammelt, die jetzt freigesetzt wird. Die Befürchtung einiger Analysten ist, dass die Staker nun einen hohen Verkaufsdruck ausüben könnten. Rund 38 Milliarden US-Dollar an Ether könnten auf den Markt geworfen werden.

Allerdings besteht kein Grund zur Panik, weil mit dem Upgrade für 18 Monate eine Schleuse eingebaut wurde. Es gibt nämlich ein Limit, mit dem die Validatoren ihre Positionen vollständig abziehen dürfen. Dadurch werden pro Tag theoretisch höchstens 43.200 ETH von maximal 1.350 Validatoren freigesetzt. Also könnte möglicherweise ein täglicher Verkaufsdruck von mehr als 82 Millionen Dollar entstehen, wenn man den aktuellen Ethereum-Kurs berücksichtigt. Hinzu kommen noch die Teilabhebungen der Staking-Belohnung, weshalb der Gesamtwert deutlich höher liegen kann.

Liquidität ist insgesamt positiv

Allerdings ist bislang kein Exodus zu beobachten. Bei einigen Validatoren ist hingegen klar, dass sie ihr Geschäft einstellen werden. Darunter die Börse Kraken, welche sich mit der SEC auf eine Strafe von 30 Millionen US-Dollar geeinigt hatte. Außerdem musste die Börse den Staking-Service in den USA einstellen, weshalb hier wohl Ether wieder auf den freien Markt wandert.

Insgesamt sind die Befürchtungen nicht nachvollziehbar. Denn jetzt, wo Validatoren endlich Liquidität genießen, wird das Staking attraktiver. Schließlich ist ein Investment in einen Validator schwer zu rechtfertigen, wenn man sein Geld nicht wieder abziehen oder Gewinnen veräußern kann. Daher dürfte sich die Verfügbarkeit langfristig eher positiv auswirken.

Kursziel von 2.500 US-Dollar

Sollte Ethereum sein Momentum aufrechterhalten können und das erfolgreiche Upgrade nicht abverkauft werden, dann stünde ein höheres Kursziel zur Diskussion. Ob die Marke von 2.500 US-Dollar überhaupt erreicht werden kann, wird aber auch davon abhängen, wie und ob ein Ausbruch oberhalb von 2.000 US-Dollar gelingt.

Die Marke gilt nicht nur als psychologisch besonders wichtig, sondern stellte im August 2022 einen Widerstand dar. Damals reichte es nicht für einen Ausbruch. Sollte dieser erfolgen, dann warten vorsichtige Trader einen Retest ab. Schließlich könnte sich ein Szenario einstellen, in dem Ethereum kurzfristig ausbricht, um dann mittelfristig zu korrigieren.

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