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Auditierte Bitcoin-Reserve: Wie sicher ist Binance?

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© Michaela Richter, Bitcoin Kurier

  • Binance ließ seine Bitcoin-Reserve extern überprüfen.
  • Ziel dessen ist es, nach dem FTX-Crash wieder Vertrauen herzustellen.
  • Das Ergebnis förderte keine Überraschungen zutage.

Im Zuge des allgemeinen Vertrauensverlustes im Krypto-Space hat Binance eine Sonderprüfung beraumt, um der Welt zu zeigen, dass die Vermögenswerte bei der wenig regulierten Kryptobörse sicher sind. Der 22. November war der Stichtag, an dem ein Nachweis der Reserven und Verbindlichkeiten der Handelsplattform durchgeführt wurde.

Merkle-Proof erbringt den Beweis

Dabei kam die sogenannte Methode des Merkle Proof zum Einsatz. Dieser bestätigt bestimmte Transaktionen, die durch einen Blatt- oder Zweig-Hash innerhalb einer Merkle-Hash-Wurzel dargestellt werden. Merkle-Proofs sind ein Beispiel für Inklusionsnachweise, da sie es Sendern und Empfängern ermöglichen, bestimmte Daten zu überprüfen, die in einem großen Datensatz enthalten sind.

Hierbei handelt es sich wie bei den meisten Prüfverfahren um stichprobenartige Prüfungen. Das bedeutet, dass aus der Grundgesamtheit an Transaktionen zufällig welche herausgegriffen und überprüft werden. Damit bieten solche Prüfungen zwar keine absolute, aber eine hinreichende Sicherheit, dass tatsächlich alle Funds vorhanden sind. Die hinreichende Sicherheit liegt dabei bei 95 Prozent. 

Ergebnisse der Prüfung

Die Prüfung ergab eine Besicherungsquote von 101 Prozent. Die Besicherungsquote berücksichtigt dabei In-Scope-Vermögenswerte, die über das Margin- und Darlehensdienstleistungsangebot verliehen werden, die durch Out-Of-Scope-Vermögenswerte besichert sind.

Damit sind die Bitcoin-Reserven von Binance zunächst einmal vorhanden und sicher, laut der Prüfung von Mazars. Allerdings handelt es sich hier um eine freiwillige Sonderprüfung, was den Leumund dieses Reports natürlich zumindest etwas nach unten zieht. Trotzdem gibt es bisher aber keinen Anlass an der Liquidität von Binance und seiner Bitcoin-Reserve zu zweifeln, was allerdings niemanden dazu bewegen sollte, seine Coins dauerhaft auf einer Börsenwallet zu halten. Informierte und gut organisierte Selbstverwahrung ist bislang immer noch die beste Absicherung gegen Zahlungsunfähigkeit von Krypto-Dienstleistern aller Art.

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