- Der Mixing-Service ChipMixer wurde von Ermittlungsbehörden geschlossen.
- Das US-Justizministerium geht von 3 Milliarden US-Dollar aus, welche über den Dienst gewaschen worden sind.
- Auch das Bundeskriminalamt war an der Schließung und den Ermittlungen beteiligt.
ChipMixer wurde durch das BKA und US-Ermittlungsbehörden geschlossen, wie das US-Justizministerium vor wenigen Stunden bekannt gab. Dabei handelte es sich um einen Bitcoin-Mixer, mit dem Bitcoin-Transaktionen verschleiert werden konnten.
Laut den Behörden wurde ChipMixer intensiv von Hackern und sogar dem russischen Militärnachrichtendienst GRU genutzt. Insgesamt schätzt man, dass Bitcoin im Gegenwert von rund 3 Milliarden US-Dollar über den Mixer gewaschen worden sind. Aber auch Kriminelle, welche primär im Darknet aktiv sind, sollen den Dienst intensiv genutzt haben.
Im Zusammenhang mit dem Betrieb des Dienstes wird nun nach einem Hauptverdächtigen international gefahndet. Dem gebürtigen Vietnamesen wird vorgeworfen, den Dienst im Jahr 2017 aufgebaut und die Geldwäsche über Jahre hinweg gewerbsmäßig betrieben zu haben. Sollte er gefasst und von einem US-Gericht für schuldig befunden werden, dann drohen ihm bis zu 40 Jahre Haft.
Kryptowährungen beschlagnahmt
Neben der Sicherstellung der Server gelang den Behörden wohl auch ein ordentlicher Fang. Rund 46 Millionen US-Dollar an Kryptowährungen wurden sichergestellt. Der Löwenanteil davon soll in Bitcoin vorgehalten worden sein, die jetzt eingezogen worden sind.
Nutzer des Dienstes müssen jetzt um ihre Daten bangen. Sollten es den Behörden gelingen, mit dem Material vergangene Transaktionen zu rekonstruieren, dann könnten sie diese Daten auch im Zusammenhang mit anderen Straftaten als Beweismittel verwenden. Dies war bereits in der Vergangenheit der Fall, als Europol den Dienst BestMixer schloss.
Ob sich der Fall von ChipMixer am Ende als großer Erfolg herausstellen wird, steht auf einem anderen Blatt geschrieben. Das Angebot an Diensten ist reichhaltig und es öffnen immer neue Mixer ihre Türen. Es ist daher davon auszugehen, dass für Darknet-Marktplätze und Hacker zunächst keine großen Einschränkungen zu erwarten sind, wenn es darum geht Spuren zu verschleiern.