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Droht Bitcoin der Crash? Was Anleger jetzt wissen müssen


Die Finanzmärkte erleben derzeit den größten Crash seit der Corona-Krise im März 2020. Die von Trump ausgerufenen drastischen Handelszölle und die dadurch befürchteten wirtschaftlichen Auswirkungen haben für eine allgemeine Marktpanik gesorgt, die die Märkte seit letzter Woche Mittwoch in Atem hält. Bis zum Ende der letzten Woche wurden sechs Billionen Dollar an Marktkapitalisierung pulverisiert. Die neue Woche startet mit weiteren massiven Verlusten in Asien und Europa. An der Wallstreet zeichnet sich ebenfalls eine Fortsetzung des Blutbads ab.

US-Regierung bleibt hartnäckig

Eine Trendwende durch die Trump-Administration ist bisher nicht in Sicht. Finanzminister Scott Bessent spielte die Rezessionsängste zuletzt herunter und betont, dass mehr als 50 Länder bereits über Zollsenkungen verhandeln wollen. Kevin Hassett, Leiter des Wirtschaftsrates, sieht keinen großen Effekt durch die Zölle auf US-Verbraucher und hält das Risiko einer steigenden Inflation für gering. Er verneinte zudem, dass Trump absichtlich einen Börsencrash herbeiführen wolle, um die Federal Reserve zu Zinssenkungen zu bewegen. Trump selbst nannte die Maßnahmen eine „notwendige Medizin“, um langfristige wirtschaftliche Ziele zu erreichen, auch wenn unmittelbar Turbulenzen entstehen.

China zeigt sich kampfbereit

China hat aggressiv auf die Trump-Zölle geantwortet und Gegenzölle in Höhe von ebenfalls 34 Prozent auf alle US-Importe ausgerufen. Auch die Bereitschaft für Gespräche ist vorerst vom Tisch. Trump bezeichnete die Reaktion als „panisch“ und stellt weiterhin Zoll-Lockerungen in Aussicht, wenn die Social-Media-Plattform TikTok an US-Investoren verkauft werden darf. China lehnt diese Forderung jedoch bisher ab. Einige Marktexperten halten es für möglich, dass China den Zollkrieg statt durch ein Entgegenkommen lieber durch massive geldpolitische Stimuli abfedern will. Am Wochenende gab es entsprechende Gespräche innerhalb der chinesischen Regierung.

Was ist mit der Federal Reserve?

Angesichts der neuen Marktturbulenzen und der wirtschaftlichen Unsicherheiten rechnet der Markt nun mit deutlich mehr Zinssenkungen in diesem Jahr. Einige Prognosen gehen nun von einem Leitzins von 3 Prozent bis Jahresende aus. Die Zinsen an den Anleihemärkten fallen in Erwartung an eine Rezession.

Notenbank-Chef Jerome Powell zeigt sich während einer Rede am Freitag jedoch immer noch zurückhaltend und äußerte erneut seine Sorge über die langfristigen Inflationserwartungen. Powell deutete an, dass die Fed bei anhaltender Inflation und einer weiterhin robusten Wirtschaft möglicherweise die Zinsen nicht senkt, sondern stabil hält oder sogar erhöht.

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Diese „offiziellen“ Aussagen des Fed-Chefs mögen zwar korrekt sein und dem üblichen Fahrplan entsprechen. Jedoch sollte man sie nicht als Orientierung für die weitere Richtung der Märkte heranziehen. Worauf es wirklich ankommt, ist das weitere Ausmaß der aktuellen Korrektur an den Märkten. Aufgrund der Heftigkeit der Reaktion in der letzten Woche ist es plausibel, dass die Korrektur an den Märkten auch in dieser Woche weitergeht, sollte sich nichts an der neuen Zoll-Situation ändern. Das birgt durchaus das Potenzial für eine echte Finanzmarktkrise ähnlich wie im März 2020.

Sollte es zu so einem Szenario kommen, werden Inflation und Arbeitsmarkt als Entscheidungsgrundlage für die Fed irrelevant, da Märkte und Wirtschaft sich in diesem Fall in eine systemische Krise hineinbewegen können. Die Fed wird gezwungen sein zu handeln, genauso wie im Jahr 2008 und im Jahr 2020.

Was bedeutet das für Bitcoin?

Während der Bitcoin-Kurs den initialen Marktcrash letzte Woche noch gut weggesteckt hat, ist nun ebenfalls der Einbruch gefolgt. Zwischenzeitlich ging es bis unter die Marke von 74.000 Dollar und damit hat der Kurs ein neues Tief seit dem Beginn des Abwärtstrends im Januar gezeichnet.

Bildquelle: Tradingview.com

Der 50-Wochentrend tritt nun jedoch als wichtiger charttechnischer Support auf. Sollte dieser nicht halten, rückt die Marke von 71.500 Dollar in den Fokus. Bitcoin hat charttechnisch damit einen herben Rückschlag erhalten und signalisiert derzeit den Übergang in einen Bärenmarkt. Allerdings zeichnet sich an den Finanzmärkten gerade eine Krisen-Situation ab – eine Marktphase, in der die Korrelation aller Assets für einen gewissen Zeitraum auf 1 gesetzt ist.

Bisher leidet Bitcoin weniger stark unter dem Zoll-Schock als die Aktienmärkte, was Sinn macht. Auf diverse Unternehmen haben die Zölle eine direkte negative Auswirkung, während Bitcoin von den Begleiteffekten des Abverkaufs in Mitleidenschaft gezogen wird. Die starken Kursverluste sorgen für eine Risk-Off-Bewegung. Gehebelte Positionen werden liquidiert, einige Marktteilnehmer werden wahrscheinlich bereits Margin Calls erhalten haben und müssen Assets liquidieren, um dem nachzukommen. Mit anderen Worten: in so einer Marktumgebung wird alles verkauft, was nicht niet- und nagelfest ist, um nicht liquidiert zu werden.

Die relative Stärke von Bitcoin gegenüber den Aktienmärkten kann so interpretiert werden, dass die Märkte bereits mit einer geldpolitischen Antwort rechnen, um einen Supergau zu verhindern. Auch wenn die fundamentalen Bedingungen in Sachen Inflation und Arbeitsmarkt noch keine Zinssenkungen und QE zulassen – eine Liquiditätskrise an den Märkten wird eine Antwort trotzdem notwendig machen. Das gilt global und nicht nur für die USA.

Aufgrund der Krisensituation wird die kurzfristig auftretende Korrelation aller Assets wahrscheinlich auch Bitcoin weiterhin unter Druck setzen, sollte sich der Crash an den Aktienmärkten fortsetzen. Die Fed bleibt jedoch der Schlüssel – sobald entsprechende Maßnahmen auch nur angekündigt werden, könnte Bitcoin eine Erholung bereits vorwegnehmen, ähnlich wie im März 2020.

Denken Sie langfristig!

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Weitere Informationen

Für die Bitcoin-Kursentwicklung spielt Trumps Zollkrieg nur eine untergeordnete Rolle. Warum der Bitcoin-Bullrun noch eine Menge Spielraum hat, erfahren Sie in der aktuellen Analyse von decentralist.

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