- Bitcoin legte einen massiven „Flash Crash“ hin. Der Preis fiel gestern Nacht kurzfristig auf 8100 US-Dollar.
- Während des Kurssturzes kam es zu einem Ausfall von Coinbase und Coinbase Pro. Die Ursache dafür ist nicht bekannt.
Der Bitcoin-Kurs hat in den letzten 14 Stunden das getan, wovon nur wenige Anleger ausgegangen sind. In Erwartung einer sauberen Rallye, die über die 10.000 US-Dollar Marke hinausschießt, gab es viele ungläubige Reaktionen auf Social Media.
Denn die Marke von 10.000 US-Dollar erwies sich als solider Widerstand, den die Bullen nicht überwinden konnten. Die Folge davon war eine Korrektur, die ganz typisch für diesen Markt ausfiel. Innerhalb von nur wenigen Minuten brach der Kurs von ungefähr 9500 US-Dollar auf ca. 8100 US-Dollar ein.
Zur Stunde liegt der Kurs bei ungefähr 8700 US-Dollar und hat sich damit von seinem jüngsten Tiefpunkt wieder etwas berappelt. Dennoch ist das Gesamtbild nun tendenziell negativ, denn um erneut Fahrt aufzunehmen, müsste man erst die 10.000 US-Dollar erneut testen und am besten direkt überwinden.
Coinbase ist überfordert
Bereits bei der letzten größeren Kursbewegung zeigte sich, dass der US-Broker überfordert war. Kunden konnten sich nicht in ihre Konten einloggen und es war ihnen deshalb nicht möglich, auf die Preisbewegungen zu reagieren.
Nun hagelt es erneut Kritik auf Social Media, weil viele Anleger den Eindruck haben, dass sie wegen des Ausfalls nicht rechtzeitig abverkaufen konnten. Innerhalb weniger Minuten 1400 US-Dollar pro Bitcoin zu verlieren, ist wahrlich kein angenehmes Gefühl. Optimistischere Zeitgenossen beklagten hingegen, die Gelegenheit verpasst zu haben keine Käufe zu einem so günstigen Preis tätigen zu dürfen.
Vonseiten des Unternehmens gab es zum Zeitpunkt des Vorfalls keine Stellungnahme. Die Kunden wurden lediglich darüber unterrichtet, dass man an einem technischen Problem arbeitet. Kurze Zeit später kam an gleicher Stelle die Erfolgsmeldung, dass die Störung nun behoben wurde. Es ist tatsächlich bemerkenswert, dass sowohl Coinbase als auch Coinbase Pro zeitgleich versagten. Damit war sowohl die Broker- als auch die Börsenplattform lahmgelegt.
War es eine Attacke?
Neben der Verschwörungstheorie, dass Coinbase durch einen gewollten bzw. gestellten Zusammenbruch seiner Plattform Einfluss auf den Preis nehmen wollte, gibt es noch eine weitere, etwas plausiblere Erklärung. Denn das Unternehmen hat kein Interesse, den Handel zu unterbinden, denn damit verdient es sein Geld. Die Einnahmen werden durch Gebühren der Trader erzielt.
In der Vergangenheit war immer wieder zu beobachten, dass Angriffe auf Börsen durchgeführt wurden, um Einfluss auf den Preis zu nehmen. Zu Zeiten von MtGox waren dies DDoS Attacken, die regelmäßig Kunden aussperrten.
Doch man muss gar nicht soweit in die Vergangenheit zurückgehen. Denn jüngst beschwerte sich auch der CEO von Binance darüber, dass seine Börse durch DDoS Angriffe betroffen wurde. Bei einer solchen Attacke werden die Server des Ziels mit Anfragen überflutet. Da sie der Situation nicht Herr werden können, laufen auch legitime Aufrufe der betroffenen Website bzw. des Service ins Leere.
Obwohl es keinen stichhaltigen Beweis gibt, dass hier ein Angriff stattgefunden hat, ist das Szenario grundsätzlich nicht auszuschließen.