Kompakt:
- Dave Portnoy ist ein amerikanischer Internetstar, der in den letzten Monaten öffentlich auf Aktienkäufe setzte.
- Mit seinen Börsenerfolgen machte er sich über diverse Finanzikonen lustig, die das Gegenteil propagierten und verloren.
- Nun will er sich von den Winkelvoss Zwillingen Bitcoin erklären lassen. Beide sagten zu.
Dave Portnoy ist eine lebende Internetlegende. Im deutschsprachigen Raum mag er vielleicht viel weniger Bekanntheit erlangt haben, aber in den USA und Kanada ist er bekannt wie ein bunter Hund. Ende Juli interviewte er sogar den amtierenden US-Präsidenten Donald Trump direkt im Weißen Haus.
Sein Blog „Barstoolsports“ hat monatlich Millionen von Lesern und wenn Portnoy seine Aktienkäufe live streamt, dann schauen Hunderttausende zu. Sein wohl größter Stunt war die Wette auf ein zufällig ausgewähltes Wertpapier zu setzen und trotzdem besser dazustehen, als seine Kritiker in den amerikanischen Finanznachrichten.
Bewaffnet mit einem Scrabble-Spiel zog Portnoy das Kürzel für den amerikanischen Rüstungs- und Elektronikkonzern Raytheon, kaufte und gewann. Damit unterstrich er seine viel zitierte These, dass Aktien nur im Wert steigen können (engl. Stocks only go up).
Bitcoin nicht greifbar genug
Es dauerte nicht lange und Portnoy bekam Anfragen, ob er nicht auch Bitcoin und ggf. andere Kryptowährungen handeln wollen würde. Tatsächlich war er nach eigenen Aussagen während des Bullruns im Jahr 2017 investiert.
Allerdings lehnte er es ab, sich weiter damit zu beschäftigen. Bitcoin sei einfach nicht greifbar genug, zu abstrakt, zu kompliziert und außerdem wüsste er nicht mehr, wie er überhaupt an die BTC kommen sollte, die er in der Vergangenheit gekaufte hatte, so Portnoy.
Nun kam Portnoy auf das Angebot der Winkelvoss Zwillinge zurück und lud sie ein, ihm Bitcoin zu erklären. Die beiden Milliardäre, die stark in BTC investiert sind, sagten beide zu.
Portnoy ist eine Maschine
Es ist ein wenig surreal, so wie viele Dinge, die im Jahr 2020 passiert sind. Portnoy ist laut, oberflächlich, manchmal sogar vulgär und er gewinnt immer wieder. Mit einem grünen Gummihammer in der Hand streamt er seinen Erfolg und zieht Millionen von Menschen damit in seinen Bann. Die Massen lieben eben Gewinner.
Er ist damit vielleicht die Marketingmaschine, die Bitcoin nie wollte, aber doch dringend gebraucht hat. Mit seiner schroffen Art ist er der Anführer einer Bewegung geworden, die unbedingt auf den Erfolg setzt und ihn auch bekommt. Seine Wette, dass sich der Aktienmarkt vom Crash im März erholen würde, ging auf.
Nun darf man gespannt sein, was sein Meeting mit den Zwillingen hervorbringt. Dem Bitcoin-Kurs dürfte es voraussichtlich nicht schaden, wenn Portnoy mit dem grünen Hammer zuschlägt.