- Laut Berichten von Reuters und der Washington Post laufen in den USA Ermittlungen.
- Noch gibt es keine offizielle Anklage, aber es steht der Verdacht auf Geldwäsche im Raum.
- Die Firmenpolitik von Binance war lange Zeit davon geprägt, regulatorische Auflagen zu vermeiden.
Binance muss sich ändern, das wurde bereits im letzten Jahr mehr als deutlich. Es hagelte Warnungen durch Aufsichtsbehörden u. a. in Großbritannien und Japan. Seitdem ist man bemüht, die erforderlichen Genehmigungen und Lizenzen beizubringen und erzielte in dieser Hinsicht bereits Fortschritte.
Doch die Negativschlagzeilen reißen nicht ab. Im November 2022 wurde bekannt, dass Binance rund 8 Milliarden US-Dollar für iranische Kunden gewaschen haben soll. Das Unternehmen geht sehr offen mit den Vorwürfen um und gelobt Besserung. Dennoch scheint das nicht zufriedenstellend zu sein, denn in den USA wurden Ermittlungen aufgenommen.
Erneut steht im Raum, ob Binance bei Geldwäsche behilflich war. Dabei geht es wohl noch nicht um konkrete Vorwürfe oder die Erhebung einer Anklage. Wenn man den Berichten glaubt, dann ist die Staatsanwaltschaft vorerst damit beschäftigt, Material zu neuen Hinweisen zu sammeln. Im Zuge dessen erhielten wohl US-Hedgefonds Vorladungen von den Ermittlern. Dabei laufen die allgemeinen Untersuchungen gegen Binance schon seit geraumer Zeit wegen verschiedener Verdachtsmomente.
Krypto-Börsen sind schwer angeschlagen
Binance hat einen großen Vertrauensverlust erlebt und das Gleiche gilt auch für alle anderen Börsen. Kunden heben riesige Summen ab und obgleich bisher genügend Deckung vorhanden war, sind die Abflüsse gut sichtbar und ernstzunehmend.
Sollten die US-Ermittler am Ende tatsächlich Anklage erheben, so wäre dies vernichtend für den Krypto-Markt. Schließlich ist eine dauerhafte Erholung von dem laufenden Abwärtstrend nur möglich, wenn die Infrastruktur des Marktes erhalten bleibt. Binance ist nicht nur einfach die größte Börse, sondern steht im Zentrum des gesamten Geschehens. Staking, Mining und DeFi sind nur einige der Produkte, die man außerhalb des börslichen Geschäfts anbietet.
Dazu gesellen sich noch diverse Investitionen in Unternehmen und Krypto-Projekte. Sollten sich die Befürchtungen bewahrheiten, dann könnte dem Markt ein noch heftigeres Beben bevorstehen, als es durch den FTX-Skandal der Fall war.