In den letzten Wochen machte sich in den Medien fast nur ein Thema breit, Corona. Wer keine Angst um die eigene Gesundheit und die der Familie hat, der macht sich wahrscheinlich Sorgen um seine Anlagen oder seinen Arbeitsplatz. Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Krise sind fatal und viele Analysten befürchten, dass die Weltwirtschaft noch schlimmeren Zeiten entgegenblickt.
Derweil feiert die internationale Krypto-Gemeinde die Reaktion der US-Notenbank, die nun Geld in die Wirtschaft pumpt und dabei ein Tempo vorlegt, dass einem nur schwindelig werden kann. In diesem reflexartigen Befreiungsschlag der FED, sehen die meisten Befürworter von Bitcoin den Aspekt des „sound money“ bestätigt.
Der aktuelle Bitcoin-Kurs spiegelt diese Perspektive zumindest insofern wider, als dass ihm eine ansehnliche Erholung seit dem Crash Mitte März gelang.
Korreliert der Bitcoin-Kurs mit anderen Assets?
Die große Streitfrage, die nun zwischen den Analysten diskutiert wird, ist die Frage nach der Korrelation von Bitcoin. Bisher war es eines der stärksten Argumente für Bitcoin, dass BTC eben nicht mit der Entwicklung anderer Assets korreliert.
Mit dem März-Crash schien dieser Nimbus gebrochen zu sein, weil Bitcoin in der Krise das tat, wovon seine Befürworter prinzipiell nicht ausgegangen sind. Der Kurs ging zusammen mit den übrigen Märkten baden und fand sein diesjähriges Allzeittief bei ca. 4000 US-Dollar.
Doch in der Erholung von Bitcoin, die seitdem stattgefunden hat, sehen Befürworter der These eine weitere Bestätigung. Hier führen sie im wesentlichen zwei Gründe an. Zum einen hätte die Erholung früher eingesetzt als bei anderen Assets und zum anderen wäre sie prozentual sehr viel stärker ausgefallen, als bei allen anderen Märkten.
Sicherheit ist das Gebot der Stunde
Das große Problem für Investoren liegt in den unsicheren Zeiten begründet und in der mangelnden Wahrnehmung von Bitcoin als krisensicheres Asset. Während Trader sich über zusätzliche Volatilität freuen können, wollen Anleger ihre Vermögenswerte in Sicherheit bringen.
Und so pilgern die meisten Anleger in Richtung der Assets, die sie gut kennen und die den Werterhalt versprechen. Allen voran Gold, was im März zumindest mit einem schwächeren Einbruch davonkam als Bitcoin und sich großer Beliebtheit erfreut.
Gleichzeitig wurde in Deutschland mit Beginn des Jahres 2020 die anonyme Kaufmenge auf 2000 Euro für Bargeschäfte beschränkt. Wer mehr Gold kaufen möchte, der muss seinen Personalausweis mitbringen. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
Ausbruch oberhalb von 7500 US-Dollar
Gestern wurde die Marke von 6500 US-Dollar behauptet und die überwiegende Mehrheit der Trader auf BitMEX und Bitfinex halten zur Stunde Long-Positionen. Dies weist auf ein leicht bullishes Marktsentiment hin.
Gleichzeitig muss der mittelfristige Ausbruch oberhalb von 7500 US-Dollar gelingen. Passiert das nicht, so könnte die allgemeine Unsicherheit an den Märkten für weitere Ausschläge nach unten sorgen. In diesem Sinne muss der Kurs das gestrige Vertrauen noch bestätigen, damit das bullishe Sentiment erhalten bleibt.
In diesem Kontext ist auch das bevorstehende Halving entscheidend. Denn die Erwartungen an das Ereignis dürften zumindest kurzfristig für weitere Kursausschläge sorgen. Ob die Halbierung der Block Reward einen nachhaltigen und langfristigen Kursanstieg bedeutet, gilt als umstritten.