Kompakt:
- Präsident Bukele reichte vor wenigen Stunden den Gesetzesentwurf zur Abstimmung ein, der Bitcoin zum gesetzlichen Zahlungsmittel machen soll.
- Der Vorschlag wurde mit 62 Ja-Stimmen von den Abgeordneten angenommen.
- Damit ist El Salvador die erste Nation, die Bitcoin in den Status einer Landeswährung erhebt.
In El Salvador haben die Abgeordneten über den Gesetzesentwurf von Präsident Bukele abgestimmt. Bitcoin hat damit offiziell den Status einer Landeswährung. Dabei ist El Salvador ein Sonderfall, weil das Land bisher auf den US-Dollar setzt und gar keine eigene Währung in diesem Sinne besitzt.
Die Bürger des Landes sollen in der Lage sein, US-Dollar in Bitcoin umzuwandeln, dazu soll eine Reserve gebildet werden, um allen einen Umtausch zu ermöglichen. Als gesetzliches Zahlungsmittel muss BTC zwingend für jede Transaktion akzeptiert werden. Zusätzlich will man auch eine Bildungsoffensive starten, um die Bevölkerung in die Lage zu versetzen, die Technologie zu verwenden.
Auch Steuern können mit Bitcoin beglichen werden. Außerdem besteht die Möglichkeit, auch Verbindlichkeiten in Bitcoin zu begleichen, die vor dem Erlass des Gesetzes entstanden sind. Damit wird Bitcoin also nicht zur Option, sondern zum Pflichtprogramm.
Bitcoin wird Big Business
Neben den Implikationen der Währungsreform, die Bukele jetzt umgesetzt hat, will er auch Unternehmer in das Land locken. Damit könnte die Bitcoin- und Blockchain-Industrie einen neuen Standort bekommen, der mit Vergünstigungen aufwartet.
Der wohl wichtigste Aspekt dürfte die Besteuerung von Bitcoin sein, denn als gesetzliches Zahlungsmittel unterliegen Gewinne mit Bitcoin-Trading oder Mining keinen besonderen Bedingungen. Auch andere Länder könnten vielleicht ihre Haltung in Bezug auf steuerliche Fragen überdenken, obgleich dies wohl ein langer Prozess werden dürfte.
Der nächste Schritt dürfte der Auf- und Ausbau staatseigener Bitcoin-Reserven in El Salvador werden. Und damit wird klar, dass El Salvador auch in Zukunft für Schlagzeilen sorgen wird, denn man navigiert hier in unbekannten Gewässern, was die Sache umso spannender macht.