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Bergfest: Deutschland hat mehr als die Hälfte seiner 50.000 Bitcoin abverkauft


Die „BRD Coins“ sorgen in der internationalen Fachpresse für Wirbel, denn sie werden gemeinhin mit der aktuellen Kurskorrektur in Verbindung gebracht. Laut Arkham haben die deutschen Behörden jedoch schon mehr als die Hälfte abverkauft. Zum Zeitpunkt der Erstellung des vorliegenden Artikels sollen noch 22.846 BTC im Wallet liegen, was umgerechnet etwas mehr als 1,3 Milliarden US-Dollar entspricht.

Obwohl der Markt erwartungsgemäß eine sommerliche Achterbahnfahrt erlebt, schlägt sich Bitcoin bislang wacker. Weil kein brutaler Abverkauf einsetzt, steht immer noch zur Debatte, ob der Bullenmarkt fortgesetzt wird. Dafür wäre es ein deutliches Signal, wenn Bitcoin wieder oberhalb des Bullmarket-Support-Bands notieren würde. Aktuell wäre das der Fall, wenn der Bitcoin-Kurs auf 60.600 US-Dollar springt. Bis endlich klare Signale erkennbar sind, sollte man jedoch vorsichtig bleiben, denn ein wesentlich größerer Verkaufsdruck könnte noch einsetzen.

Es wird Wochen dauern bis der Treuhänder von Mt. Gox, den Löwenanteil von rund 140.000 Bitcoin unter den Gläubigern verteilen darf. Zum Teil wurde mit der Rückzahlung schon begonnen und in den kommenden Monaten wird diese Summe ebenfalls in den Markt einsickern. Ob und in welchem Umfang die Gläubiger verkaufen werden, ist ungewiss. Man darf aber damit rechnen, dass sich wenigstens ein Teil von Bitcoin trennen wird. Dieser Umstand muss aber nicht negativ für den Markt sein, wie die jüngsten ETF-Daten belegen.

Die Bitcoin-ETFs stützen den Markt

Einmal mehr sind die ETFs das Zünglein an der Waage, denn die Negativschlagzeilen über Mt. Gox und die 50.000 BTC aus dem Movie2k-Verfahren nahmen die ETF-Investoren zum Anlass für Zukäufe. Am vergangenen Freitag und zum Start der laufenden Woche verzeichneten die ETFs gemeinsam 437,9 Millionen US-Dollar an Nettozuflüssen.

Damit könnte sich ein Szenario einstellen, in dem langjährige investierte Anleger am Spotmarkt verkaufen, während neues Geld über die ETFs den Druck abfedert. Sollten am Ende nur wenige Gläubiger mit ihrer Rückzahlung Kasse machen, dann könnte das Rückzahlungsverfahren vielleicht sogar gar keinen Einfluss auf den Markt nehmen.


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Dafür spricht auch die Tatsache, dass Bitcoin im Schnitt ein Handelsvolumen von 30 Milliarden US-Dollar pro Tag aufweist. Die verbliebenen 10 Milliarden Dollar in Bitcoin von Mt. Gox und BRD würden dem Markt auf einen Schlag sicher nicht guttun, wären aber binnen 24 Stunden verdaut. Was in dieser Gemengelage ebenfalls eine Rolle spielt, sind die noch anhaltende Verkäufe durch die Miner. Viele schwach aufgestellte Unternehmen sind durch das Halving betroffen worden und müssen sich von ihren Beständen trennen.

Angesichts dessen ist also nicht mit einer schnellen Erholung des Marktes zu rechnen, sondern mit einer Konsolidierung, die bis in den September hinein andauern könnte.

Bitcoin Cash könnte es schlimmer erwischen

Für Bitcoin Cash (BCH) ist die Situation hingegen deutlich angespannter, denn hier wird keine zusätzliche Liquidität durch etwaige ETFs besorgt. Zudem hat BCH den Kampf gegen Bitcoin vor Jahren verloren und wird nicht mehr als echte Alternative zu BTC wahrgenommen, sondern nur noch als Spekulationsobjekt.

Das ist für den Großteil der Assets am Kryptomarkt der Fall, weshalb sich im Chart abzeichnet, dass Bitcoin Cash wenigstens im Moment nur vom Kursverlauf von Bitcoin getrieben wird. Sobald der Treuhänder aber über 140.000 BCH an die Gläubiger verteilt hat, wird es spannend. Nominell verfügt Bitcoin Cash über ein ausreichendes Handelsvolumen, aber es geht auch darum, wie dick oder dünn die Orderbücher auf den Börsen sind.

Hier sieht für Bitcoin Cash deutlich schlechter aus und es bleibt abzuwarten, ob der Markt etwaige Verkäufe absorbieren kann, ohne dass ein Kurseinbruch droht. Vollkommen abschreiben sollte man Bitcoin Cash trotzdem nicht, denn der Altcoin hat sich in der Vergangenheit als zäh erwiesen. Zuletzt gelang nach einem schwachen Jahr 2023 ein Comeback und 2024 folgte ein Jahreshoch von rund 720 USD. Auch wenn diese Erholung insgesamt dem Start der Bitcoin-ETFs zu verdanken ist, unterstreicht sie, dass Bitcoin Cash auch einen weiteren Schicksalsschlag überleben könnte.

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