Kompakt:
- Der Softwarekonzern kaufte bereits im August 21.454 Bitcoin.
- Vorgestern legte man nach und akquirierte weitere 16.796 BTC.
- Insgesamt flossen rund 425 Millionen US-Dollar in das Investment.
Am 11. August machte man die Entscheidung öffentlich. MicroStrategy parkte seine Barreserven in Bitcoin und kaufte mehr als 21.000 BTC zum Preis von 250 Millionen US-Dollar. Immerhin etwas mehr 0,1 Prozent des gesamten Supplys.
Doch das scheint nicht als Polster zu reichen, denn gestern verkündete CEO Michael Saylor über Twitter, dass man weitere 175 Millionen US-Dollar in Richtung Bitcoin schießt. Damit hat man jetzt laut Saylor 38.250 BTC im Wallet liegen und avanciert zum waschechten Bitcoin-Wal.
Die Entscheidung lässt aufhorchen, denn es handelt sich keinesfalls um ein kleines oder unbedeutendes Unternehmen, welches sich an einem Experiment versucht. Nein, MicroStrategy ist ein etablierter globaler Player mit einem grundsoliden Geschäft und rund 2600 Mitarbeitern, die man weltweit beschäftigt.
Bitcoin als Wertspeicher
Die Idee hinter der Entscheidung ist die Suche nach einem soliden Wertspeicher und die Befürchtung, dass der US-Dollar oder jede andere staatliche Währung sich einer massiven Inflation ausgesetzt sieht. Neben Bitcoin dachte man auch über Gold oder andere Investments nach, die den gleichen Zweck erfüllen könnten.
Das Bitcoin in den Augen vieler Analysten als Wertspeicher dienen könnte, liegt an seiner fixen Begrenzung von 21 Millionen BTC, die jemals existieren werden. Damit hat BTC einen Seltenheitswert, den Gold und andere Edelmetalle wohl nicht erreichen können.
Wichtiger ist wohl nur, dass man Bitcoin sehr bequem lagern und weltweit transferieren kann. Gold im Wert von 425 Millionen US-Dollar ist doch relativ klobig. Am Ende machte also BTC das Rennen und damit ist MicroStrategy das erste Unternehmen, welches Bitcoin zur hauseignen Standardreserve erhebt, um sich vor der Inflation zu schützen.
Bitcoin-Kurs bleibt bullish
Der Bitcoin-Kurs bleibt in den letzten Tagen vorsichtig bullish. Nachdem er im Sommer immer wieder bei 12.000 US-Dollar abgewiesen wurde und es nicht schaffen konnte auszubrechen, kam es zu einer Korrektur.
Diese bescherte allerdings keinen wirklichen Einbruch, denn auch wenn der Kurs kurzfristig unterhalb von 10.000 US-Dollar rutschte, so lag der Tagesabschluss immer oberhalb davon. Nun klettert der Kurs langsam in Richtung 11.000 US-Dollar und es wäre nicht die erste Erholung dieser Art, die nach einem scharfen Einbruch eine Seitwärtsbewegung vollzieht, um dann wieder steil nach oben zu schießen.
Obgleich die strategische Entscheidung von MicroStrategy durchaus als bullishe Nachricht zu werten ist, hat sie dem Markt bisher kein „FOMO“ beschert. Denn es bliebe auch die Möglichkeit offen, die jüngste Aufwärtsbewegung der letzten Tage als „bear-flag“ zu deuten, die auf den Ausbruch nach unten wartet.