- Die US-Sparte von Binance kauft die Assets von Voyager auf.
- Zuvor war eine Rettung durch FTX geplant und an der Insolvenz der Börse gescheitert.
- Der Deal hat einen Wert von 1 Milliarde US-Dollar, muss aber noch bestätigt werden.
Keine Überraschung, aber dennoch bemerkenswert, denn Binance.US legt rund 1 Milliarde US-Dollar für die Assets der Voyager Digital Ltd. hin. Der CeFi-Lender war durch die Pleite des Hedgefonds Three Arrows Capital in eine Schieflage geraten und musste gerettet werden.
Jene Rettung erfolgte im Juni durch FTX und Alameda, die zunächst eine großzügige Kreditlinie einräumten, aber aufgrund der eigenen Insolvenz nicht mehr zur Verfügung stehen. Binance hatte bereits im November angekündigt, dass man Voyager retten will. Jetzt bekommt die US-Sparte von Binance den Zuschlag für die Krypto-Assets von Voyager. Dafür zahlt man etwas mehr als 1 Milliarde US-Dollar und legt noch 15 Millionen für weitere Auslagen von Voyager obendrauf.
Zunächst wird Binance 10 Millionen Dollar anzahlen und danach heißt es abwarten. Voyager muss am 5. Januar 2023 erst die Zustimmung des zuständigen Gerichts einholen.
Wiedergutmachung ist das Primärziel
Laut eigener Darstellung ist es das Ziel von Binance alle Kunden von Voyager zu entschädigen und ihnen so früh wie möglich wieder Zugang zu ihren Kryptowährungen und Token zu geben.
Das ist löblich, obgleich die Börse seit dem Rückzug von Mazars massiv unter Druck geraten ist. Binance.US rühmt sich, die notwendigen Mittel zu besitzen, den Deal mit Voyager über die Bühne zu bringen und solvent zu bleiben. Dieser Umstand spricht Bände, denn vor dem FTX-Skandal hätte wohl niemand daran gezweifelt, dass Binance über das nötige Kleingeld verfügt.
Einige Marktbeobachter halten den Schritt für kein gutes Omen, denn auch Sam Bankman-Fried zeigte sich an der Rettung interessiert. Der Schritt war allerdings nicht aus Nächstenliebe heraus motiviert, sondern weil Alameda selber die Finger in Voyager hatte. Jetzt wird gemutmaßt, welche versteckten Motive Binance dazu bewegen könnten, die Rettung der Anleger zu forcieren.