- BlackRock und acht weitere Antragssteller haben erneut S1-Formulare eingereicht.
- Demnach sollen Jane Street und JPMorgan für BlackRock die Liquidität am Markt besorgen.
- In einigen Fällen steht bereits fest, mit wie viel Geld die ETFs zum Start finanziert werden.
Gestern Nacht blickte die Bitcoin-Gemeinde erneut auf die laufenden ETF-Anträge in den USA. Denn BlackRock, Fidelity und einige andere Akteure reichten weitere S1-Formulare ein und aktualisierten damit im ausklingenden Jahr zum letzten Mal ihre Anträge. Darin gaben sie teilweise bekannt, wer als „Authorized Participant“ eingeplant ist. BlackRock setzt auf JPMorgan und Jane Street, die als AP eine ähnliche Rolle wie ein Market Maker erfüllen. Daher sorgen sie etwa für die Schaffung und den Rückkauf von Anteilen. Andere Antragssteller benannten ebenfalls Jane Street oder JPMorgan als AP, brachten aber auch andere Namen ins Spiel.
Damit ist die Überraschung perfekt, denn ausgerechnet der Chef von JPMorgan äußerte sich im US-Kongress erst kürzlich ablehnend gegenüber Bitcoin und andere Kryptowährungen. Er meint, dass die Regierung ein Totalverbot verhängen sollte. Dimon sprach sich auch in der Vergangenheit gegen Bitcoin aus, was angesichts der Rolle, die seinem Institut zukommt, nun erst recht doppelzüngig wirkt. In der Bitcoin-Szene sehen sich viele durch die Bekanntgaben bestätigt, denn sie vermuten schon länger, dass die Banken letztlich ein großangelegtes Täuschungsmanöver bezüglich Bitcoin fahren.
In jedem Fall bestätigen die geplanten Bitcoin-ETFs, dass sich die Banken und Vermögensverwalter trotz ablehnender Haltung dem Wandel, den Bitcoin bringt, nicht entziehen können.
Konkrete Summen werden genannt
Deutlich interessanter ist jedoch, mit wie viel Geld die Antragssteller ihre geplanten ETFs zum Start hin füttern wollen. Bisher war nur bekannt, dass BlackRock schmale 10 Millionen US-Dollar auf den Tisch legen wird. Bitwise erwähnt in seinem angepassten Antrag hingegen keinen AP, dafür legt man sich auf 200 Millionen Dollar Finanzierung zum Start hin fest.
Dieser Aspekt ist für viele Anleger besonders spannend, denn es ist noch immer umstritten, ob und wie viel Kapital durch die ETFs an Land gespült wird. Die bullische These lautet, dass eine hohe Nachfrage für extremen Kaufdruck am Spotmarkt sorgen wird und damit den Preis für Bitcoin in die Höhe treiben könnte. Sollte diese Nachfrage aber ausbleiben, dann könnte sich wenigstens der mögliche Start im Jahr 2024 als Non-Event entpuppen.
Niemand rechnet noch mit einer Absage der SEC
In den letzten Wochen haben einige Antragsteller sogar damit begonnen, Werbespots für ihre ETFs auszustrahlen. Die Finanzgiganten geben sich siegessicher und Experten sehen in den letzten Anpassungen zum Jahreswechsel die Bestätigung, dass die SEC den Startschuss geben wird.
Öffentlich äußerte sich Gary Gensler zuletzt zurückhaltend in Bezug auf die laufenden Anträge, ließ aber kein gutes Haar am Kryptomarkt. Und dazu gehört – auch wenn es viele Bitcoiner nicht hören wollen – auch Bitcoin dazu.
Ob die SEC einlenken wird, sollte kurz nach dem Jahreswechsel feststehen, denn es wird zwischen dem 5. Januar und dem 10. Januar 2024 mit einer Entscheidung gerechnet. Investierte Anleger sollten also ab Januar besonders wachsam sein.
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