- Der Bitcoin-Kurs ringt mit der Marke von 17.000 US-Dollar.
- Die Veröffentlichung der US-Inflationsdaten könnte erneut die Laufrichtung des Marktes bestimmen.
- Sollte sich die Krise um Genesis Trading und die Digital Currency Group ausweiten, dann könnten sich die Aussichten auf eine Erholung eintrüben.
Der Bitcoin-Kurs fiel Anfang November mit der FTX-Pleite aus der Range, in der er zuvor seit Juni gependelt war. Während viele Altcoins und Token im gleichen Zeitraum sehr viel stärker bluten mussten, erlitt BTC lediglich einen Kurseinbruch von rund 25 %. Das mag zwar immer noch viel sein, aber es handelt sich um einen vergleichsweisen milden Crash, wenn man es mit anderen Großereignissen vergleicht.
Darunter auch der Zusammenbruch der Märkte durch Corona im März 2020, der Bitcoin binnen 7 Tagen rund 60 % Kursverlust kostete. Die Tatsache, dass Bitcoin nicht eine noch schlimmere Bauchlandung hingelegt hat, dürfte auch dem Umstand zu verdanken sein, dass im November ein Rekordabfluss an Bitcoin von den Börsen stattgefunden hat. Damit befinden sich in eine enorme Menge BTC in den Wallets der Anleger und kann nicht plötzlich abverkauft werden.
Gleichzeitig nimmt der Druck innerhalb des Marktes aber an verschiedenen Stellen zu, denn obgleich die Hashrate im Mittelwert seit Jahresbeginn weiter gestiegen ist, könnten einige Unternehmen in den kommenden Monaten ihrer Pleite entgegensehen. Steigende Energiekosten und ein sinkender Bitcoin-Kurs sind für Miner eine toxische Mischung.
Genesis Trading und DCG beinhalten weitere Risiken
Eine mögliche Pleite von Genesis Trading könnte ebenfalls dafür sorgen, dass der Markt eine weitere Erschütterung erlebt. Schließlich hatten sowohl die Digital Currency Group als auch ihre Tochter Genesis bei der Krisenkommunikation ein ähnliches Muster an den Tag gelegt, wie andere Unternehmen, die Pleite gegangen sind.
Erst abstreiten, dann teilweise einräumen und schließlich den Schaden präsentieren. Aktuell versucht man 1 Milliarde US-Dollar aufzutreiben, um eine Insolvenz zu vermeiden. Wie die ganze Sache am Ende ausgehen wird, ist nicht vollständig absehbar und so schwingt immer latent die Sorge mit, dass der Markt erneut erschüttert werden könnte.
Sollte der Markt weiter abrutschen, dann läge zwischen 12.000 US-Dollar und 12.500 US-Dollar ein Bereich, der historisch betrachtet als Unterstützung für den Kurs dienen könnte. Allerdings nur, wenn der Kurs überhaupt dort ankommt. Einige Analysten sehen hier die Möglichkeit, dass es bereits bei 14.000 US-Dollar zu einer Konsolidierung kommen könnte.
Was spräche für eine Bodenbildung?
Die vorgenannten Punkte sprechen allesamt gegen eine einsetzende Bodenbildung, was die Frage aufwirft, wodurch der Markt überhaupt Auftrieb bekommen könnte. Hier darf man den 13. Dezember als Termin im Hinterkopf behalten, denn dann werden die US-Inflationsdaten für November 2022 veröffentlicht.
Sollten diese die Erwartungen der Marktteilnehmer schlagen, dann könnte sich Bitcoin, der Kryptomarkt allgemein und selbstverständlich auch der Aktienmarkt etwas erholen. Doch der Termin ist ein zweischneidiges Schwert. Liegen die Daten unterhalb der Erwartungen, dann könnte das genaue Gegenteil eintreten.
Letztlich ist die Frage, wie viele von den bewältigten und unbewältigten Krisen im Markt bereits eingepreist sind. Sollte das der Fall sein und eine Erholung einsetzen können, dann lägen bei 20.000 US-Dollar, 25.500 US-Dollar und 30.000 US-Dollar wichtige Kursziele. Sie sind sowohl als psychologische Marken zu verstehen und auch als mögliche Widerstände zu betrachten.
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